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Stone The Crow - Year of the crow

Stone The Crow- Year of the crow

Bonanza / Polydor / Universal
VÖ: 05.06.2001

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Schöner wohnen

Viel mehr als der Spruch "Auf diese Steine können sie bauen" fällt dem Durchschnittsbürger wohl nicht ein, wenn Schwäbisch Hall erwähnt wird. Selbst der Achtungserfolg, den die ortsansässigen Elektro-Grunger Stone The Crow vor drei Jahren mit ihrer Single "Daylight" hatten, konnte daran wenig ändern. Zwar durchaus gefällig, aber letztlich wenig aufregend rotierte der Song bei den üblichen Verdächtigen, war aber ähnlich flüchtig wie das Tageslicht der Abenddämmerung.

Glücklicherweise trotzt der Sound des schwäbischen Vierers mittlerweile lieber den Klischees und strahlt alles andere aus als den Charme gewissenhafter Bausparer. Statt auf das Charisma eines gewissen schlauen Fuchses zu setzen, werfen sie auch für ihren Zweitling Grunge und Grooves zusammen und rühren eine gesunde Portion Pathos und Geplucker dazu. An der Betonmischanlage vertrauen sie auf "Year of the crow" der Reglerkunde von Moses Schneider (H-Blockx, Sun, Eat No Fish), der für einen modernen, aber keineswegs avantgardistischen Sound sorgt.

Daß das Konzept "Zeitgeist" hier hauptsächlich für Anleihen bei erfolgreichen Protagonisten aktueller Rockmusik steht, trübt Gesamtbild ein wenig. Mit an Depeche Mode erinnernden Soundscapes und kornig geschrubbten Tieftönern wie bei der auf Adidasrock getrimmten Vorabsingle "In one" schmücken sich die Krähen auf "Year of the crow" mit allerlei fremden Federn. Der im steifen Wind flatternde "Passenger", nebenbei bester Song der Platte, erinnert dabei gar erfreulich an Killing Joke. So beweisen die Schwäbisch-Haller dabei wenigstens ein geschultes Ohr.

Während sich der emotionale Gesang von Marc Zin, der sich von Gavin Rossdale nicht nur die roten Strähnen abgeschaut hat, oft erfolgreich daran versucht, die Klippen der Gefühlsduselei zu umschiffen, werden die Ausritte seiner Band von einer gesunden Melancholie durchzogen. Gitarren mit Seattler Gütesiegel und tröstliche Melodien helfen dabei über manche Schwäche im Songwriting hinweg. Mit dem eigenen Vorsatz, daß der Weg das Ziel sei, befragen sie im abschließenden "As far as I may ever get" schließlich die Zukunft. Ob 2001 wirklich das Jahr der Krähe wird, bleibt ebenso im Dunkeln wie die Bedeutung der Symbolik auf dem Cover.

(Oliver Ding)

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Highlights

  • Hate me
  • Passenger
  • My resurrection
  • As far as I may ever get

Tracklist

  1. Hate me
  2. Passenger
  3. Wings (Ardent sky intro)
  4. Ardent sky
  5. In one
  6. Appearance
  7. Another 14 days
  8. Jonathan
  9. Could you believe?
  10. My resurrection
  11. See you, try to, hope you...
  12. Friday night
  13. As far as I may ever get

Gesamtspielzeit: 59:58 min.

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