The Twang - Love it when I feel like this
Polydor / Universal
VÖ: 19.10.2007
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
Auf allen Kanälen
Jetzt heißt die Brutstätte Birmingham. Die Stadt mit dem Kanal, in dem Fahrräder und Fernseher entsorgt werden und rostend vor sich hin schwimmen. Die Stadt, die alle weiteren Anwärter auf den Titel "Hässlichste Metropole Europas" auf die Plätze verweisen könnte. Die Stadt, die sich im eigenen Ruß noch in Selbstgefälligkeit übt. Black Sabbath und Judas Priest trieben hier ihr Unwesen, Robert Plant seine Gesangsschulung. Fabriken gingen, Schornsteine kamen. Und mit diesen eine neue Generation von Working Class Heroes, die sich aufgeregt die Hemdsärmel nach oben krempeln.
Angesichts der Veröffentlichung des Debütalbums von The Twang steht England ein weiteres Mal Kopf. Der ganz normale NME-Wahnsinn. Schuld daran: ein schicker Cockney-Dialekt auf der Zunge, derbe Texte im Notizbuch und klirrende Gitarren im Rücken. Keine Revolution aus dem Bett, sondern eine fachgerecht verrotzte Bandbiographie, löchrige Interview-Auskünfte und Sonnenbrillen in sternenloser Nacht. Hört sich spannend an? Ist es diesmal auch durchaus. The Twang produzieren eingängige Rockmusik mit den Randgruppenstilmitteln des Britpops.
Und so poltert "Love it when I feel like this" unverschämt nachhaltig durch seine vierzigminütige Spielzeit. Ein ganzer Haufen Hits siedelt auf dieser zurückgelehnten Platte, die sich ganz genau überlegt, welcher Schachzug zum Matt führt. Sänger Phil Etheridge übernimmt da gerne den Posten des selbstüberschätzenden Angebers, raspelt sich durch seine dubiosen Texte, überlässt die großen Überraschungen seiner Band. Das federleichte Picking in "Wide awake" zum Beispiel. Oder der treibende Westernrüpel "Loosely dancing". Da darf man durchaus mal staunen. Erst recht nach dem Hören der anhänglichen Single "Either way" und deren Bearbeitung durch Mike Skinner für die Myspace-Seite.
Da könnte man den Dogs noch so sehr das Feuer unter dem Hintern dämmen, Paul Weller den Drang zur Hymne amputieren, Mike Skinner zum Singen verteufeln und den Smiths eine Verjüngungskur aufschwatzen: Man hätte nur eine ungefähre Ahnung, wie The Twang klingen. "Love it when I feel like this" nimmt Streicher mit, greift sich elektronische Beats, lümmelt sich in melodischen Feinheiten, bringt Rap-Passagen unter und klingt dennoch so unangreifbar nach britischer Großspurigkeit, dass man hier getrost von einem substanziellen Angriff auf den Britpop sprechen darf. En garde!
Highlights
- Wide awake
- Either way
Tracklist
- Ice cream sundae
- Wide awake
- The neighbour
- Either way
- Push the ghosts
- Reap what you sow
- Loosely dancing
- Two lovers
- Got me sussed
- Cloudy room
Gesamtspielzeit: 40:12 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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Bonzo |
2007-12-10 17:43:36 Uhr
Irgendwie ziemlich boring.Konnte nach 2 Songs nicht mehr reinhören. |
eric |
2007-12-10 17:39:34 Uhr
Wer in meine Songliste geschaut hat im Listenthread 2007 der hat bemerkt, dass "Wide awake" dort unter den Songs des Jahres auftaucht. Tolles Ding. Der Rest: Mittelmäßig(er). |
verdacht |
2007-12-10 17:35:48 Uhr
"Warum hat eigentlich noch keiner die Smiths als Referenz genannt?"wegen aktuellem Rassismusverdacht? |
Lars |
2007-12-10 17:33:59 Uhr
Gefällt. :) |
Armin |
2007-10-03 17:35:14 Uhr
Wow! Hab vor kurzem einen Clip dazu gesehen und jetzt bei Myspace reingehört. Gefällt mir ausgezeichnet.Warum hat eigentlich noch keiner die Smiths als Referenz genannt? |
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Referenzen
Dogs; Elefant; The La's; The Proclaimers; Good Shoes; Kaiser Chiefs; Hard-Fi; The Fever; The Cribs; The Stereotypes; The Ordinary Boys; The Libertines; The Rakes; Babyshambles; Dogs Die In Hot Cars; Arctic Monkeys; The Smiths; Morrissey; The Psychedelic Furs; Love Spit Love; Echo & The Bunnymen; David Bowie; Sparks; The Bravery; The Streets; The Blood Arm; Maximo Park; Franz Ferdinand; The Robocop Kraus; Gang Of Four; Bloc Party; Television; The Jam; Paul Weller; Orange Sofa; Oasis; The Verve; The Kinks; XTC
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