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Tephra - A modicum of truth

Tephra- A modicum of truth

Riptide / Cargo
VÖ: 12.10.2007

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Ein Naturschauspiel

Das Brodeln:
Vor der Eskalation kocht es für gewöhnlich. Dass dies bei Tephra nie wirklich auf halber Flamme passierte, bewies schon das selbstbetitelte Debüt, was sich vor skandinavischen Kollegen oder unzähligen Isis/Neurosis-Nebenprojekten nicht zu verstecken brauchte, womöglich sogar zu sehr danach klang. Nun prallen die Einflüsse aber nicht mehr frontal wie Kontinentalkolosse aufeinander, sondern haben sich verformt, bewegt und verändert und wissen sich frei zu entfalten, den Effekten sei Dank. Nicht ohne Hindernisse allerdings, denn der Erdkern ist immer noch verdammt heiß und unruhig. "Apollo" funkt den aktuellen Stand noch ziemlich sachlich an die Zentrale, aber spätestens "Big black mountain" macht seinem Namen alle Ehre - unter der Erdkruste brodelt und rumort es deftigst.

Der Ausbruch:
Da kann man sich noch so lange vorbereiten, wenn es passiert, passiert es: Der Vulkan spuckt Feuer, die Natur lässt ihre Muskeln spielen, und der Mensch hat das Nachsehen. Es ist ja nicht so, dass Tephra einen nicht warnen würden, denn gerade die minimalistischen Zwischenspiele "A modicum of truth" und "Wolfs chamber" sind schon wie aus dem Krater steigender Rauch, bedrohlich und wenig verheißungsvoll. Das erste Magma wird plötzlich kilometerhoch in die Luft geschossen. Da bringt dann auch Rennen nichts mehr. Wenn die Erde erst einmal richtig rummst, dann kann man das gefährliche Spiel einfach nur über sich ergehen lassen. Das Spiel mit Feuer, mit der Zerstörung, mit dem Tod, aber auch mit dem funkelnden Schauspiel, was innerhalb von drei Songs - von "Until the end" bis "Crossways" - dreißig Minuten geballt abgefeuert wird.

Das Abkühlen:
Was zurückbleibt, ist von der rauen Stimme extrem viel verspuckte glühende Lava und tief brummendes Gestein, was so manches Dorf unter sich begraben und in bizarre Formen verwandelt hat. Tragisch, aber schön irgendwo. Zumal wenn sich das Schauspiel dann mit einer bittersüßen Frauenstimme in "In the valley" dem Ende neigt, womit dann auch die letzte fließende Lava abgekühlt erstarren dürfte und sich nach der dramatischen Stunde zur Ruhe setzt. Kein Zuckerscklecken sicher, wenn man so mittendrin ist, aber ein faszinierendes Naturereignis, vielleicht auch weil man es nicht jeden Tag miterleben sollte. Brachial und energisch packend. Lebend rauskommen sollte man nur ...

(Christoph Schwarze)

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Highlights

  • Until the end
  • In the valley

Tracklist

  1. Apollo
  2. Big black mountain
  3. Changes
  4. A modicum of truth
  5. Until the end
  6. Rivers eyes
  7. Crossways
  8. Wolfs chamber
  9. Clearance
  10. Lost one
  11. In the valley

Gesamtspielzeit: 68:05 min.

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