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Still Remains - The serpent

Still Remains- The serpent

Roadrunner / Warner
VÖ: 03.08.2007

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 4/10

Ende im Gelände

Es gibt ja bekanntlich richtig hohle Sprüche im deutschen Volksmund. Vor allem zum Stichwort "Ende". Da rufe man sich nur so Phrasen wie "Ende gut, alles gut!", "Aller Anfang ist schwer, doch ohne ihn kein Ende wär'" oder "Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei" kurz ins Gedächtnis zurück. Egal, wer das mal so in die Welt gesetzt hat, der/die Hellste war der/die bestimmt nicht. Und dass sich solch ein Quatsch von vor zig Jahrzehnten oder Jahrhunderten bis heute noch im Bewusstsein hält, das ist ja das Allerschlimmste überhaupt. Dabei weiß doch heutzutage schon jedes Baby, dass die Wirklichkeit anders aussieht als die Realität. Drei Belege.

Aller Anfang ist schwer, doch ohne ihn kein Ende wär'.

Allein der erste Teil ist schon total falsch, denn nicht jeder Anfang ist schwer. Im Gegenteil. Am Anfang ist immer Licht und die Idee. Und zumeist sind die gar nicht einmal so schlecht, da man ja zu Beginn noch frisch ist, Elan hat und gelegentlich sogar kreative Ansätze versprüht. "The serpent" ist also mehr als nur ein Intro, denn dafür ist der Instrumentalsong zu lang, zu vollgestopft und zu selbstständig. Still Remains stellen klar, dass sie keine reinen Metalcore-Kinder sind, sondern vielmehr die Söhne von In Flames. Und die Halbbrüder von Enter Shikari.

Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei.

Eine nicht unerhebliche Zahl von Dingen hat doch gerade eben gar kein Ende: die Dummheit der Menschen, klar. Aber auch so kleine Geschichten wie die chronische Staatsverschuldung oder noch kleiner: unsere eigene. Bei allen ist ein Ende allzeit ausgeschlossen. Bei "The serpent" hat man ein ähnliches Gefühl. Mit ein paar Aufs ("The serpent", "Maria") und Abs ("An undesired reunion", "The river song") könnte man das Album Jahre einfach so durchlaufen lassen, ohne dass es einen sonderlich stört oder sich irgendwer groß aufregt. Aber auch ohne das Gefühl, andauernd auf irgendwelchen euphorischen Wellen zu schwimmen. Es schwappt und es existiert halt einfach so. Endlos womöglich.

Ende gut, alles gut!

Das ist ja sowieso der größte Lacher von allen. Also, wenn am Ende wirklich immer alles gut werden würde, dann bräuchten wir uns ja gar keine Sorgen mehr machen. Über nichts. Dann wäre auch mit Sicherheit gerade das Ende des Albums eben nicht nur so durchschnittlich, sondern würde eher weiter ein paar Wege abseits ausloten, wie das "Dancing with the enemy" versucht. Nicht besonders gut zwar, aber es zeigt immerhin frische Ansätze in einem müden Genre. Kopf hoch also, die Steinzeit ging schließlich auch nicht zu Ende, weil die Steine ausgingen.

(Christoph Schwarze)

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Highlights

  • The serpent
  • Maria

Tracklist

  1. The serpent
  2. The wax walls of an empty room
  3. Stay captive
  4. Anemia in your sheets
  5. Maria
  6. Dropped from the cherry tree
  7. Dancing with the enemy
  8. The river song
  9. Sleepless nights alone
  10. An undesired reunion
  11. Avalanche

Gesamtspielzeit: 41:52 min.

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