Charlotte Hatherley - The deep blue
Little Sister / Rough Trade
VÖ: 18.05.2007
Unsere Bewertung: 5/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
Naturschauspiel
"When nobody wants you to stay / Darling, you should be thankful / For all your time in the wild / Taught you how to swim." In Wirklichkeit lief das ein bisschen anders ab: Charlotte Hatherley war es selbst, die im Januar 2006 nach neun Jahren bei Ash ihren Gitarrenkoffer packte und nicht mehr bleiben wollte. Ihr erstes Soloalbum, die unausgegorene, vertonte Chaostheorie "Grey will fade", war zwei Jahre zuvor als Nebenprodukt der "Meltdown"-Sessions in Los Angeles entstanden. Und hörte sich auch ungefähr an. Dass "The deep blue" - in Italien aufgenommen und auf Hatherleys eigenem Label Little Sister Records veröffentlicht - nun doch etwas angenehmer und vielseitiger geraten ist, kann weder an Rob Ellis (PJ Harvey, Fiona Apple, Marianne Faithfull) noch an Eric Drew Feldman (Frank Black, Captain Beefheart's Magic Band) liegen. Denn die waren beim Debüt auch schon mit an Bord.
"Cousteau" lädt in eine mystisch leuchtende Unterwasserwelt, der Gitarre wachsen Schwimmhäute zwischen den Saiten, das Keyboard imaginiert sich in den Körper einer Luftmatratze, und Charlotte Hatherley summt im Entspannungsbad mit sich selbst im Chor, als plansche sie mindestens in der Südsee. "Thankful" schließt sich nahtlos an, klingt aber eher nach Urwald, hoher Luftfeuchtigkeit und hypnotischem Naturschauspiel. Ungestüm und trotzdem irgendwie anmutig, mit gut durchbluteter Rhythmik als Grundnahrungsmittel. So weit, so erfreulich. Mit "I want you to know" verfällt Charlotte Hatherley dann aber leider wieder in den überdrehten Bubblegum-Schrammel-Modus zurück, den man von ihrem Debütalbum zur Genüge kennt.
Aber Good Charlotte kann auch anders: "Wounded sky" ist eine sauber abgeschliffene, traumwandlerisch harmonische Midtempo-Oase mit unverkennbaren Beach-Boys-Momenten. Doch die Idylle währt erneut nicht lange: "Love's young dream" erweckt den nervenaufreibenden Eindruck, als liefen mindestens drei Platten parallel und ist das deutlichste Beispiel dafür, dass mehr manchmal einfach zu viel ist. Schichtarbeiterin Hatherley dichtet alle Fugen auf "The deep blue" mit unnötig vervielfältigten, dickflüssigen Backing Vocals ab - und nimmt ihren Stücken so die Luft zum Atmen. Was David Bowie nicht daran hinderte, die Single "Behave" öffentlich zu lobpreisen. Immerhin: Melodisch sucht sich Charlotte Hatherley mit Vorliebe unausgetretene Wege und bleibt auf eine sympathische Art und Weise unberechenbar. "Wave goodbye to what you thought of me", singt sie. Reden wir bei Album Nummer drei noch mal drüber.
Highlights
- Be thankful
- Wounded sky
Tracklist
- Cousteau
- Be thankful
- I want you to know
- Again
- Wounded sky
- Behave
- Love's young dream
- Roll over (let it go)
- Very young
- Dawn Treader
- It isn't over
- Siberia
Gesamtspielzeit: 53:22 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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. |
2016-06-12 12:18:50 Uhr
danke |
Armin |
2007-11-23 21:10:08 Uhr
THE DEEP BLUE - LAID BARE 29. 11. München / Backstage www.backstage089.de 30. 11. A- Steyr / Röda www.roeda.at 01. 12. A-Innsbruck / Weekender www.weekender.at 02. 12. Weinheim / Café Central www.cafecentral.de 04. 12. Berlin / Kesselhaus www.kesselhaus-berlin.de 05. 12. Bielefeld / Kamp www.jz-kamp.de 06. 12. Braunschweig / Merz www.danker-gastspiele.de 07. 12. Bremen / Römer www.roemer-bremen.de 08. 12. Siegen / Meyer’s www.amm.de 09. 12. Köln / Blue Shell www.onkelpromotion.de 10. 12. Hamburg / Markthalle www.markthalle-hamburg.de Karten gibt es hier:http: www.kartenhaus.de www.sparta-entertainment.com |
Patte |
2007-06-30 02:15:54 Uhr
Meine Faves1) Be thankful 2) Behave 2) I want you to know 4) Love's young dream |
rock my dick |
2007-06-30 02:11:11 Uhr
es ist eine schande das dieser thread weniger einträge als das neue ash album hat ! |
hulk hogan |
2007-05-29 13:20:34 Uhr
ich weiß noch ned ob die neue scheibe auch an ash heranokommt. 's braucht noch ein paar durchläufe. |
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Referenzen
Tanya Donelly; Catatonia; Lush; Sleater-Kinney; Throwing Muses; Belly; XTC; The Beach Boys; Auf der Maur; Liz Phair; Graham Coxon; Juliana Hatfield; Tegan And Sara; Hole; Courtney Love; The Chalets; Dover; PJ Harvey; Joan As Police Woman; Blondie; Kim Wilde; The Bangles; Kate Bush; David Bowie; Ash
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