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IV Thieves - If we can't escape my pretty ...

IV Thieves- If we can't escape my pretty ...

One Little Indian / Rough Trade
VÖ: 23.02.2007

Unsere Bewertung: 3/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Rock the elevator

Früher noch ganz undemokratisch als Nic Armstrong & The Thieves unterwegs, hat sich das Quartett nun auf den Namen mit der römischen Vier geeinigt. Armstrong, früher mal auf Solopfaden getrampelt, hat jetzt also eine Band. An dieser Stelle könnte man übrigens reißerische Späßchen über den Bandnamen zum Besten geben, aber geschenkt. Gemeinheiten machen keinen Spaß, wenn man das Gefühl hat, die vermeintlichen Opfer würden sich einbilden, drüber zu stehen. Grund für einiges an Selbstvertrauen bringt das Grüppchen auch mit. Von niemand Geringerem als Mr. Noel Gallagher himself wurden IV Thieves als zukünftige beste Band des Empires tituliert. Okay, das muss zwar mal so gar nichts heißen, kann aber locker mal das Doppelte an Einheiten verkaufen, so viel ist klar. Dass übrigens ausgerechnet ein Gallagher die Kombo gut findet, verwundert nicht sonderlich, sind seine jüngsten musikalischen Gehversuche doch selbst nicht viel besser als das, was die Nottinghamer auf "If we can't escape my pretty ..." präsentieren. IV Thieves lehnen sich dabei nicht allzu weit aus dem Fenster. Moderner Schnickschnack geht ihrem Album völlig ab. Und tanzbar ist ihr Sound genauso wenig. Aber auch so Kram, der gute Rocksongs eigentlich ausmacht, ist nur schwer zu finden. Riffs? Nö. Melodien? Denkste. Sonst noch irgendwas? Nichts.

Das Rezept scheint genauso simpel wie stupide zu sein. Machen wir mal, wird schon schiefgehen. Das hat auch nichts damit zu tun, dass Britpop eigentlich offiziell tot ist, ganz im Gegenteil. Denn von Pop ist auf vierzig Minuten keine Spur. So sehr man sich Mühe gibt, man findet nichts, das irgendwen glücklich machen könnte. Gut, so ganz stimmt das nun nicht, seien wir mal fair. Der Opener "You can't love what you don't understand" ist ein ganz passabler Rocksong, aber damit auch schon so ziemlich alles, was IV Thieves aus dem Hut zu zaubern vermögen.

Die eigentliche Tragik offenbart sich aber erst jetzt: Man kann auch nichts wirklich furchtbar und schrecklich finden. Sie nerven ja nicht, tun nichts Verbotenes, es steht schließlich jedem frei, eine Band zu gründen. Aber sie haben eben auch so rein gar nichts zu geben, obwohl die Band stolz drauf ist, gleich drei Sänger und vier Songwriter beherbergen zu können. Nur merkt man das nicht wirklich. Und was bleibt denn noch, wenn man nicht dazu tanzen kann und selbst beim Biertrinken irgendwann das Gefühl hat, es wäre gar keine Musik an? Klar, für den Fahrstuhl ist das noch immer zu sehr Rockmusik, und es war auch sicherlich nicht das Ziel der Band, das erste Gitarrenalbum für Fahrstühle aufzunehmen. Dafür ist der erste Song dann doch noch zu gut. Am Ende bleibt der Lift noch vom Kopfnicken stecken. Und das ist nun wirklich nicht zu hoffen. Aus dem gibt es dann nämlich tatsächlich kein Entkommen mehr.

(Konstantin Kasakov)

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Highlights

  • You can't love what you don't know

Tracklist

  1. You can't love what you don't know
  2. Catastrophe
  3. Take this heart
  4. The sound and the fury
  5. Day is a downer
  6. Higher
  7. Mother's dilemma
  8. All the time
  9. Die in love (The moment knowing slips)
  10. Have pitty
  11. Lay me back down
  12. Chase me off/out

Gesamtspielzeit: 39:48 min.

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