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The Young Knives - Voices of animals and men

The Young Knives- Voices of animals and men

Transgressive / Inkubator / Soulfood
VÖ: 26.01.2007

Unsere Bewertung: 4/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Auf Stimmenfang

Wetten, dass wir es schaffen, einen ganzen Rezensionstext mit Bandnamen britischer Bands zu füllen, die in den letzten Jahren durch die Musikpresse und die Indie-Clubs gegeistert sind? Wie? Ihr glaubt uns? Besser ist das, wenn Ihr einschlagt, wärt Ihr ratzfatz Eure gesammelten Schätze im Plattenschrank los. Schuld daran sind nämlich weder wir noch Ihr, sondern die vielen singenden und springenden arty Kunststudenten, Hipster und Pete-Doherty-Lookalikes, die es irgendwie immer und immer wieder schaffen, auf irgendeine Label-Gehaltsliste zu kommen und in mehr oder weniger kurzer (also kostensparender) Zeit ein Album aufzunehmen. Dann geht das so weiter, allerorten wird berichtet, und schließlich landet der funkelnde Silberling in der heimischen Anlage. Business as usual.

So und nicht viel anders haben sich das auch die Young Knives gedacht. Haben Andy Gill, seines Zeichens Gitarrist bei den legendären Gang Of Four, auf den Regiestuhl gesetzt und "Voices of animals and men" aufgenommen. Vorher, nachher und zwischendurch noch ein wenig rumgetourt und so manchen "alten Hasen" kennengelernt. Zum Beispiel die Futureheads, die sich zwecks der Anti-Abwechslung die Young Knives ins Vorprogramm geschmissen haben. Wäre ja auch Quatsch, eine Band zu nehmen, die nicht in etwa dasselbe macht. Ist nämlich echt so: The Young Knives klingen wie die Futureheads auf gestreckter Droge, oder eben wie Gang Of Four in nüchtern. Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen und auf vierzehn Songs verteilt.

Auf dem Cover klebt ein Sticker, der auf die fünf (!) Singles aufmerksam macht, also arbeiten wir uns mal durch. "The decision" hat einen kräftigen Beat und ganz, ganz verrückte Lyrics, echt zum Durchdrehen. Der Refrain ist bereits so oder so ähnlich von den ebenfalls zahlreichen Futureheads-Singles bekannt und ist somit vielleicht noch das Beste am Song. "Weekends and bleak days (Hot summer)" wiederum klingt wie eine "Damaged goods"-B-Seite, um die sich Gang Of Four nie sonderlich geschert haben und macht somit tatsächlich den besten Song des gesamten Albums aus. Obwohl der Text wieder so ausgelutscht ist, wie er nur sein kann. "Living for the weekend." Danke für diese Mitteilung.

Merke: Für gute Verkaufszahlen reichen längst einige wenige auf Albumlänge ausgebreitete Singles. Und zu welchen Songs die Schuhe kaputt gehen, ist den meisten gescheitelten und gestreiften Zappelbudengängern von heute sowieso Röhrenhose wie Parkajacke. Freilich, Böses wollten die Young Knives nicht, als sie sich versammelten, um gemeinsam zu musizieren. Ganz im Gegenteil, viele sollten davon profitieren. Schließlich erfordert so eine Produktion so manchen Aufwand und schafft somit Arbeit. Ein Cover, wo jemand mit einer bunten Jacke vor einer Wand steht und stolz seine Strohvogelscheuche präsentiert, will erstmal erstellt sein. Und derselbe Geist, der diesem abfotografierten Verbrechen innewohnt, zieht sich auch durch sämtliche Songs. Ein Album des Albums wegen. Gewollt und doch nicht gekonnt und am schlimmsten: drauf gepfiffen. Schließlich kann man dazu tanzen. Und sein Bier trinken. Aber das Beste an dieser Musik ist: Sie lässt sich vorzüglich ignorieren.

(Konstantin Kasakov)

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Highlights

  • Weekend and bleak days (Hot summer)

Tracklist

  1. Part timer
  2. Decision
  3. Weekend and bleak days (Hot summer)
  4. In the pink
  5. Mystic energy
  6. here comes the rumour mill
  7. Tailors
  8. Half timer
  9. She's attracted to
  10. Dialing darling
  11. Another hollow line
  12. Coastguard
  13. Loughborough suicide
  14. Tremblings of trails

Gesamtspielzeit: 44:50 min.

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