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I Am Ghost - Lover's requiem

I Am Ghost- Lover's requiem

Epitaph / SPV
VÖ: 20.10.2006

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Who you gonna call?

Die Geister von der dunklen Seite des Lebens sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren. Anno dazumal haben sie in Form eines hyperdimensionalen Marshmallow-Man oder sonstigem Ungetier Dr. Peter Venkman & Co. das Leben schwer gemacht. Und heute? Heute sind die, die sich "I Am Ghost" nennen, bestenfalls 1,75 Meter groß, dünn wie Spargeltarzan, weinerlich geschminkt und haben Spaghettihaare. Und machen sich allenfalls das Leben selbst schwer.

Screamo, Punk und so, und das wiederum verziert mit einer Menge Gothic-Schnickschnack, ist ja im Grunde eine ziemlich volle Nische. Und wer da wie I Am Ghost jetzt noch versucht, hineinzupreschen, auf den warten meist schon die Ghostbuster. Das war's dann mit der Geisterkarriere. Doch "Lover's requiem" hat einige Vorteile, um der bevorstehenden Kontamination noch einmal zu entkommen: Das Ganze ist nicht so überzogen wie bei den älteren My Chemical Romance. Das Ganze ist auch stimmlich weit weniger nervig, als dies bei AFI der Fall ist. Und zudem natürlich auch 43-mal besser als Aiden und HIM zusammen. Mindestens.

Klar geht es nach dem choralen Intro schon im zweiten Lied mächtig poppig und eingängig zur Sache. Und wenn in "Our friend Lazarus sleeps", "Killer likes candy" und überhaupt fast allen folgenden auch Sänger Steven Juliano und Violistin Kerith Telestai so schön zusammen schmachten, dann klingt das ähnlich klebrig-süß wie Slimers Süßigkeitenvorrat. Aber eben auch gar nicht einmal so schlecht, das muß man zugeben. Ab und an gesellt sich dazu im Hintergrund noch das Geschrei von Bassist Brian Telestai, was zusammen mit vereinzelt eingestreuten Doublebässen nicht nur einen Gegenpol zu den klassischen Elementen bietet, sondern auch etwas Hardcore-Charme versprüht. Angenehm, das.

Überhaupt ist es auch ganz angenehm, daß "Lover's requiem" trotz klischeebehafteter Texte am Ende nicht zu solch einem 08/15-Gruft-Pop verkommt, sondern überraschend vielseitig und gut durchdacht bleibt, selbst wenn uns natürlich die Emo-Geisterchen und ihr Verhalten längst bekannt sind. Und a propos "längst bekannt": Schade ist auch, daß gerade die Highlights vielen schon von der selbstbetitelten Debüt-EP bekannt sein dürften. Bloß halt weniger gut produziert. Aber egal, den gefürchteten Geisterjägern entkommen I Am Ghost trotzdem. Und der Marshmallow-Man darf weitertanzen.

(Christoph Schwarze)

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Highlights

  • Killer likes candy
  • Pretty people never lie, vampires never really die
  • The ship of pills and needed things

Tracklist

  1. Crossing the river styx
  2. Our friend Lazarus sleeps
  3. Killer likes candy
  4. Dark carnival of the immaculate
  5. Pretty people never lie, vampires never really die
  6. Of masques and martyrs
  7. Lover's requiem
  8. We are always searching #2
  9. The ship of pills and needed things
  10. The denouement
  11. This is home
  12. Beyond the hourglass

Gesamtspielzeit: 44:58 min.

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