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You Say Party! We Say Die! - Hit the floor!

You Say Party! We Say Die!- Hit the floor!

Sound Document / Cargo
VÖ: 20.10.2006

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Die drei Ausrufezeichen

Auf ein Sterbenswörtchen, liebe Freunde: Bei !!! war es ja noch lustig. The Go! Team gingen als Ausnahme durch, die heißen schließlich, wie sie klingen, das ist dann okay. Mit Panic! At The Disco wurde es schon langsam langweilig. ¡Forward Russia! gaben sich immerhin nochmal Mühe. Und You Say Party! We Say Die! dürfen sich nun hühnerbrüsten damit, die Band zu sein, die es den entscheidenden Schritt zu weit getrieben hat. Ist das nun schlicht der schlechteste Bandname seit Anal Cunt oder aller Zeiten? Ist das einfach nur doof? Und hätte dann nicht wenigstens die Musik dahinter auch angemessen scheiße sein können? Der Konsequenz wegen? So was Wolfgang-Petry-mäßiges? Oder circa The Killers?

You say komm zur Sache! We say ist ja gut! In Kanada, wo Viertelnoten und Achtelpausen flußaufwärts fließen, nahm auch diese Sache wieder ihren Lauf. Dort kann sich mittlerweile offenbar jeder, der seine Langeweile nur lange genug darauf anspart, ein Billigkeyboard leisten. Und so haben das eben auch Becky, Krista, Devon, Derek und Stephen aus Vancouver gemacht, wobei man da vorsichtig sein muß, weil das Besetzungskarussell bei dieser Band schneller kreiselt als in Highschool-Theatergruppen. Vielleicht liegt es daran, daß You Say Party! We Say Die! so viele Freunde zuhause rumsitzen haben, die keinesfalls zu kurz kommen sollen. Vielleicht hält man es auch einfach nicht lange aus in diesem Chaoten-Dancepunk-Wirbelwind mit Epileptikerhelmpflicht.

Das Geheimnis hier ist jedenfalls: Im Herzen sind You Say Party! We Say Die! große Dramatiker, Menschen mit Sinn für Spannungsbögen und theatralische Selbstinszenierungen - auch wenn all das großzügig verschüttet wird unter Gitarren, die wie Keyboards klingen, Handclaps, die wie Keyboards klingen, Keyboards, die wie Keyboards klingen, und einer Sängerin, die so abgehetzt singt, als müßte sie nebenher Keyboard spielen. Nach der "(Overture)" (Sirenenchor, Kirchenglocken, Nieselregen, Bombeneinschlag) flutschen einem die ersten vier Songs nur so durch die Finger; besonders "Cold hands! Hot bodies!" mit Animateur-Orgel und jubelndem Mob hält sich an keine Verkehrsregel. Wann diese Platte Luft holt? Wie die das 45 Minuten lang durchhalten? Wie man das 45 Minuten lang durchhält? Dazu kommen wir jetzt.

Unsere Streitpunkte mit "Hit the floor!": Wenn man sich's mal genau überlegt, klingt das eigentlich alles gleich, nach rücksichtsloser Instrumentenschändung und weitgreifender Planlosigkeit. Wer nicht gerade teflonbeschichtete Tanzschuhe hat, klebt deshalb schnell mal fest an diesen Songs, tut sich schwer mit der Ausdauer und sollte folglich besonders froh sein, wenn "Your love is my millenium" die Platte mal zwei Minuten runterholt. Das eilige "Midnight snack" wiederum gewinnt allein dadurch, daß es zum Refrain einen Red-Hot-Chili-Peppers-Song zu entführen scheint, bevor es auf der Kirchenorgel nach Hause soliert wird. Und eins muß man You Say Party! We Say Die! ohnehin lassen: "Hit the floor" ist die perfekte Lernmusik für alle, die gerade einen Speedboat-Führerschein machen. Sollte es auch geben.

(Daniel Gerhardt)

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Highlights

  • Cold hands! Hot bodies!
  • The gap (Between the rich and the poor)
  • Midnight snack

Tracklist

  1. Overture)
  2. Cold hands! Hot bodies!
  3. Stockholm syndrome part one
  4. Stockholm syndrome part two
  5. You did it!
  6. The gap (Between the rich and the poor)
  7. Midnight snack
  8. Love in the new millenium (Your pants my couch)
  9. Jazz crabs
  10. Rise
  11. He!She!You!Me!They!We!Us!Ok!
  12. Don't wait up

Gesamtspielzeit: 44:45 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
^ ^^ ^
2010-04-18 18:15:03 Uhr
Der Drummer ist heute Morgen gestorben, nachdem er gestern während eines Konzerts der Band zusammengebrochen war.

DEVON CLIFFORD 1979 - 2010 R.I.P.
Patte
2008-02-03 17:13:46 Uhr
"The gap the gap the gap!"

You say Dodi! We say Di!
depp
2006-10-26 13:40:54 Uhr
"Wiesbaden, Räucherkammer"
scheint ja ein Raucher only Konzert zu werden
Armin
2006-10-26 13:22:09 Uhr
Vielleicht lag es am "Impeach Bush" Sticker auf ihrem Van? Oder an ihrem
"Geheimversteck" mit kubanischen Zigarren? Die genauen Gründe liegen zwar im
Dunklen, Fakt ist, dass den kanadischen Party-Poppern You Say Party! We Say
Die! die Einreise in die USA verweigert wurde. Was zwangsläufig die
Streichung der US-Herbst-Tour der jungen Band aus Vancouver zur Folge hatte.



Und was dazu führen könnte, dass YSPWSD die nächsten fünf Jahre weder in den
Vereinigten Staaten spielen noch dort Platten aufnehmen können.



Aufgrund eines sich im Wandel befindlichen und in Papierkram erstickendem
bürokratischen System sowie Verständigungsschwierigkeiten zwischen
Organisationen wie der American Federation of Musicians, der Vancouver
Musicians' Association und dem U.S. Customs and Immigration Service
schlitterte die Band in einen Bürokratie-Alptraum, der zu erheblichen
Komplikationen bei der Einreise am Peace Arch Grenzübergang führte.

Und auch wenn aufwieglerische Aufkleber und kubanische Zigarren nicht
wirklich in den Vorfall verwickelt waren, so muss man You Say Party! We Say
Die! doch den Vorwurf machen, dass sie, jung und naiv wie sie sind, einfach
zu enthusiastisch und euphorisch an diese Sache gegangen sind. Unwillig, die
Tour zu canceln und mit einem Schrieb von Spaceland Recordings (einem U.S.
Label, welches die Tour mit promotete) bewaffnet, machte sich der kanadische
Fünfer daran, die Einreise anderweitig zu ermöglichen, übersahen aber dabei,
dass unglaublich wichtige Dokumente zu spät ausgefüllt worden waren.
Dokumente, die aufgrund der Umstellung des Systems, der Band und deren
Management erst dann zugestellt worden waren, als es für eine rechtzeitige
Verwirklichung der Tour zu spät war. Aufgrund dieses unglaublichen
Fehlverhaltens wird der diesjährige Auftritt von You Say Party! We Say Die!
beim SXSW Festival wohl der einzige Gig in den Staaten für vielleicht
längere Zeit bleiben.



Ungeachtet dieser US hausgemachten Komplikationen werden die Kanadier ab
nächste Woche wieder Europa bereisen. Hier die Daten in den
deutschsprachigen Ländern:



04.11. Hamburg, Molotow
22.11. Wiesbaden, Räucherkammer
23.11. A-Wien, Flex Club
24.11. CH-St. Gallen, Palace
29.11. Dresden, Star Club
30.11. Bremen, Römer

Booking: Karsten Jahnke Konzertagentur

http://www.karsten-jahnke.de



pete
2006-10-12 19:27:46 Uhr
ich find "the gap" klasse, hab es auf dem helicopter sampler bei www.privatehelicopter.de gehört, was haben die schon alles released?
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