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Dub Trio - New heavy

Dub Trio- New heavy

Roir / Cargo
VÖ: 23.06.2006

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 8/10

Schallduscher

Vor zwei Jahren war Dub Trios "Exploring the dangers of" ein traditionsbewußtes Stück, nun ja, Dub. Experimentelle Gesinnung in Form von dezenten Kanten und verdrehten Krautrockanleihen war dem Album nur selten anzuhören. Es handelte sich offensichtlich um Profis, die ihren Sound genau genug studiert haben, um ihn präzise zu rekonstruieren. Ideale Studiosklaven. Was aber macht man, wenn man sich dann auch tatsächlich für 50 Cent, G-Unit und die Fugees im Studio prostituiert hat? Finger waschen, Ohren durchspülen. Mit aller Sorgfalt.

Joe Tomino (Drums), Stu Brooks (Baß) und D.P. Holmes (Gitarre) benutzen dafür Hall-Effekte, verschlurfte Offbeats und ein paar schicke Nagelbomben. Mit "New heavy" sprengt sich das Dub Trio weg von Traditionsglaube und Vorhersehbarkeit. Statt auf entspannte Klangschwaden zu treffen, begegnet man hektischem Zucken. Mathematische Präzision sägt an meterdicken Baßsaiten. Schlagzeugdauerfeuer bollert Löcher in "Illegal dub". Und irgendetwas vermutlich Rezeptpflichtiges sorgt dafür, daß die eigene Ohren glauben, sich gerade eben umgedreht zu haben.

Wer also auf spaciges Wabern setzen will, landet mit "New heavy" eher auf einem messerscharfen Nagelbrett. Dub geht vielleicht noch etwas düsterer als auf "New heavy", jedoch kaum heftiger. Blitzschnell wird zwischen Sprint und Schweben gewechselt, bevor die nächste Instrumentalattacke losbläst. Besonders Drummer Tomino ersetzt den meist ausbleibenden Gesang mit haargenau eingezitterten Fills und Breaks, bei denen man sich nie sicher ist, ob da gerade ein Echo am Werk ist oder doch seine eigenen Hände.

So nahtlos wie sich das brutale Gestückel von "Angle of acceptance" an das wolkige Gezwitscher anschmiegt, greifen auf "New heavy" grundsätzlich Mathemetal, Spacejazz und Ganjacore ineinander. Und mittendrin wartet das etwas rauhere Original von "Not alone", das Mike Patton zurecht so geil fand, daß er es sich für sein "Peeping Tom"-Album ausgeliehen hat. Ein Fremdkörper, der doch tatsächlich mal alles überstrahlt. Ausruhen darf man sich hier. Aber nur, wenn man darauf vorbereitet ist, zeitnah wieder aufzuschrecken.

(Oliver Ding)

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Highlights

  • Illegal dub
  • Not alone (feat. Mike Patton)
  • Angle of acceptance
  • Table rock dub

Tracklist

  1. Illegal dub
  2. Not alone (feat. Mike Patton)
  3. Angle of acceptance
  4. Table rock dub
  5. Jack Bauer
  6. One man tag crew
  7. Yes you can't
  8. Sunny I'm kill
  9. Screaming at the sea
  10. Cool out and coexist
  11. Lullaby for...

Gesamtspielzeit: 40:08 min.

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