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Substyle - On the rocks

Substyle- On the rocks

Stars in the dark / EFA
VÖ: 09.02.2001

Unsere Bewertung: 4/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Glaubensfrage

Irgendwann geht jede Band den Weg alles Irdischen. Ob diese Band nun Nirvana, Soundgarden oder The Smashing Pumpkins heißt, ist da ziemlich gleichgültig. Es steht sogar zu hoffen, daß auch Dinosaurier wie Status Quo oder die Rolling Stones irgendwann ein Einsehen haben und aufgeben. Die Trauer der Fangemeinde ist bei einem solchen Abgang natürlich riesig. So waren vor einigen Jahren die Fans der Crossover-Pioniere Faith No More zu Tode betrübt, als sie kurz nach dem Ende der '97er Welttournee die Hiobsbotschaft vom Split der Band erhielten. Zwar blieb uns Vorturner Mike Patton als exaltierter Vokalartist erhalten, aber nicht jeder der früheren Fans konnte sich mit dem deutlich abgedrehteren Material von Mr. Bungle oder Fantomas anfreunden.

Wie schön erscheint es dann, daß es durchaus Bands gibt, die den Beweis antreten können, daß Klonen nicht nur bei Schafen möglich ist. Die Rheinländer Substyle vollbringen so das Kunststück, wie eine Reinkarnation der Spätphase des Fünfers aus San Francisco zu klingen. Mal schrubben die Gitarren zu klebrigen Streichern, mal breiten sich klinische Riffs zu beseeltem Gesang aus. Wenig später blubbern dann die Synthesizer wieder zu kehlig gebellten Vocals. Spätestens wenn der nächste hymnische Refrain einsetzt, ist der Glaube an die Wiederauferstehung fast perfekt.

Dummerweise läßt offensichtliche Mangel an eigener Kreativität alsbald klar werden, daß hier jemand in fremden Gräbern gebuddelt hat. Die Schaufeln in der Hand mögen dabei durchaus für solide deutsche Wertarbeit stehen. Trotzdem erkennt man schnell, wessen Ideen exhumiert wurden. Die meisten Songs umschwebt dabei ein dezenter Flair von Gartenzwerg und Frittenfett. Selbst wenn in Songs wie "Peace of mind" Schema FNM gekonnt aufgebrochen wird und die Band mit raffinierteren Ideen daherkommt, stellt sich die große Frage, weshalb man sich die Kopie statt des Originals gönnen sollte.

(Oliver Ding)

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Highlights

  • Peace of mind

Tracklist

  1. Boiled
  2. Downstream
  3. Goner
  4. Black red spider
  5. Peace of mind
  6. Homicide sapiens
  7. Pijaw
  8. Gravity
  9. Fuse
  10. Conspiracy of silence
  11. What the f?

Gesamtspielzeit: 41:09 min.

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