Listen




Banner, 120 x 600, mit Claim


She Wants Revenge - She Wants Revenge

She Wants Revenge- She Wants Revenge

Flawless / Geffen / Universal
VÖ: 09.06.2006

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Tear us apart

Ein Himmelfahrtskommando. Stift in der Hand, Vertrag auf dem Tisch, Messer im Rücken. Im Vordergrund ein nasses Grinsen, im Hintergrund ein massiver Geldschrank. Fred Durst hat wieder zugeschlagen. Nicht auf das Auge des hinterlistigen Gitarristen Wes Borland und auch nicht auf den stetig wachsenden Hintern von Britney Spears. Richtig: Die Zeiten sind vorbei. Fred Durst hat wieder eine Band gefunden, welcher er einen Platz auf seinem erfolgreichen Label Flawless Records einräumt. Die Band heißt She Wants Revenge. Und ist die derzeitige Tourbegleitung von Depeche Mode. Irritation? Wir klären auf.

Im ersten Augenblick sieht es so aus, als habe der Teufel seine verhornten Hände im Spiel. Eine Band, die rundum passend zum derzeitigen Gefühl der "I bleed now I'm happy"- Usergeneration und wie gemacht scheint die für schwarztragenden Highschoolkids des Myspacepools, geht steil und wird auf Händen getragen. Mit Besagter Depeche-Mode-Tour, Coachella-Festivalbuchung und einem Majorlabel im Rücken. Ausgerechnet ein Soundmix zwischen Joy Division, Bauhaus und New Order soll das neue Sprachrohr der melancholisch-depressiven Heranwachsenden werden?

Justin Warfield, dessen Stimme wie eine eins-zu-eins Kopie von Ian Curtis' oder Paul Banks' voluminösen Singorganen klingt, und Adam Bravin, der gerne auch als DJ namens Adam 12 um die Häuser zieht, haben auf ihrem Debüt alles vereint, was man nicht mit ihrer Heimat, dem sonnengetränkten Fleck Kalifornien, verbinden würde. Stoische Rhythmusspielereien, sphärische Keyboards und bitterliche Harmonien beherrschen die Langspielplatte und grenzen Freude generalistisch aus ihrer Musik aus.

Und dieses heraufbeschworene, verarbeitete Prinzip funktioniert. Es geht auf. In genau drei Songs. Das tragende, intime und pumpende "These things" ist das tollste Synthpopereignis seit New Orders zuckendsüßem "Who's Joe" und mäandert in Welten, die nur mit Halluzigenen hinreichend erforscht werden können. "Out of control" wabert durch tiefe Emotionen und ballert uns die vorrausschauende Textzeile "We're slaves to the DJ / And out of control" an den Kopf. Der Song "Sister" hingegen ist wieder ganz nach Bernard Sumners Geschmack und programmiert uns das Zittern der Halsschlagader direkt in der Zirbeldrüse ein.

Das hohe Niveau besagter drei Songs kann die Band nicht immer aufrecht halten. Doch diese Highlights blitzen und funkeln, daß sie ihre Mitstreiter vergessen lassen wollen. Im Zeitalter des iPods könnte dies allerdings nebensächlich sein. Und was man mit den versteckten Rasierklingen anfangen soll, die zwischen CD und Backkcover festgeklebt sind (sic!), ist auch noch nicht geklärt. Hoffentlich sind sich die traurigen Myspace-Kids darüber auch nicht im Klaren. Sonst müßte man zum Kauf des Albums ein psychologisches Gutachten mitbringen.

(Christian Preußer)

Bei Amazon bestellen / Preis prüfen für CD, Vinyl und Download
Bei JPC bestellen / Preis prüfen für CD und Vinyl

Bestellen bei Amazon / JPC

Highlights

  • These things
  • Out of control
  • Sister

Tracklist

  1. Red flags and long nights
  2. These things
  3. I don't wanna fall in love
  4. Out of control
  5. Monologue
  6. Broken promises for broken hearts
  7. Sister
  8. Disconnect
  9. Us
  10. Someone must get hurt
  11. Tear you apart
  12. She loves me, she loves me not

Gesamtspielzeit: 64:27 min.

Album/Rezension im Forum kommentieren (auch ohne Anmeldung möglich)

Einmal am Tag per Mail benachrichtigt werden über neue Beiträge in diesem Thread

Um Nachrichten zu posten, musst Du Dich hier einloggen.

Du bist noch nicht registriert? Das kannst Du hier schnell erledigen. Oder noch einfacher:

Du kannst auch hier eine Nachricht erfassen und erhältst dann in einem weiteren Schritt direkt die Möglichkeit, Dich zu registrieren.
Benutzername:
Deine Nachricht:
Forums-Thread ausklappen
(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
musie
2007-10-02 14:18:51 Uhr
neues album kommt bald, sehr bald
Mariafusel
2007-04-04 15:22:46 Uhr
01 Red Flags And Long Nights (9/10)
02 These Things (8/10)
03 I Don't Wanna Fall In Love (5/10)
04 Out Of Control (6/10)
05 Monologue (6/10)
06 Broken Promises For Broken Hearts (6/10)
07 Sister (7/10)
08 Disconnect (6/10)
09 Us (5/10)
10 Someone Must Get Hurt (5/10)
11 Tear You Apart (8/10)
12 She Loves Me, She Loves Me Not (3/10)

I want to fuckin tear you apart!
...
2006-11-24 14:01:32 Uhr
Haben die von Warren Suicide eigentlich mehr als die eine EP gemacht?
Also die mit "Hello Hello my name is Warren ..." losgeht.
elisa seibert
2006-11-24 00:17:25 Uhr
Ich habe gehört, dass der ex Sänger der Band Warren Suicide ein neues Projekt haben soll. Die Band heisst glaube ich Welttransporter. Mit dabei soll der Drummer von Ashra Tempel sein. Weiss jemand mehr? Wer hat Infos?

danke,
elisa
Yoless
2006-11-02 16:39:28 Uhr
Ganz ganz grossartige Platte. Ich schreibe mit Absicht erst jetzt (einige Monate nach Kauf der Platte), den ich war mir wirklich nicht sicher, wie Langzeittauglich die Platte über die Monate ist. Nun, ich kann für mich nur sagen, das sie immer noch wirkt und zwar mehr als bei den ersten Malen. Einige Songs, die hier leider als Füllmaterial abgewertet haben, haben erst jetzt so richtig ihre Wirkung entfaltet und wollen auch textlich nicht mehr aus meinem Kopf raus.
Ich hatte ja eh schon das Vergnügen sie live auf bei Rock im Park zu sehen. Grossartig wie sie die Songs live gespielt haben. Deutlich weniger elektronisch (klassische Besetzung also) und trotzdem wirkten die Songs!
Die Referenzen, die hier genannt worden sind, kann ich gar nicht nachvollziehen. Gerade Interpol taugen gar nicht als Vergleich. Viel eher höre ich immer wieder Human League (hat schon Jemand geschrieben) und Soft Cell bzw. Marc Almond heraus. An Bauhaus erinnert eigentlich auch nur "Tear you apart". In dem Fall aber auch durchaus bewusst, was die Auswahl der Sample ja schon zeigt ;)

Bei mir hat die Platte auf jeden Fall 9 von 10 Punkte.

@Polly
Ähm, das war dann ein vollkommen anders auftreten als beim RiP. Aber eigentlich gehört sich das Auftreten ja so, zu so einer Band. Der Livemitschnitt den man auf Youtube sehen kann entspricht auch eher dem, was ich gesehen habe. Aber was ganz anderes. Waren Placebo auch so leblos bei dem Konzert. Ich war dermassen enttäuscht, da ich sie diesen Sommer zweimal gesehen habe und beide Male waren richtig enttäuschend.
Zum kompletten Thread

Hinterlasse uns eine Nachricht, warum Du diesen Post melden möchtest.

Bestellen bei Amazon

Weitere Rezensionen im Plattentests.de-Archiv

Threads im Plattentests.de-Forum

Anhören bei Spotify