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Tigerbombs - Crazy kids never learn

Tigerbombs- Crazy kids never learn

Paul! / Rough Trade
VÖ: 26.05.2006

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Die Hitmaschine

Was soll die Kleckerei? Klotzen! "Mein Haus, mein Pferd, mein CD-Regal!" Wenn es allerdings irgendwann ums Eingemachte geht, schaut die Sache oft anders aus. Da zerfällt das Kartenhaus, das Pferd bricht aus, und das CD-Regal basiert auf einer Bon-Jovi-Sammlung. Noch von ganz früher. Ist klar. Und sowieso gilt: Alles muß im Überfluß vorhanden sein. Privatisierung, Individualisierung, Subventionierung. Auch bei Dir. Im Familienkreis. Doch bevor wir nun ein Gespenst in Europa umherziehen lassen, holen wir schnell zwei Finnen aus dem musikalischen Untergrund hervor. Natürlich massenkompatibel. Denn hier gilt: Alles für alle.

Die überraschten Gesichter können sich wieder entspannen. Hier wird kein kommunistisches Mannifest verfasst. Hier wird nur eine Rezension geschrieben. Über ein Album voller Hits, Spaß und Herzensbrecher. Mit dem Vorgänger "Loves you", welcher erst letzten August in Deutschland veröffentlicht wurde, hatte man schon die Szenenpolizei im Sack. Lächelnde Gesichter, spitze Melodien und Erfolg im Minimalformat. "Crazy kids never learn", der schnelle Nachschub, haut gleich noch mal drauf, auf den Sack. Pepe Trouble und Kido Retro fackeln ihre Indierockdarbietung in einer halben Stunde ab und mimen dazu die Unschuldslämmchen. Diese Schlingel.

Nach dem wippenden Intro "Magic mountains" groovt "The higher the fall" direkt durch die vertrockneten Gehirngänge und macht sich auf den Tanzflächen der Nation breit. Schillernd, schallend, quicklebendig. Und mit einer Hookline ausgestattet, die wie eine Tätowiermaschine im Kuscheltierkostüm alles brandmarkt, was sich ihr in den Weg stellt. "Stop & run" fehlte auf der letzten Caesars-Veröffentlichung, mit der man die "Jerk it out"-Überstrapazierung schon längst beenden hätte können. Eine Orgelvergewaltigung, die stark nach vermoderter Garage schmeckt. Der Ladykiller des Albums, "Shout outs", brilliert mit Chauvinismus, Swing, und der Sommer-Sonne-Palmen-Auszeichnung. "Hard to forget", die größte Leistung des Duos, setzt abschließend zwischen Ballade und überschwänglichem Hüpfer zum großen Feuerwerk an. Ein famoser Spaß.

Was jetzt noch fehlt? Um Haaresbreite schlittern die zwei Frohnaturen der Tigerbombs mit ihrem Album "Crazy kids never learn" am Sommeralbum des Jahres vorbei. Schuld daran ist nicht vor allem das überstrapazierte Hitpotenzial, die quietschenden Keyboards oder Kido Retros Mickey-Mouse-Stimme. Das einzige Manko ist wohl, daß man hier nach knapp 30 Minuten schon alles gesagt hat. Das schreit nach mehr! Und zwar in Kürze.

(Christian Preußer)

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Highlights

  • The higher the fall
  • Stop & run
  • Get around
  • Shout outs
  • Hard to forget

Tracklist

  1. Magic mountains
  2. The higher the fall
  3. All time wasted
  4. Stop & run
  5. Get around
  6. Punch me up
  7. Shout outs
  8. Subtle Shaking
  9. The yellow line
  10. Wait and see
  11. Hard to forget

Gesamtspielzeit: 33:01 min.

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  • Tigerbombs (5 Beiträge / Letzter am 14.10.2008 - 10:17 Uhr)

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