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The Revs - The Revs

The Revs- The Revs

Haldern Pop / Cargo
VÖ: 28.04.2006

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Standgas

Der Name Rory Gallagher sorgt hierzulande gerade bei älteren Zeitgenossen immer noch für leuchtende Augen. Immerhin hat der irische Bluesmusikant den rockenden Teil der Bundesrepublik 1977 als Opener der legendären Rocknacht in der Essener Grugahalle begeistert. Das Line-Up von The Revs aus Irland überrascht nun mit einer Information, die unser musikalisches Halbwissen für einen Moment auf den Kopf stellt. Denn dort heißt der Mann an Baß und Vocals ebenfalls Rory Gallagher. Hat sich unser Rockpalast-Rory noch einmal zu einem neuen Album mit jungen Musikern aufgerafft? Wohl kaum! Er starb 1995 im Alter von 46 Jahren viel zu früh an den Folgen einer Lebertransplantation. Und die Musik, die The Revs mit ihrem Rory Gallagher machen, erinnert an Blues auch nur recht entfernt.

Da wäre aber noch eine kleine Gemeinsamkeit: Auch The Revs standen unlängst auf der Rockpalast-Bühne, im Kölner Palladium. Und was sahen die Zuschauer dort? Sie durften drei Knaben lauschen, die in Großbritannien bereits einigen Erfolg einheimsen konnten: zwei Top-Five-Alben, fünf Top-30-Singles und zwei Singles in den Top Ten. Das neue Album "The Revs" erscheint in Deutschland beim Label Haldern Pop. Dort setzt sich einmal mehr jene gute Sitte durch, daß kleinere Bands, die beim Haldern-Festival live einen guten Auftritt hinlegen, mit ein wenig Glück auch auf dem eigenen Label veröffentlicht werden. Live waren The Revs im Halderner Spiegelzelt eine Wucht, auf Platte wandert der Fuß manchmal ein wenig vom Gaspedal. Und wenn wir nun noch schnell erwähnen, dass "rev" so etwas wie "hohe Drehzahl" bedeutet, dann wissen wir gleich, wo der Hase hier lang läuft.

Zumindest der Albumopener hält das Versprechen. Hier wird das Gaspedal tatsächlich gedrückt. "You shine" ist sauber gespielter Gitarrenpop. An Melodie mangelt es aber noch. Die kommt im zweiten Track: "Take it all back" startet mit schöner Doppelstimme und mündet in einen possierlichen Refrain. Ähnlich das zurückgelehnte "Borderland", bei dem wieder die Melodie Freude verkündet. Als wäre der Teenage Fanclub tatsächlich nochmal Teenie. Der vorerst beste Track ist die Single "Time slippin'" mit ihrem wuchtigen Piano und der Gassenhauer-Hookline. The Revs sind immer dann gut, wenn sie ihren Uptempo-Rock mit einer süßen Melodie würzen. Wie bei dem schönen Song "Robert", der mindestens so viel Pop ist, wie er Rock sein möchte. So wollen wir das hören.

Einige Songs wiederum wollen nicht ganz zünden. "Streets" in all seiner künstlichen Dramatik nervt schnell, "A word from a sponsor" schleppt sich durch seine vier Minuten. Und "Here where the conversations comes" ist in all seiner dezenten Melodik nicht jene Art von Musik, die den Burschen gut zu Gesicht steht. Dies alles ist nicht mehr als Pop-Standgas. Und dennoch vermag es die Tatsache nicht zu verklären, daß es sich bei "The Revs" von The Revs (diese blöde Idee immer, das Album nach seiner Band zu benennen) um ein sehr ordentliches Album handelt. Um jedoch den anderen Rory vergessen zu machen, bedarf es anderer Kaliber.

(Sebastian Peters)

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Highlights

  • Take it all back
  • Time slippin'
  • Robert

Tracklist

  1. You shine
  2. Take it all back
  3. Time slippin'
  4. Streets
  5. Borderland
  6. A word from our sponsor
  7. Heres where the conversation ends
  8. Every monkey
  9. Robert
  10. Good times

Gesamtspielzeit: 34:20 min.

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  • The Revs (7 Beiträge / Letzter am 07.07.2006 - 00:25 Uhr)