Listen




Banner, 120 x 600, mit Claim


Taking Back Sunday - Louder now

Taking Back Sunday- Louder now

Warner
VÖ: 28.04.2006

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Eine für alle

Es ist nicht ganz so einfach aufzuklären, warum "Tell all your friends" alle so mitgerissen hat. Taking Back Sunday waren noch ein ziemlich unbeschriebenes Blatt, zelebrierten herrlich ungestüme Herzschmerz-Hymnen mit durcheinanderpolternden Vocals, die dreifach Salto schlugen. Das war wohl damals auch die Intention. Einfach diese Musik zu machen, diesen Mittzwanziger-Seelenstrip irgendwie in die Welt hinauszuschreisingen. Eigentlich war da nur Euphorie. Diese wunderbare Euphorie. Aber das war gestern. Bevor irgendjemand diesem Sound einen bösen Namen gab, ihn kategorisierte, aus guter Absicht eine lahme Blaupause machte. Und damit mal mehr, mal weniger erfolgreiche Nachahmer auf den Plan rief, die bis auf wenige Ausnahmen nur die äußere Hülle dessen kopierten, was "Tell all your friends" ausmachte. Das Herz, die Seele von "Tell all your friends" blieb das Geheimnis von Taking Back Sunday. Schubladen sind schon scheiße. Irgendwie.

So richtig durchstarten konnten sie seltsamerweise aber erst mit dem Nachfolger. Der nannte sich "Where you want to be" und war nach einigen Veränderungen (John Nolan und Shawn Cooper verließen die Band und kümmerten sich fortan nur mehr um Straylight Run) eigentlich nur ein recht guter Nachklapp. Aber hey, immerhin. Und wie das mit ganzdollvielverkaufenden Acts auf semigroßen Labels so ist, veröffentlichen Taking Back Sunday "Louder now" mittlerweile beim großen Warner-Konzern. Der nächste große Sprung auf der Karriereleiter. Mit vorprogrammierter Erfolgsgarantie.

Weil: "Louder now" ist wieder so eine Konsensplatte. Sie ist Rock, ohne (trotz dieses Albumstitels) je wirklich böse laut zu sein. Sie ist Pop, ohne auf die Nerven zu gehen. Und sie hat dazu wieder diese Zeilen, die sich liebe Jungs und böse Mädchen wieder in den Arm ritzen werden, wenn sie sich alleine fühlen. "The closer I look is the further that you get.". Kurzum: "Louder now" sitzt da einfach zwischen den Stühlen, will einfach nur alles und jedem gefallen, und tut es dann doch nicht allzu oft. Keine Frage, daß My Chemical Romance und Fall Out Boy das jüngst auch noch ein wenig besser hinbekommen haben. Klar haben sie das. Muß jetzt natürlich erst mal näher erläutert werden. Es ist alles gar nicht mal so kompliziert. Wirst schon sehen.

Denn was "Louder now" trotz Hochglanzproduktion fehlt, sind elementare Dinge, die eine jede hochwertige Platte einfach ausweisen. Nein, wir meinen nicht das Preisschild. Auch nicht das Booklet. Es ist viel, viel einfacher. Songs (und zwar die wirklich tollen und so viele davon wie möglich). Richtig. Zugegeben, wer genau hinhört, wird feststellen, daß "Makedamnsure", "My blue heaven" an sich bittersüße Emostückchen, und auch "Spin" und "Error: operator" im Grunde sehr brauchbare Rocker sind. Aber dazwischen werden mal mehr, mal weniger platte Refrains so dermaßen breitgetreten, daß Taking Back Sunday manchmal wie eine "Me, too"-Karrikatur ihrer selbt klingen. Oder schlimmstenfalls gar wie eine x-beliebige Truppe aus einer x-beliebigen Poppunk-Klonfabrik. "Twenty twenty surgery", "Miami", anyone? In sochen Momenten hält man sich aber auch noch mal vor Augen, daß das ja im Grunde nicht mehr ganz dieselbe Band ist, die "Tell all your friends" eingeklopft hat. Und alles ist wieder gut. Nur, damit wir uns nicht falsch verstehen: Diese Platte ist absolut nicht schlecht. Dies ist auch absolut kein Verriß. Sondern einfach nur ein kleines Zeichen von Ernüchterung.

(Sven Cadario)

Bei Amazon bestellen / Preis prüfen für CD, Vinyl und Download
Bei JPC bestellen / Preis prüfen für CD und Vinyl

Bestellen bei Amazon / JPC

Highlights

  • Makedamnsure
  • My blue heaven

Tracklist

  1. What's it feel like to be a ghost?
  2. Liar (It takes one to know one)
  3. Makedamnsure
  4. Up against (Blackout)
  5. My blue heaven
  6. Twenty-twenty surgery
  7. Spind
  8. Divine intervention
  9. Miami
  10. Error: operator
  11. I'll let you live

Gesamtspielzeit: 41:12 min.

Album/Rezension im Forum kommentieren (auch ohne Anmeldung möglich)

Einmal am Tag per Mail benachrichtigt werden über neue Beiträge in diesem Thread

Um Nachrichten zu posten, musst Du Dich hier einloggen.

Du bist noch nicht registriert? Das kannst Du hier schnell erledigen. Oder noch einfacher:

Du kannst auch hier eine Nachricht erfassen und erhältst dann in einem weiteren Schritt direkt die Möglichkeit, Dich zu registrieren.
Benutzername:
Deine Nachricht:
Forums-Thread ausklappen
(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Lyxen
2006-12-06 14:43:45 Uhr
Da siehste mal ;)
Scoundrel
2006-12-06 14:42:42 Uhr
hey, mir gefällt sogar (nach anfänglicher Ladehemmung) "louder now" so gut dass ich sie in meine Jahresliste mitaufgenommen habe...
Lyxen
2006-12-06 13:16:19 Uhr
Sehe ich auch so, ich finde "Wher You Want To Be" sogar gleichwertig mit dem Vorgänger.

The Used sind ja wirklich eingebrochen.
solea
2006-12-06 13:13:56 Uhr
ich verstehe nicht ganz warum gerade tacking back sunday immer ein solch wahnsinniger Leitungseinbruch nachgesagt wird. Ich fand das erste Album das beste, aber die Alben danach nicht unglaublich schlecht. Ja, sie sind poppiger geworden, aber es gibt für mich persönlich größere Enttäuschungen. Wenn ich da an the used denke, oder an the Juliana Theory nach dem emotion is dead Album..
Was ich sagen will, macht sie nicht schlechter als sie sind ;)
Scoundrel
2006-12-06 13:02:20 Uhr
Hab gerade bei amazon gesehen das demnächst eine "-CD-Version von "Louder Now" rauskommen wird; auf der ersten, dem Album, sind ein paar Live-Tracks drauf, auf der zweiten Videos und Live-Videos...
Zum kompletten Thread

Hinterlasse uns eine Nachricht, warum Du diesen Post melden möchtest.

Bestellen bei Amazon

Threads im Plattentests.de-Forum

Anhören bei Spotify