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Zucker - Generation P

Zucker- Generation P

Clubkraft / K\'s
VÖ: 02.01.2001

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Lego statt Playmobil

Werter Herr Zucker, was zur Hölle soll diese Generation P sein? Der freundliche Polizist auf dem Plattencover gibt uns nur eine leise Ahnung. Die "Generation Playmobil", der wohl auch der Rezensent angehört, bekommt hier eine eigene Hymne, ohne überhaupt etwas von der eigenen Existenz zu wissen. "Wärest Du nicht gern nochmal der Junge, der von Mädchen nichts weiß / Auch nichts wissen will, denn Mädchen sind nicht so heiß / Wie Fußballsammelbilder, Fischertechnik, Ferienprogramm?" Bei aller verdienter Nostalgie fällt es mehr als schwer, hier zuzustimmen..

Bestand denn die so verklärte Jugend wirklich aus nichts anderem als Playmobil und Kniestrümpfen? Was ist mit den Gimmicks aus Yps und den Lego-Astronauten? Muß man in der schon von Stoppok thematisierten harten Zeit "Zwischen Twentours und Seniorenpaß" wirklich mit Woohoo-Chören, Akustikgitarren und pädagogisch wertvollem Peter-Maffay-Riffing die Geister der Vergangenheit beschwören? Weshalb beschleicht einen nicht nur dank Zitaten wie "Let me entertain you" ständig das Gefühl, hier würde sich jemand gerne als deutscher Robbie Williams sehen? Der Kaugummi, den Herr Zucker dabei zwischen den Zähnen knetet, macht zwar Blasen wie Hubba Bubba, aber dahinter steckt trotzdem etwas zu häufig nicht mehr als lauwarme Luft.

Oft genug jedoch blitzt sogar etwas wie lyrische Schärfe auf. "Zwischen uns läuft nur noch das Fernsehen." Gelegentliches Zartbitter steht diesem Süßstoff recht gut. Bei Zeilen wie "Was Du willst, das kriegst Du nie / Was Du kriegst, das nimmst Du nur, weil ansonsten nichts zu holen wäre" werden fast sogar Erinnerungen an den trotzigen Zynismus der Fehlfarben wach. Ein unvermutet eingestreutes "Glaub an das Schöne dieser Welt" läßt aber auch diese Blase platzen. Das meiste verhält sich exakt so, wie es in "Für den Moment" beschrieben wird: "Versackt in tiefster Harmoniesucht" poppt man sich auf "Generation P" von Klischee zu Klischee. Aufregung ist dank koffeinfreier Melodien jedenfalls Mangelware. Selbst der freundliche Sozialpädagoge von neben an hat diese alle irgendwo schon einmal gehört. Diese Generation besteht aus lauter Otto Normalbürgern. So macht sich zwischen Glockenspiel und Triangel leider etwas Langeweile breit. "Wenn die Welt Dich nicht mehr versteht, schön blöd." Genau.

(Oliver Ding)

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Highlights

  • Die Sonne gesehen
  • IstNichtMehr

Tracklist

  1. Mama schickt mich
  2. Generation P
  3. Showtime
  4. Die Sonne gesehen
  5. IstNichtMehr
  6. Homestory (Deine Ordnung ist nur das halbe Leben)
  7. Winterschlaf
  8. Für den Moment
  9. An Dich
  10. Kein Geheimnis
  11. Blumen

Gesamtspielzeit: 42:56 min.

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