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Beck - Guerolito

Beck- Guerolito

Geffen / Interscope / Universal
VÖ: 13.12.2005

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Batidora

Bei einem war man sich einig: "Guero", Becks jüngstes Zappelwerk, war nicht der erhoffte große Wurf. Es gab viel Hin und viel Her, es setzte schön verzicktes Durcheinander, und doch bohrte sich kaum einer der Songs in der Großhirnrinde fest. In "E-pro" tauchte ein heiseres Riff unter allerlei Gimmicks her, der stotternde Latino "Qué onda guero" erzählte ziemlich debilen Quark, "Rental car" fuhr völlig relaxt auf den Spuren von Vincent Vega über den Highway, und "Girl" wedelte mit einem alten Gameboy herum. Hübsch. Aber insgesamt vielleicht etwas leider weniger als erhofft.

Vielleicht gibt es deswegen jetzt nach der "GameBoy variations"-EP noch eine weitere Zulage. "Guerolito" ist nämlich der kleine Bruder von "Guero". Ihm wächst noch kein Bart, und allzu viel Fett hat er auch noch nicht angesetzt. Dafür spielt er noch immer gerne mit herumliegenden Effektgeräten herum. Und am meisten mag er Beats. Trockene, pumpende Beats. Diese Remixes der "Guero"-Tracks stecken voll davon. Dabei könnte man die Handauflegungen freundlicher Herrschaften wie Mario C, El-P oder Dust Brother John King aufs erste Ohr für Entschlackungskuren halten. Das Gewirr lichtet sich, und schon stößt man auf den eigentlichen Song. Doch der wird schnell wieder in Klarsichtfolie gewickelt und mit Grußkärtchen beklebt.

Manchmal lassen ein paar Schaltkreise diese Kärtchen bunt blinken. Octets "Girl"-Variante implantiert die blumige Hippiestimmung in ein straff organisiertes Elektrizitätswerk, Air entführen "Missing" mit ihrem Zeitlupen-Space-Shuttle, und Boards Of Canada setzen "Broken drum" auf Tranquilizer. Manchmal aber sieht das Geflacker beinahe aus wie eine brennende Mülltonne. Denn schon auf "Guero" verhedderte Beck gerne wieder seine verspulten Rhymes. Auf "Guerolito" läßt Beastie Boy Ad-Rock "Black tambourine" den Hintern wackeln, geht Th' Corn Gangg auf den "Farewell ride" und zwingt 8-Bit "Hell yes" seinen Groove mit einem klobigen Atari-Joystick auf. Auch der, ähem, Nachklapp "Clap hands" hippt und hoppt doch schon ganz ordentlich.

"Guerolito" würde also gerne neue Saiten aufziehen. Wirklich überraschend sind aber die wenigsten Bearbeitungen. Da können die Beats und Breaks noch so zickig und verkantet sein. Es spricht für Becks Eklektizismus, daß man das Wibbeln und Wabern unbewußt als bereits bekannt voraussetzt. Ob aber dieser Rezeptionsgleichmut ebenfalls für den Künstler spricht, sei dahingestellt. Beck Hansen hat sich jedenfalls verändert. Aus dem dreisten Slacker von einst wurde ein recht melancholischer Bastler. Und aus der Spannung eine gewisse Bequemlichkeit.

(Oliver Ding)

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Highlights

  • Ghost range (E-pro) (Remix by Homelife)
  • Broken drum (Remix by Boards Of Canada)
  • Scarecrow (El-P remix)
  • Rental car (John King remix)

Tracklist

  1. Ghost range (E-pro) (Remix by Homelife)
  2. Què onda guero (Remix by Islands)
  3. Girl (Remix by Octet)
  4. Heaven hammer (Missing) (Air remix)
  5. Shake shake tambourine (Black tambourine) (Ad-Rock remix)
  6. Terremoto tempo (Earthquake weather) (Remix by Mario C)
  7. Ghettochipp malfunction (Hell yes) (8-Bit remix)
  8. Broken drum (Remix by Boards Of Canada)
  9. Scarecrow (El-P remix)
  10. Wish coin (Go it alone) (Diplo remix)
  11. Farewell ride (Subtle remix)
  12. Rental car (John King remix)
  13. Emergency exit (Remix by Th' Corn Gangg)
  14. Clap hands

Gesamtspielzeit: 50:14 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
criszzz
2005-12-27 15:27:46 Uhr
Jo, die Kritik von Oliver Ding ist wirklich nixsagend!

Aufgebauschte Floskeln! So hat man damals in der Schüler- bzw. Abizeitung geschrieben...

"Guerolito" gefällt mir, ist echt ein rundes Remix-Alben geworden. "Missing" ist schon seeehr geil gemacht.
Da ich sowieso Fan von Remix-Alben bin, werd ich nach dem Download jetzt wohl den Kauf folgen lassen.

Gutes Jahr für Remix-Alben:

Beck
Bloc Party
Soulwax
Pelo
2005-12-27 10:15:21 Uhr
naja... wersd mir wohl nicht kaufen
körner
2005-12-27 01:31:50 Uhr
selten eine uninformativere kritik als die von oliver ding gelesen. sehr schlecht.
simon
2005-12-12 18:20:12 Uhr
nö, leider bisher noch nicht gehört!
JoS
2005-12-12 17:59:01 Uhr
Schon jemand reingehört?
Imho sind einiges Songs besser als die originale, obwohl ich doch sehr überzeugt von der Guero bin.
Der Epro Remix ist nicht so gut (das Tempo hat den Song einfach ausgemacht, so chillig geht der nicht), auch Girl gefällt mir im Original besser. (der Remix ist imho einfach zu "übersampelt", der hört sich an, als hätte dann Manfred Musterman mit dem Magix Musicmaker paar Tunes druntergelegt). Aber vorallem der Missing Remix ist doch sehr Sahne. Auch Hell Yes ist geremixed auch sehr gut. Auch wenn hier anscheinend Atari / Sega Samples im Hintergrund verwendet wurden ;))
Auch die anderen Songs können mind mit den originalen mithalten. Ziemlich erstaunlich für ne Remixplatte.
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