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The Ocean - Aeolian

The Ocean- Aeolian

Metal Blade / SPV
VÖ: 25.11.2005

Unsere Bewertung: 4/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Sturmflut

Es war einmal eine Band, für die selbst die verschlungenen Pfade des Crossover zu ausgetreten waren. Und so rührte man vermeintlich unvereinbare Zutaten wie Death Metal, Klezmer oder Filmscores zu einem wahren Ragout fin an. Nach einer famosen EP und einem nicht ganz so brillanten, aber dennoch vielversprechenden Album namens "FluXion" wurden The Ocean schließlich in einem Atemzug mit Genregrößen wie Neurosis oder Isis genannt. Sie erhielten sogar ihre eigene kleine Schublade mit der Aufschrift "Ambient Soundtrack Doomrock". Was zwar genau gar nichts hieß, aber bei der Mixtur irgendwie auch egal war.

Doch irgendwann kommt das zweite Album, was bei erfolgreichen Debütanten immer dafür herhalten muß, den entscheidenden Schritt in Richtung Durchbruch zu unternehmen. Nur leider fielen für "Aeolian" im Vorfeld Vokabeln wie "direkter" oder "härter". Nun, ersteres stimmt definitiv. Allemal ist die durchschnittliche Länge der Songs deutlich zurückgegangen. Letzteres haut auch irgendwo hin. Denn beispielsweise der wahnwitzige Opener ist in der Tat an Härte kaum noch zu überbieten.

Was jedoch auf dem Altar der Kompaktheit geopfert wurde, sind die Ideen. Zahlreich ist einzig die Schar der Sängerknaben, durchaus beachtlich für eine Truppe, die zunächst ganz ohne Vokalisten auskam. Schmerzlich vermißt werden allerdings die wilden Breaks, die unvermuteten Überraschungen, die irren Stilwechsel, die "FluXion" noch zu einem durchaus spannenden Werk machten. Klar, manche Riffs sorgen bei Hobby-Gitarristen immer noch für massive Gelenkverknotungen, dennoch dominiert auf weite Strecken mäßig motiviertes Geballer. Einzig das neunminütige "Austerity" und mit Abstrichen "Inertia" können aus dem Einheitsbrei herausragen.

Das Orchestrale nicht zu verfeinern und mit eigenen Einflüssen auszubauen, sondern komplett zu eliminieren, dürfte sich als die größte Fehlentscheidung der Bandhistorie entpuppen. Denn statt spannender Klangwerke findet man auf weiten Strecken nur noch gewöhnlichen Death Metal bis Metalcore. Sicherlich hochklassig gespielt, jedoch ist die Konkurrenz in jenem Genre ungleich stärker als in der vormals besetzten Nische. Und wenn am Ende von "Swoon" Choräle im Filmsound der Fünfziger säuseln, kommt fast schon Wehmut auf. Wehmut an eine ehemals hochinnovative Band.

(Markus Bellmann)

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Highlights

  • Austerity
  • Inertia

Tracklist

  1. The city in the sea
  2. Dead serious & highly professional
  3. Austerity
  4. Killing the flies
  5. Une saison en enfer
  6. Necrobabes.com
  7. One with the ocean
  8. Swoon
  9. Queen of the food-chain
  10. Inertia

Gesamtspielzeit: 53:01 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
toolshed
2008-04-19 06:31:53 Uhr
"Austerity"... heilige Scheiße.

Gigantische Band. Fragwürdige Rezi.. =(
Armin
2005-12-03 23:21:24 Uhr
Was geht mit The Ocean?
Oh...lasst uns versuchen das wesentliche in Stichworten zusammen zu fassen, es sind einfach
zu viele gute Dinge auf einmal gekommen.
- Sommer 2005 Metal Blade sichert sich The Ocean für die nächsten 3 Alben
- der erste weltweite Release, "Aeolian" wurde vergangenen Montag veröffentlicht
- Das Artwork wurde von Martin Kvamme gemacht, welcher bereits für seine fabelhaften Arbeiten
für Mike Patton's Projekte, wie Fantomas, Tomahawk...bekannt ist.
- In der Zwischenzeit kam auch noch eine 7" Split mit Burst beim holländischen Label Garden of Exile
mehr: www.gardenofexile.com
- Auf dem aktuellen Album sangen u.a. Nate Newton (Converge/Old Man Gloom), Sean Ingram (Coalasce),
Tomas Hallbom (Breach)...
- Eine europaweite Tour, die von Deutschland über Dänemark, Schweden, Norwegen, Österreich, Schweiz, Italien,
Spanien, Frankreich, Belgien, Holland führt ist in den letzten Zügen zur Vollendung.

Was die Presse europaweit bisweilen über das neue Album von sich gab liest sich folgendermassen:
"The Ocean is de toekomst!" - Rock Tribune, Belgium
"Det är en mäktig platta" - Sweden Rock, Sweden
"Some of the biggest riffs known to man" - Metal Pigeon, UK
"A vast and intimadating piece. A spiky and cerebral modern metal odyssee" - Terrorizer, UK
"Un album engagé et enragé qui percute l’estomac comme un jet de kärcher." - Obskure, France
"Une des sorties majeures de l’année" - Eklektik Rock, France
"une demie douzaine de vocalistes, une vraie famille de grizzly tous plus furieux les uns que les autres." - Metal Chroniques, France
"Le chaos est ici un modus operandi. Un album hautement corrosif" - Rock Hard, France
"The perfect soundtrack to the apocalypse" - Metal Hammer, Germany
"Die Scheibe ist ein wahres Genre-Monster geworden." - Walls of Fire.de, Germany
"Bevor überhaupt die Gefahr bestand, in eine Sackgasse zu gelangen, schwammen sich THE OCEAN mit einem Album frei, das im extremen Bereich dieses Jahr außer Konkurrenz steht." - Vampster.com
"Ein schwerverdaulicher Metal-Brocken, der höchste Konzentration einfordert. Eine Tiefsee-Odyssee mit verwirrenden Takt- und Richtungswechseln. „Aeolian“ ist ein trotziges Biest, das in seiner erdrückenden, orchestralen Opulenz abwechselnd Atem und Nerven raubt." - Visions, Germany
Record of the month - Close Up, Sweden
In punkto Komplexität, Dichte und Schwerverdaulichkeit steht der Metal Blade-Einstand von THE OCEAN seinen Vorgängern in Nichts nach, doch der musikalische Schwerpunkt ist klar in Richtung Chaos-Metal verschoben. Das Kollektiv ist eben immer für eine Überraschung gut!
Soweit dazu.

The Ocean
27.01. Oberhausen Zentrum Altenberg w/Tephra
28.01. Solingen Cobra
04.02. Berlin Knaack w/tba
16.03. Hamburg Fundbureau
24.03. Schwerin Doktor K
25.03. Nürnberg Kunstverein (KV)
27.03. München Sunny Red
28.03. Wien (A) Movimento
12.04. Leuven (B) Sojo
16.04. Bochum Bastion
27.04. Karlsruhe Substage
28.04. Grossrosseln (Saar) Rock im Warndt Open Air w/Lacuna, Letzte Instanz, Xandria u.v.a.
29.04. Würzburg B-Hof
info: http://www.theoceancollective.com

greymatter
2005-12-01 15:34:40 Uhr
Scheiße, Markus, die Rezi hätte von mir sein können. Sprichst mir aus der Seele. Wie ich hier wohl mittlerweile zur Genüge deutlich gemacht habe.
Ah, es hat auch Vorteile, eine Band weniger, die man im Auge behalten muss...
blast664
2005-11-30 23:45:46 Uhr
Ich habs kommen sehen! 4 von 10! Meine aktuelle Lieblings-CD, geschändet! Banausen!
greymatter
2005-11-24 15:11:37 Uhr
Was nützen 6 Sänger, wenn sie im Prinzip alle dasselbe machen...? Beschwörender, klarer Gesang mit gelegentlichen Growls wäre viel passender für eine Band wie diese. Sofern sie dann aber auch wieder diese Ruhepole einbauen, die bei Aeolian nun komplett verschwunden sind.
Die Band hat sich m. E. nun selbst zu einer weiteren Rumpelkammer-Metal-Band (wenn auch einer auf hohem Niveau) degradiert - davon gibt's genug. Ich bin jedenfalls aus dem Apokalpyse-Metal-Evil-Gärtchen herausgewachsen und sehne mir etwas Abwechslung herbei.
Wobei 'Aeolian' ja in den gleichen Sessions wie 'Fluxion' entstand und absichtlich die härteren Stücke enthält...es gibt also noch Hoffnung.

Aber Hallbom soll lieber 'ne Breach-Reunion anzetteln, anstatt seine Zeit hier zu verschwenden. :/
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