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Ms. Dynamite - Judgement days

Ms. Dynamite- Judgement days

Universal
VÖ: 21.10.2005

Unsere Bewertung: 4/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Destiny's child

Ja, Ms. Dynamite, wie die das alles geschultert hat vor drei Jahren, das war schon große Klasse. In zwölf Monaten vom alles und jeden abwatschenden Underground-Battle-MC zum ersten weiblichen UK-HipHop-Superstar überhaupt. Dann Mercury Prize fürs Debütalbum. Nebenbei erste Geige im Anti-War-Movement gegen Bush, Blair und deren Compañeros. Wohltätig war sie natürlich ebenfalls, für mindestens zwei Bonos. Nelson Mandela hätte sie gern mit einem seiner 22 Neffen zwangsverheiratet. Und dann kam auch noch ein Kind, die (der?) kleine Shavaar, mitten rein in den großen Erfolg. Andere hätten noch am Tag der Geburt ein Leihmutter-Casting aufgezogen. Dynamite verabschiedete sich. Für volle zwei Jahre.

Nun aber genug davon. Es drängte die 24jährige eben doch zurück ins Geschäft. Zuviel Bock auf Musik, zuviel Mist in der Welt, es sind ja immer die gleichen Symptome. Daß man sie auf unterschiedliche Weise behandeln kann, das weiß natürlich auch Ms. Dynamite. Und so fährt sie diesmal die große Schiene, nachdem "A little deeper" noch in eigenbrötlerischer Kleinstarbeit entstanden war. Einer profilierten Produzenten-Gang aus Amerika wurde erlaubt, Hand anzulegen. Selbst dieser verrückte Schwede, der schon für Britney Spears geschrieben hat, durfte bei "Judgement day" mitmachen. Und, da erzählen wir kein Geheimnis, so klingt das dann auch. Kennen wir uns eigentlich, Miss?

Was an "A little deeper" noch gleich so toll war? Die spitze Zunge der Protagonistin, die Garage- und 2-Step-Schlagseite, die Selbstsicherheit, der frühreife Eigensinn - eben alles, was auf "Judgement days" nun nach Stars und Schwangerschaftsstreifen klingt. Viel zu viel wurde abgerundet und babysicher gemacht, selbst die nach wie vor tagesaktuellen Texte haben ihren Biß weitgehend eingebüßt. Musikalisch könnten wir dabei auch über eine Ashanti-Platte sprechen, so sehr hat man sich von aller Selbständigkeit losgesagt und hinter gängige Club-Trends geklemmt. Und der derzeit obligatorische Reggae-Track ist hier sogar noch schlechter als auf der neuen Robbie Williams.

Zu beweisen habe sie nichts mehr, viel lockerer sei sie erst recht geworden, meint Ms. Dynamite dazu. Ist ja gut und ginge auch alles klar - wenn denn die neue Gelassenheit immer so plausibel umgesetzt worden wäre wie im abgeklärten Titeltrack. Stattdessen unterstützt das klaviereckige "Shavaar" samt seines Gospelchors unsere Heather-Nova-These, daß Mütter niemals über den eigenen Nachwuchs schreiben sollten. Und erst am Ende findet Dynamite die alte Unbequemlichkeit wieder und klopft zu Akustikgitarre und dezenter Percussion ihrem "Mr. Prime Minister" auf die Finger. Um so bitterer, daß der übrige Wühltisch-R'n'B dieser Platte nicht mal mit McDonalds-M auf dem Cover noch amerikanischer sein könnte. Musik zum Mitnehmen. Wir lieben es.

(Daniel Gerhardt)

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Highlights

  • Judgement day
  • Mr. Prime Minister

Tracklist

  1. Judgment day
  2. Father
  3. Put your gun away (Feat. Sincere)
  4. Back then
  5. Fall in love again
  6. Not today
  7. You don't have to cry (Feat. Lil' Wayne)
  8. Unbreakable
  9. Pain
  10. Shavaar
  11. Gotta let it go
  12. She don't live here anymore (Feat. Chink Santana)
  13. Mr. Prime Minister

Gesamtspielzeit: 54:05 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
captain kidd
2005-11-10 14:44:09 Uhr
na ja, es ist ja einfach so, dass sie nicht erst jetzt die dicke schiene fährt, sondern das schon beim debut gemacht hat. angeblich soll ja sogar nas einen track produziert haben, der dann nicht drauf kam. ansonsten stimmen ja die beobachtungen alle mal wieder. und eigetnlich klingt das album auch, als hätte sie jetzt einfach teurere produzenten eingekauft...
Dän
2005-11-10 14:27:49 Uhr
Hast Recht. Sorry dann wegen der Fehlinformation in der Rezi. Mal sehen, ob man das sinnvoll ändern kann, ohne den ganzen Text umschmeißen zu müssen.
captain kidd
2005-11-10 14:02:53 Uhr
doch doch. bloodshy hat einige tracks auf dem debut gemacht. u.a. auch it takes more. da irren die promoleute. habe das album eben noch mal gehört. verdammt, es fängt so stark an - und dann wird es so schlecht. und diese texte. meine fresse.
Dän
2005-11-10 13:53:22 Uhr
Laut dem ganzen Presse-Material, das ich gekriegt habe, hat am ersten Album gar kein Schwede irgendwas gemacht, sondern Dynamite alles selbst.
captain kidd
2005-11-10 10:17:47 Uhr
ja, review passt fast. nur ein großer fehler drin, oder? der britney-schwede - ist es bloodshy - hat doch auch schon auf dem debut viele tracks gemacht. und die waren da die besten und sind es auch auf dieser platte. schlimmer sind die sachen von dem typen, der auch für ashanti arbeitet. obwohl, so schlecht ist das album musikalisch gar nicht. es fehlen ein wenig die tollen refrains. und die texte sind halt übel. es darf halt wirklich keine lieder über die eigenen kinder mehr geben.
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