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World Leader Pretend - Punches

World Leader Pretend- Punches

Warner
VÖ: 25.07.2005

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Imitation of life

Die Namensfindung ist ja oft genug der kritischste Teil in der Geschichte einer Band. Oft genug zerstreiten sich die Mitglieder schon hier, oder sie kommen am Ende zu einem Ergebnis wie Emil Bulls oder Inchtabokatables. Wohl denen, die sich einfach nach einem Song einer ihr lieben Band benennen. Sie stehen auch gleich in einer Reihe mit den Rolling Stones, Radiohead oder Starsailor. Und weil Keith Ferguson und seine Band so große R.E.M.-Fans sind, haben sie sich gleich nach einem Song von deren Meisterwerk "Green" benannt: World Leader Pretend.

Daß die drei Musiker Anhänger der sympathischen Indie-Band aus Athens, Georgia sind, hört man ihrem Debüt in beinahe jedem Moment an. Schon der Auftakt "Bang theory" klingt wie ein Outtake aus der Phase irgendwo zwischen "Monster" und "New adventures in Hi-Fi". Ferguson versucht sich dann direkt auch in einer Michael-Stipe-Imitation, landet aber irgendwo ziwschen Gary Stringer (Reef) und Conor Oberst. Der erste Imitats-Eindruck schwächt sich aber im Laufe des Albums zumindest ein wenig ab.

Neben jenem Opener oder "Dreamdaddy", die mit schleppendem Schlagwerk und Klavierakzenten daherkommen, finden sich auf "Punches" auch streichergetränkte Balladen wie "Lovey dovey", ein hübsches "Tit for tat" und kurze Instrumentals wie "Harps" oder "Appassionato". Zugegeben: Auch das kennt man alles von R.E.M., und wenn dann noch die aus "At my most beautiful" sattsam bekannten Weihnachtsmann-Schellen zum Einsatz kommen, ist man doch wieder bei den großen Idolen angekommen. Aber World Leader Pretend sind nicht R.E.M. - und werden es auch nie sein. Zum einen ist Fergusons Stimme trotz größter Bemühungen nicht so packend wie das Organ von Michael Stipe, zum anderen wären die guten Stücke der Platte bei R.E.M. allenfalls Durchschnitt. Und "B.A.D.A.B.O.O.M." ist dann auch noch ein gescheiterter Versuch, ähnlich stürmisch und soulful zu klingen wie Mando Diao.

Bei "A grammarian stuck in a medical drama" ist man dann noch mal kurz belustigt, weil die Band hier plötzlich nach U2 klingt und sogar die Bono-Impersonation gelingt. Das paßt ja irgendwie auch in das Konzept, das World Leader Pretend ins gepflegte Mittelmaß befördert. Klar ist aber jetzt schon: Nach deren Liedtiteln wird sich wohl nie jemand benennen.

(Lukas Heinser)

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Highlights

  • Dreamdaddy
  • Tit for tat

Tracklist

  1. Bang theory
  2. Dreamdaddy
  3. New voices
  4. Punches
  5. Lovey dovey
  6. Harps
  7. The masses
  8. Tit for tat
  9. Appassionato
  10. B.A.D.A.B.O.O.M.
  11. Into thin air
  12. A horse of a different
  13. A grammarian stuck in a medical drama
  14. Catch

Gesamtspielzeit: 51:31 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
U.R.ban
2007-09-11 20:38:31 Uhr
Na, wer kennt noch das Album Punches?
Sehr intensiv, durchdacht und origenell, von vorne bis hinten.
Und der erste Titel Bang Theory war der Abschuss!
Und warum REM? Das triffts überhaupt nicht!
Susu
2006-01-09 20:46:18 Uhr
Also mal ganz im Ernst - wo klingt das denn bitte nach R.E.M? Ich mein, es ist ja okay, wenn man eine (oder diese) Scheibe nicht mag, aber muss man dann so undifferenziert herangehen? Also ob R.E.M. oder U2 den Poprock erfunden hätte... *lol*
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