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Antimatter - Planetary confinement

Antimatter- Planetary confinement

Prophecy / Soulfood
VÖ: 18.07.2005

Unsere Bewertung: 8/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Ruhe jetzt

Wer kennt das nicht: Man kommt nach einem langen Tag von der Arbeit und braucht einfach mal ein paar Minuten Entspannung. Im Radio läuft nur Formatmüll, die Glotze macht einen nach wenigen Sekunden aggressiver als vorher, und der Hund war auch schon dreimal Gassi. Die Füße hochlegen, das wäre jetzt was. Ein Glas Wein oder das Genußmittel der Wahl noch dazu, und der ruhige Abend wäre fast perfekt. Nur mit welchem Soundtrack?

Auftritt Antimatter. Sanft, ganz sanft perlen einzelne Piano-Töne aus den Lautsprechern. Fügen sich nicht etwa zu zwingenden und zwängenden Akkorden zusammen, sondern bilden einen Klangvorhang, fragil wie Spinnengewebe an einem Herbstmorgen. In ihrer Intensität etwa vergleichbar mit den ersten zwei Minuten von Pink Floyds "Echoes". Die Gänsehaut bekommt kaum Zeit abzuebben, dann setzt ein nur um Nuancen schnellerer Akustikgitarren-Lauf ein. Bis schließlich die warme, klagende, jedoch nie weinerliche Stimme von Mick Moss das gesangliche Sahnehäubchen bildet. "Save me / 'Cause I'm in a sea of beings / And there's no denying / The waves are holding me under / I'm drowning in a thousand faces / Alien expressions over and over again." Ist es Depression, ist es die Verarbeitung tiefster innerer Ängste? Man weiß es nicht.

Wer allerdings meint, auf "Planetary confinement" werde nur geschwelgt und geschmachtet, sieht sich getäuscht. "A portrait of a young man as an artist" ist beispielsweise eine bittere Abrechnung mit sogenannten Rockstars, die allzu selbstverliebt ihrer vermeintlichen Karriere nachrennen, dabei jedoch nicht merken, daß sie nur noch eine Karikatur ihrer selbst sind. "Look at you / Clutching your guitar / As if it makes a difference / To who you really are".

Apropos Schmachten: Zu selbigem neigt leider mitunter Co-Sängerin Amélie Festa, was durch die seltsam verfremdeten Vocals auch noch verstärkt wird. Doch echte Schwachpunkte sind die paar von ihr eingehauchten Songs deshalb noch lange nicht. Einzig die etwas bizarre Adaption von Troubles "Mr. White" paßt irgendwie nicht ins Konzept. Auch wenn der Song gegenüber dem Original kaum noch wiederzuerkennen ist.

Auch die stilistische Nähe zu den Anathema der letzten Alben ist kein Hinderungsgrund für ungetrübten Musikgenuß. Denn selbst deren "A natural disaster" können Antimatter problemlos toppen. Und die Parallelen zu Anathema sind ohnehin kein Wunder, nachdem der zweite Antimatter-Chefdenker Duncan Patterson bis vor drei Alben eben dort tätig war und maßgeblich zum stilistischen Wechsel der Herren beigetragen hatte. Es ändert jedoch in keiner Weise etwas an der Tatsache, daß "Planetary confinement" ein wunderschönes Album geworden ist. Eines, mit dem man die Welt um sich herum für eine Dreiviertelstunde vergessen kann. Und feststellen kann, daß erst in der Ruhe die wirkliche Kraft liegt. Beine hoch. Augen zu. Und treiben lassen.

(Markus Bellmann)

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Highlights

  • The weight of the world
  • Eternity part 24

Tracklist

  1. Planetary confinement
  2. The weight of the world
  3. Line of fire
  4. Epitaph
  5. Mr. White
  6. A portrait of a young man as an artist
  7. Relapse
  8. Legions
  9. Eternity 24

Gesamtspielzeit: 47:14 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Mein Dödel (p.b.s)
2007-02-07 00:10:21 Uhr
*in erinnerung ruf*

die 8 der PT-wertung erhöhe ich nach all der letzten zeit einfach mal locker auf eine 9. the weight of the world und epitaph, sowie die mr. white-trouble version ist einfach zum träumen. im angesicht des kommenden albums sei dieses album noch einmal wärmestens empfohlen.
Pat
2006-03-04 10:55:52 Uhr
schönes album, erinnert mich ungemein an die neue green carnation, obwohl sie gegen die (bis jetzt) knapp verliert...
Pelo
2006-02-17 00:06:32 Uhr
Ich will sie live sehen...
Obrac
2005-11-03 00:39:49 Uhr
Groß, ganz ganz groß, möchte ich ein wenig verspätet anmerken. "Epitaph" hat gute Chancen, mein Song des Jahres zu werden und "Mr. White" die Coverversion des Jahres.
Armin
2005-09-12 17:29:40 Uhr
ANTIMATTER "03 03 06" Video E.P. available for download
ANTIMATTER released an exclusive Video E.P. called "Antimatter 03 03 06".
The EP features the tracks "Over Your Shoulder", "Going Nowhere/Destiny",
"In Stone" and "Empty" filmed live during the 2003 tour. Runtime of the EP
is around 20 minutes and it´s in WMV Format.
It´s possible to download the EP at http://www.antimatter.tk/

ANTIMATTER "03 03 06" Video EP
Auf der offiziellen ANTIMATTER Homepage http://www.antimatter.tk/ kann jetzt
die neue Video EP "Antimatter 03 03 06" heruntergeladen werden. Diese EP
enthält die Stücke "Over Your Shoulder", "Going Nowhere/Destiny", "In Stone"
und "Empty" , live gefilmt während der Tournee 2003. Die Spieldauer der, im
WMV Format erschienenen, EP beträgt ca. 20 Minuten.

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