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Bruce Dickinson - Tyranny of souls

Bruce Dickinson- Tyranny of souls

Mayan / Sanctuary / Soulfood
VÖ: 23.05.2005

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Flight of Icarus

Seien wir mal ehrlich: Was wäre die Hartwurstszene ohne die Strömung, die sich NWOBHM nannte, und die wiederum ohne ihre Vorreiter Iron Maiden? Und was wären nämliche ohne Frontmann Bruce Dickinson? Eben. Okay, die Neue Welle Des Britischen Schwermetalls ist seit mehr als 20 Jahren tot, und die eisernen Jungfrauen sind längst zu einem knallharten Wirtschaftsunternehmen geworden. Die alten Zeiten sind irgendwie auch vorbei, von wegen Rhythmus Tour-Platte-Tour und so. Also braucht man neue Traditionen. Zum Beispiel im Falle Maiden die, daß pro Tour ein Bandmitglied von irgendeiner Bühne kracht. War es bei der vorletzten Tour Gitarrist Janick Gers, tat es ihm bei der letzten Reise Mr. Dickinson nach und semmelte in den Fotograben. Autsch.

Was das alles mit "Tyranny of souls" zu tun hat? Nun, wenige Tage später sollten die Aufnahmen zu Dickinsons sechstem Soloalbum beginnen. Und mit gebrochenen Rippen und angerissenem Brustmuskel hat man als Sänger so gewisse Handicaps. Doch was ein echter Metaller ist, den werfen solche Marginalien nicht aus der Spur. Also wurde dem Maestro ein Krankenbett ins Studio gestellt, welches von ihm nach ein paar Minuten Arbeit frequentiert wurde. Wie Didi Hamann, der mit gebrochenem Mittelfuß einfach weiterspielt. So werden Legenden geboren. Insbesondere, wenn der Rekonvaleszent mal eben ein Album einträllert, welches die letzten Werke des Hauptarbeitgebers locker in die Tasche steckt.

Songs wie "Abduction" oder das phänomenale "Soul intruders", welches mit intaktem Brustkorb schon sauschwer zu singen ist, zeigen, daß Dickinson nicht mehr und nicht weniger als einer der größten seiner Zunft ist. Und Intimus Roy Z tat sein übriges, indem er schon während der Arbeiten zur letzten Judas-Priest-Platte Herrn Dickinson selbige Songs auf den lädierten Leib schrieb und mit einer brillanten, weil wuchtigen Produktion versah.

Hier gibt es so gut wie keine Ausfälle, nur die eine oder andere Banalität, zum Beispiel die etwas überbewertete Ballade "Navigate the seas of the sun". Doch das Leckerli folgt am Schluß: "A tyranny of souls" war eigentlich als Single für ein obskures Projekt mit Geoff Tate (Queensrÿche) und Rob Halford namens The Three Tremors gedacht. Und Bruce Dickinson schafft es doch tatsächlich, die beiden zu imitieren. Hier darf mitgeraten werden, welche Zeile für welchen Sänger gedacht war. Ganz großes Kino.

Gut, daß Dickinson ein brillanter Sänger ist, dürfte auch dem größten Ignoranten mittlerweile geläufig sein. Nicht ganz so selbstverständlich ist hingegen das hohe Niveau des Albums, mit dem er zeigt, daß er gegenüber der Zeit, als er noch mit Samson unter dem sensationellen Pseudonym Bruce Bruce durch die Kneipen tingelte, nichts verlernt hat. "Tyranny of souls" steht Werken wie "Chemical wedding" in nichts nach. Aber bei der anstehenden Tour bleiben wir dann trotzdem auf den Brettern, gell?

(Markus Bellmann)

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Highlights

  • Soul intruders
  • A tyranny of souls

Tracklist

  1. Mars within
  2. Abduction
  3. Soul intruders
  4. Kill devil hill
  5. Navigate the seas of the sun
  6. River of no return
  7. Power of the sun
  8. Devil on a hog
  9. Believil
  10. A tyranny of souls

Gesamtspielzeit: 43:30 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
ohno
2015-02-20 07:51:38 Uhr
chemo wegen zungenkrebs!

alles gute, bruce!
Jeru Salem
2012-09-11 11:49:22 Uhr
http://www.youtube.com/watch?v=tkT6El-XnWE

Gott!
arrowsmith
2012-09-11 11:18:34 Uhr
king in crimson vom chemical wedding album ist ein starker track der mich begeistert.
dass er sich bei maiden nicht so im besonderen mass verwirklichen kann kommt wohl daher dass neben ihm in dieser band noch andere starke persönlichkeiten kreativ sind


http://www.youtube.com/watch?v=T0tlt5UMD98
brucey
2012-09-10 22:11:17 Uhr
und er kann doch singen:

http://www.youtube.com/watch?v=MflzesOUvfk
cliff barnes
2006-06-20 09:45:29 Uhr
ich mag alle
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