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Okkervil River - Black sheep boy

Okkervil River- Black sheep boy

Jagjaguwar / Cargo
VÖ: 17.05.2005

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Art works

Inzwischen nächtigen sie nicht mehr im Schlafsack auf dem harten Fußboden oder windschief verdreht auf Bulli-Rücksitzen, sondern können sich auf Tour immerhin schon den Luxus eines Hotelbetts leisten. Doch trotz einiger veritabler Alben und wohlmeinender Kritiken haben Okkervil River in der Ruhmeslotterie bislang nur Trostpreise gewonnen und sind gerade hierzulande jenseits eines kleinen Kennerkreises im kollektiven Gedächtnis kaum präsenter als aztekische Schöpfungsmythen. Unterbuttern lassen haben sie sich davon nicht. Vielmehr haben sie erst die Ärmel hochgekrempelt und dann mit "Black sheep boy" gleich ein Konzeptalbum herausgeschüttelt. Haben sich ohne Klimaanlage irgendwo im heißen Texas in eine Blechhütte zurückgezogen und an Arrangements gefeilt. Und aus Schweiß- wurden Songperlen.

Ausgehend vom gleichnamigen Stück des Songwriters Tim Hardin hat das kreative Großhirn der Band, Will Sheff, ein ganzes Album aus dem Stoff gesponnen; hat die Suche nach Heimat und Anerkennung, nach Liebe und Herzensheimat in Worte und Töne gegossen. Dabei zieht er alle dynamischen Register, von in sich gekehrter Zartheit bis zu kraftstrotzenden Emotionsausbrüchen, bei denen er sehnsuchtsvoll schreit, als wolle er allen Schmerz aus sich herauspressen wie aus einer Frucht. Doch auch wenn über dem gesamten Album ein melancholischer Schleier hängt, so kommen Schmiß und Schmackes doch nicht zu kurz. An einigen Stellen wähnt man sich fast im falschen Film und glaubt, Conor Oberst mit dem Zaunpfahl winken zu sehen. Dann plötzlich sitzt man neben Will Oldham auf dem Sofa. Und doch haben Okkervil River ihren ganz eigenen Weg gefunden.

Mit einem großen Sack voll purem Folk, zwei großen Schippen entschlacktem Country, einer Wagenladung Rock und der entscheidenden Prise Pfiff, den die clever und vielseitig instrumentierten Arrangements den Stücken einhauchen. Gerade das fantastische "For real" und das opulente "So come back, I am waiting" sind große, zackige Gipfel der Songwriterkunst. Das Hinterland der beiden Riesen ragt nicht in jeder Minute an deren Grandezza heran, ist aber immer noch definitiv Hochplateau. Hinzu kommt das von Will Sheff gestaltete famose Artwork, das allein fast schon den Kauf der Platte rechtfertigt. Wer nicht schon vorher ein Herz für schwarze Schafe hatte: Hier ist die Chance.

(Ole Cordsen)

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Highlights

  • For real
  • Song of our so-called friend
  • So come back, I am waiting

Tracklist

  1. Black sheep boy
  2. For rea
  3. In a radio song
  4. Black
  5. Get big
  6. A king and a queen
  7. A stone
  8. The latest toughs
  9. Song of our so-called fried
  10. So come back, I am waiting
  11. A glow

Gesamtspielzeit: 47:22 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

MopedTobias (Marvin)

Mitglied der Plattentests.de-Schlussredaktion

Postings: 19947

Registriert seit 10.09.2013

2019-07-10 10:43:51 Uhr
War zusammen mit The Stage Names auch immer mein Favorit von ihnen, auch wenn ich sie (im Gegensatz zu TSN) länger nicht mehr gehört hab. For Real und Black sind die Übersongs.
Luke
2019-07-10 04:03:37 Uhr
habe okkervil river erst zu away kennengelernt und mich im letzten Jahr nach hinten gehört. spannend die Kommentare aus 2006/07 zu lesen.
Aus meiner Sicht Black Sheep Boy deren Meisterwerk. Selbst die Appendix gehört mE zum Besten was sie je veröffentlicht haben. Für mich ist Another Radio Song wohl der beste OR song überhaupt.

Gordon Fraser

Postings: 2537

Registriert seit 14.06.2013

2018-04-26 21:31:12 Uhr
Weiß jemand, ob es einen bestimmten Grund gibt, dass die Lyrics zu "A Glow" nicht im Booklet abgedruckt sind?
@Black
2011-01-12 22:47:09 Uhr
Frage ich mich auch, da du doch der beste Song des Albums bist!
Black
2011-01-12 12:11:27 Uhr
Warum vergisst du mich?
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