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Earthtone9 - Arc'tan'gent

Earthtone9- Arc'tan'gent

Copro / Bellaphon
VÖ: 23.10.2000

Unsere Bewertung: 8/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Aus der Werkzeugkiste

Auch in England schreit es sich scheinbar ganz hervorragend. Zerfetze Trainingsanzüge mit drei Streifen werden emotionsaufgeladen aus den Lautsprechern gefegt. Das Gewitter passiert hier und jetzt und direkt im Ohr. Das taube Gefühl wird bei Earthtone9 aber alsbald mit samtweicher Melancholie besänftigt. Zu fest sollte man sich dennoch nicht an die anheimelnden Klangwolken ankuscheln. Immer wieder wird man in Widerhaken und Glasscherben treten, die der Vierer aus Nottingham in seinen ausladenden Arragements verstreut.

Schon der Opener "Tat twam asi" schleicht sich hinterrücks an die Gehörgänge an, umspielt sie mit einem unwiderstehlichen Groove, und zieht dem Hörer plötzlich den Boden unter den Füßen weg. Statt jedoch auf dem harten Boden der Tatsachen aufzuschlagen, landet man in dicken Säcken voller Hooklines. Gewaltsame Streicheleinheiten und verschachtelte Arschtritte kommen und gehen im fliegenden Wechsel. Nebenbei lauern in Songs wie "Alpha hi" oder "Walking day" merkwürdig freundlich lächelnde Melodielinien nur darauf, auch heute noch kraftvoll zubeißen zu können.

Andy Sneap, der auch schon mit Testament, Stuck Mojo und Machine Head knöpfchendrehend zu tun hatte, verpaßte den Jungs ein fettes Brett, das sie mit nicht immer ganz eigenen Tools bearbeiten. Zwischen Progmetal und Postcore paßt hier stets noch ein Break. Plötzlich versteckt sich der Knüppel so wieder in seinem Sack und duckt sich vor den bittersüßen Wattebäuschen, die abgefeuert werden. Dem trügerischen Gefühl der Geborgenheit sollte man sich dennoch niemals hingeben. Während man die eigenen Kopfschmerzen fragt, ob man wirklich "Sober" ist, setzen Earthtone9 nämlich mit Songs wie "Evil crawling I" oder "Approx. purified" wieder den Schlagbohrer an. Möglicherweise wußten wir doch noch nicht alles, was wir schon immer über die Stille wissen wollten.

(Oliver Ding)

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Highlights

  • Tat twam asi
  • P.R.D chaos
  • Binary101

Tracklist

  1. Tat twam asi
  2. Evil crawling I
  3. P.R.D chaos
  4. Approx. purified
  5. Walking day
  6. Star damage for beginners
  7. Ni9e - this is the sound
  8. Yellow fever
  9. Alpha hi
  10. Binary101

Gesamtspielzeit: 47:28 min.

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