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Finch - Say hello to sunshine

Finch- Say hello to sunshine

Drive-Thru / Universal
VÖ: 06.06.2005

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

After the fire

Während die sogenannte Screamo-Welle mittlerweile bereits in Zweit- un Drittauflage über uns hinwegrollt, kommt nun mit Finch eine ihrer Initial-Zündungen nach Deutschland. Ja, richtig. Ihr mittlerweile fast drei jahre altes "What it is to burn" wurde hier zwar nie offiziell veröffentlicht, dennoch fand das Album über den Importweg seinen Platz in unseren Plattensammlungen. Und es war schon toll. Poppunk-Melodien, Hardcore-Riffs, Gebrüll und Gesang. Dazu Gastspiele von Glassjaws Daryl Palumbo. Und, und, und. Der Stoff, aus dem Nachahmer sind.

Aus dieser kuschelweichen Schublade, die bis auf ganz, ganz wenige Ausnahmen nur noch aus repetitiver Endlosschleife besteht, wollen Finch mit "Say hello to sunshine" erstmal raus. Das ist verständlich. Und das, so viel vorab, ist ihnen teilweise gelungen. Denn die auf zuckersüßen Popcore getrimmten Dreiminüter wie "Letters to you" - tja, die sind passé. Zwar haben Finch natürlich noch ihre Melodien am Start, ganz so auf kompakten Ohrwurm getrimmt ist aber selbst der knuffige Opener "Insomaniatic meat" nicht mehr. Immer wieder schieben sie wüste Riffs dazwischen, die gerne Glassjaw wären. Klappt aber. Das wird wohl der Song sein, bei dem sie am Ende alle mitschreien werden: "This is the worst thing that you have ever done." Repeat until collapse, noch einmal Screamo, und aus.

Allzu weit gehen Finch jedoch nicht immer. So zuckt sich das technische "Ink" zwar Anfangs durch verquere Songstrukturen, wird aber durch seinen Zielgruppenbefriediguns-Refrain entlarvt. So experimentell "Dreams of Psilocybin" auch anmuten mag, auch hier wird's wieder richtig catchy. "The case of Roderick Usher" ist sowas wie "Project mayhem: reloaded" inklusive Blood-Brothers-Referenzen. Die Single "Bitemark und bloodstains" ist zwar eindeutig nicht "What it is to burn", mäandert aber im Schlurftempo ein wenig ins Nirgendwo. Und wenn sich Sänger Nate Barcalow durch das eigentlich ja wirklich gute "Fireflies" singt, klingen Finch endgültig wie Glassjaw light. Und auch sonst so.

Das sind sie also, die neuen Finch, die es jetzt auch bei uns zu kaufen gibt. Gewöhungsbedürftig schon. Mutig auch. Veränderung war ja schließlich auch nötig. Doch so voll im Saft steht "Hello to sunshine" dann auch nicht immer. Auf der einen Seite stehen da da Stücke wie "Brother bleed brother", die - und das ist hier durchaus als Kompliment zu verstehen - auch auf einem gewissen Album namens "Worship and tribute" eine gute Figur gemacht hätten. Auf der anderen immer wieder sowas wie das verklemmte "Hopeless host" mit seiner Mike-Patton-Imitatorenstimme. Trotzdem: Operation geglückt, Patient lebt. Irgend jemand sollte ihm nur noch ein wenig auf die eigenen Beine helfen.

(Sven Cadario)

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Highlights

  • Insomniatic meat
  • Ravenous
  • The casket of Roderick Usher

Tracklist

  1. Insomniatic meat
  2. Revelation song
  3. Brother blood brother
  4. A piece of mind
  5. Ink
  6. Fireflies
  7. Hopeless host
  8. Reduced to teeth
  9. A man alone
  10. Miro
  11. Ravenous
  12. Bitermarks and bloodstains
  13. The casket of Roderick Usher
  14. Dreams of psilocybin

Gesamtspielzeit: 50:24 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Daharka
2008-10-15 01:12:34 Uhr
Nur um nochmal aufs Album zurückzukommen, sonen tollen song wie insomniac meat hat die neue ep ja leider noch nicht zu bieten...!
Beefy
2008-07-13 13:22:06 Uhr
Angeblich soll's im Juli, also irgendwann in den nächsten Wochen, ne neue EP geben. Bin ja mal gespannt, wie sich das Zeugs anhört...
der kleinste gemeinsame thailänder
2008-01-09 20:32:40 Uhr
hell yeah!"
Lyxen
2008-01-09 15:42:46 Uhr
Finch sind wieder da - neues Album in Aussicht


Hallo Sonnenschein


09.01.2008 - 13:01 Uhr

Nach "Say Hello To Sunshine" war erstmal Schluss für die einstigen Emo-Vorreiter Finch. Klang die "unbefristete Pause" Anfang 2006 noch arg nach Auflösung, meldet sich das Quintett nun mit einer Tour, einem neuen Song und mächtig DIY-Spirit zurück.



Sie sind wieder da, "zurück von den Toten", wie Gitarrist Randy Strohmeyer das Live-Comeback von Finch am letztjährigen Thanksgiving-Tag euphorisch im MySpace-Blog ankündigte. Doch es soll nicht bei einem einmaligen Abend bleiben. Nächste Woche startet eine komplette US-Tour, die unmissverständlich klar macht, dass die zweijährige Auszeit wirklich nicht mehr als die "unbefristete Pause" war.

Nun soll es anscheinend ganz von vorne los gehen. Auf der Homepage seiner zwischenzeitlichen Hauptband Gazillionaire schreibt Strohmeyer: "Wir haben uns entschieden einen neuen Song aufzunehmen und diesen auf unsere Homepage und MySpace-Seite zu stellen. Das wird unser erster wahrer Indie-Release, auch wenn es nur ein Song ist. Wir sind zur Zeit sowas von DIY." Dementsprechend wird auch die Tour komplett ohne die Hilfe der Freunde und damaligen Tourbegleiter gemeistert. "Nur wir fünf in einem Van (...). Ich werde den Merch verkaufen und die anderen werden für das allabendliche Ein- und Ausladen an den Clubs einspringen."

Einen Haufen Fotos und "vielleicht ein paar andere Leckereien" sollen im Laufe der Tour online gestellt werden. Wann das neue Material nach dem emanzipierten Zweitwerk "Say Hello To Sunshine" im Kasten sein wird, verraten die Kalifornier noch nicht. Vorerst gilt lediglich: Finch sind zurück!

Autor: Christian Wiensgol


visions.de
chucky
2007-11-03 14:21:54 Uhr
Ja wunderbärchen, ich hoffe, dass wenn sie noch ein Album machen sollten, den Weg der "Say Hello to Sunshine" weitergehen sollten. FU.CK THE CRITICS! ;)
Songs wie "Ravenous" oder "A Man Alone" sind einfach großartig! Nicht zu vergessen der grandiose Bonustrack "Gak 2"
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