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Gorillaz - Demon days

Gorillaz- Demon days

Parlophone / EMI
VÖ: 23.05.2005

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Zeichentricks

Ihre Lektion im Thema Sommerhits haben die Gorillaz gelernt. Freiwillig oder unfreiwillig. Der Song gewordene Spaghetti-Western "Clint Eastwood" groovte vor vier Jahren in Zeitlupe durch sämtliche Tanzschuppen rund um den Globus. Fast schon schockiert vom Erfolg ihrer Alter Egos zog sich das Kasper-Projekt um Damon Albarn wieder zurück in die Einzelkäfige und ließ die Sache mit dem Pop erstmal setzen. Beinahe entschuldigend schoben die Gorillaz die eine oder andere spinnerte Compilation nach. Vielleicht um zu sagen: Hey, wir sind nicht die Hitmonster. Sondern ein Projekt mit Kunst und Anspruch.

Aber auch immer noch mit Spaß. Ab und an. Denn sie können's einfach nicht lassen. Und entfesseln auf ihrer zweiten regulären Platte mit "Feel Good Inc." einen Song aus den Hinterstübchen, der "Clint Eastwood" in nichts, aber auch gar nichts nachsteht. Hit, Hit, Hit! Vor allem die Reime, die De La Soul da raushauen, könnten kaum fresher sein. Wenn hier alles gerecht zugeht, hüpft diesen Sommer kein Rudel bumsfideler Latino-Bräute über die Bildschirme, das uns mit wedelnden Ellbogen zum Mitmachen animieren will. Sondern eine Horde Comicfiguren mit schrägem Blick, die den Flow für sich gepachtet haben und jede Körperstelle in Bewegung versetzen. Seid mal lieber froh, daß der Rezensent an keine Webcam angeschlossen ist. Sonst müßtet Ihr Euch noch Sorgen machen.

Völker dieser Welt, kauft die Single! Ihr Teenies natürlich, aber auch Ihr seriösen Leser von Plattentests.de! Dann packen wir die Nummer 1 der Single-Charts und bleiben dieses Jahr von albernem Gehopse verschont. Holt Euch die Single wohlgemerkt, nicht das Album. Jenes nämlich bringt diesmal nicht ganz so langlebige Freude wie noch "Gorillaz". Denn hört, hört! Das Tanzbein steht abgesehen von "Feel Good Inc." weitgehend still. Die Gorillaz fläzen sich lieber in den Liegestuhl und tun das, was das faule Partyvolk heutzutage neudeutsch so liebt: chillen.

Die Songs sind verglichen mit dem Vorgänger zwar nicht deutlich schwächer, aber vor allem gebremster und grooven smooth vor sich hin. Rundherum ist auch alles fein, alles wurde mit mit viel Liebe zusammen gefrickelt, mit Effekten garniert, locker-flockig gerappt und mit Damon Albarns Nölerei veredelt. Und mit Neneh Cherry in "Kids with guns", Roots Manuva in "All alone" oder Dennis Hopper (genau der!) in "Fire coming out of the monkey's head" geben sich auch noch illustre Gäste ein Stelldichein. Aber doch kommt der Sound zu schwer daher, um das "Café Del Mar" abzulösen, zu schleppend, um der eigenen Single Paroli zu bieten und zu hinterlistig düster betextet für Freund Sonne. Vor allem: Wer will schon, daß mitten beim kräftigen Zug am süßlichen Drink die Cocktailkirsche ein diabolisches Grinsen aufsetzt? Eben. Einen "Mambo No. 666" braucht keiner. Was tun wir also? Wir lassen sie gewähren: "Ladies, homies, at the track / It's my chocolate attack." Wir danken für diese Single, hören die nächsten Monate nichts anderes und lassen uns bloß nicht einen dummen Tanz dazu befehlen. "Is everybody in?"

(Armin Linder)

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Highlights

  • Last living souls
  • Feel Good Inc.

Tracklist

  1. Intro
  2. Last living souls
  3. Kids with guns
  4. O green world
  5. Dirty Harry
  6. Feel Good Inc.
  7. El mañana
  8. Every planet we reach is dead
  9. November has come
  10. All alone
  11. White light
  12. Dare
  13. Fire coming out of the monkey's head
  14. Don't get lost in heaven
  15. Demon days

Gesamtspielzeit: 51:13 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

fuzzmyass

Postings: 14902

Registriert seit 21.08.2019

2020-04-09 20:04:43 Uhr
IMO ihre beste, knapp danach Plastic Beach und dann das Debut.

The MACHINA of God

User und Moderator

Postings: 31659

Registriert seit 07.06.2013

2020-04-09 19:53:53 Uhr
Kann mich nie zwischen der und "Plastic beach" als bestes Gorillaz-Album entscheiden

Ihc war kurz davor, das zu schreiben. :)

hideout

Postings: 1637

Registriert seit 07.06.2019

2020-04-09 19:25:08 Uhr
Dirty Harry", "Feel Good Inc.", "Dare" und ganz besonders das Abschluss-Doppel mit dem schönen Chor...

+ Last living souls & El mañana find ich auch sehr charmant.

Aber nichts geht über "Clint Eastwood" (PLC version), vor allem wenn der Sub eingestaubt ist. :D

Fiep

Postings: 1203

Registriert seit 29.04.2014

2020-04-09 19:01:09 Uhr
Würde sagen die hier ist die stärkste, finde die erste hat einen ganz eigenen flair und konnte nur in der zeit in der sie entstand auch zustande kommen. Hat auch einen sehr.. depressiven flair. + viel nostalgie für mich.

Plastic beach ist mir dann schon etwa szu überproduziert und manchmal zu ...amerikanisch? Plastik?
Hat aber definitiv highlights:
Rhinstone eyes, STYLO (!!!), Empire Ants, Glitter Freeze, Broken


Feel Good Inc. kann sich für mich einfach nicht abnutzen.
Last Living Souls, Kids with Guns, O Green World,... eigentlich ist der erste "nicht highlicht" oder "durchhänger" für mich erst bei All Alone.

Die schwächeren (nicht schlechten) tracks sind: All Alone, White Light, Dont get Lost in heaven (ich weiß, ich weiß. aber zwischen Fire coming und Demon Days find ichs etwas zu viel aufgetragen)

MopedTobias (Marvin)

Mitglied der Plattentests.de-Schlussredaktion

Postings: 19947

Registriert seit 10.09.2013

2020-04-09 18:45:29 Uhr
Kann mich nie zwischen der und "Plastic beach" als bestes Gorillaz-Album entscheiden, aber das sind schon die beiden sehr eindeutigen Kandidaten. Das Debüt fand ich nie soo super stark.
Meine Favoriten sind aber nicht mehr die Hits (vor allem "Feel good inc." hat sich ganz schön abgenutzt), sondern sowas wie "O green world" oder "Every planet we reach is dead".
Zum kompletten Thread

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