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98 Mute - Slow motion riot

98 Mute- Slow motion riot

Epitaph
VÖ: 22.05.2000

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

High-Speed-Hausmannskost

Mit vielen Vorschußlorbeeren überschüttet, liegt nun das Majordebüt der Pennywise-Freunde 98 Mute vor. In unseren Breitengraden noch größtenteils unbekannt, hat sich die Hardcore-Formation in den Staaten auf etlichen Tourneen und Festivals bereits einen guten Ruf erspielt, der schließlich als Resultat einen schnicken Deal mit Vorzeigepunklabel Epitaph hervorbrachte. Das Release von "Slow motion riot", das schon seit einigen Monaten ständig verschoben wurde, wird jetzt zeigen, wie gut die Band es versteht, ihre Power auf Platte zu bringen.

Die enge Verwandtschaft zu Pennywise, die die Jungs zu ihren persönlichen Freunden zählen, wird in nahezu jeder Note deutlich. Schnell, direkt und wuchtig ist die Produktion der Platte geraten, wie es sich für eine Hardcoreplatte gehört. Die Refrains sind eingängig und haben einen leichten Punkeinschlag. Die Strophen werden rausgehämmert, das Tempo stimmt. Die Live-Erfahrung hat Könner an den Instrumenten geformt. Die Stimme von Frontmann Pat erinnert in guten Passagen an die alten Faith No More. Was will man mehr?

Vor allem wohl eins: ein bißchen Abwechslung! Spannungsbögen gibt es auf dieser Platte keine. Die Songs sind gut, aber belanglos. Tempowechsel scheinen ein völliges Fremdwort. Wo Bands wie die Deftones den Hörer in jeder Sekunde überraschen können und jedem Song einen eigenen Einschlag verleihen, hat man hier einen Song geschrieben und 15 Mal kopiert. Und selbst dieser eine klingt wie eine gutgemachte, aber doch einfallslose Hommage an die eigenen Lieblingsbands, zu denen neben Pennywise wohl auch die meisten anderen Epitaph-Flagschiffe wie die Descendents gehören. Daß man als gestandene Bolzband ständig über soziale Ungerechtigkeiten, das eigene Leid und irgendwelche Heldenmythen singen muß, scheint eine Berufskrankheit, ist aber auf Dauer auch irgendwie langweilig, besonders wenn es dermaßen uninspiriert rüberkommt.

Eigentlich wirklich schade, daß die Band ihr zweifellos hohes Potential in so einer Durchschnittsbrühe versteckt. Mit ein bißchen mehr Selbstständigkeit und Mut zum Risiko hätte "Slow motion riot" eine echte Überraschung werden können. So aber wird es im Strom der Neuerscheinungen verschwinden.

(Thorsten Thiel)

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Highlights

Tracklist

  1. Slow motion riot
  2. Could this be
  3. Hit your back
  4. Fight of your life
  5. If we quit
  6. Send in the clowns
  7. Survive
  8. Judge & jury
  9. Crack
  10. Simpler days
  11. Never forget
  12. You can't lose
  13. Count on me
  14. Wounds
  15. It's your move

Gesamtspielzeit: 46:01 min.

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