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Denison Witmer - The river bends... and flows into the sea

Denison Witmer- The river bends... and flows into the sea

Bad Taste / Soulfood
VÖ: 17.02.2005

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 10/10

Persönliche Widmung

Es war schon immer so: Gute Songwriter sind die einsameren Menschen. Nick Drake ist da natürlich das Paradebeispiel, einer der regelrecht eingegangen ist in seiner Isolation, die bis heute irgendwie unerklärlich bleibt. Und Hank Williams hat das auch nicht zum Spaß gemacht, als er den erfolgreichsten Song seines Lebens "I'm so lonesome I could cry" nannte. Vielleicht ist es die Besessenheit, vielleicht das Gefangensein in der eigenen Musik, das die großartigsten Songwriter immer wieder zu Außenseitern gemacht und viel zu oft in einen viel zu frühen Tod geführt hat. Vielleicht ist es auch nur unglaublich großes Pech. Dension Witmer jedenfalls will es gar nicht erst herausfinden.

Vergleiche mit Sufjan Stevens sind der bis dato größte Erfolg des Songwriters aus Pennsylvania, obwohl er mit "The river flows… and bends into the sea" nun schon sein sechstes Album vorlegt. Und Vergleiche auch noch, die nicht mal von der Musik her rührten, sondern eher deshalb zustande kamen, weil Witmers letzte Platte "Philadelphia songs" ein ähnliches Konzept verfolgte, wie Stevens' hohe Lieder auf seine Heimat "Michigan". Es war also an der Zeit, etwas Neues zu probieren. Und so suchte sich Witmer zum ersten Mal in seiner Laufbahn eine Band, die ihn im Studio unterstützen, ihn inspirieren und seine Arbeit beeinflussen sollte. Was ziemlich gut hingehauen hat.

One Star Hotel heißt diese Band von vier gestandenen Folk-Rockern, und sie hat Denison Witmers Songs tatsächlich Leben eingehaucht, wo bisher vor allem Tristesse und Kargheit waren. Nicht, daß "The river flows... and bends into the sea" nun plötzlich gute Laune verschenken würde - dafür sind Witmers Liebes- und Leidensgeschichten noch immer zu schicksalsgebeutelt. Wenn hier aber im ohnehin schon rührenden "I love you April" eine Orgel große Kulleraugen macht oder "You could be anything" zum fachmännischen Gitarrensolo hohe Spannungsberge erklettert, atmet diese Platte klarere Luft, als es selbst Witmer wahrscheinlich jemals für möglich gehalten hätte. Und einen Moment lang läßt er da sogar den Komiker raushängen. "I quit smoking… after each cigarette."

Falsch zu verstehen gibt es hier aber trotzdem nichts: "The river bends… and flows into the sea" ist Trauerarbeit. Die Geschichte der Orientierungslosigkeit eines Mannes, der stramm auf die 30 zugeht und immer noch kein Bein auf den Boden zu kriegen scheint. Erzählt in elf Liedern, die zwar selten von den Tasteninstrumenten lassen können, aber dennoch vor allem eine Sache von Denison und seiner Akustikgitarre sind. Eben doch eine klassische Singer/Songwriter-Platte. Nur, daß da ein paar verläßliche Männer hinter Witmer stehen. Und wir uns deshalb keine Sorgen machen müssen. Nicht dieses Mal.

(Daniel Gerhardt)

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Highlights

  • Looking for you
  • I love you April
  • Days repeating
  • You could be anything

Tracklist

  1. Looking for you
  2. Lawyers and white paper
  3. Are you lonely?
  4. Chestnut street
  5. All the days and nights
  6. 22
  7. I love you April
  8. Days repeating
  9. It takes time
  10. Better or worse
  11. You could be anything

Gesamtspielzeit: 38:54 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Pascal
2006-03-30 18:51:24 Uhr
Leute, hört Euch mal lieber die "Philadelphia Songs" an, sofern ihr das noch nicht getan habt;)
Patte
2006-01-13 13:57:41 Uhr
ach, da fehlt ein "the sea" im titel.
Patte
2006-01-13 13:56:45 Uhr
Noch gar kein Thread dazu (obwohl es schon eine Rezi im letzten Februar gab)? :)
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