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Paradise Lost - Paradise Lost

Paradise Lost- Paradise Lost

GUN / BMG
VÖ: 28.02.2005

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Der englische Patient

Paradise Lost haben ein Problem. Was sie auch immer tun, es wird mit "Icon" verglichen, dem Opus Magnum der Nordengländer. Das Dilemma ist: Das Scheitern an den eigenen Maßstäben war bislang selbstverschuldet, sei es nun "Icon Part 2", ähem, "Draconian times", oder aber der Ausflug in Depeche-Mode-artige Gefilde mit "One second" und "Host". Und die vergangenen Nummer-Sicher-Alben zeugten eher von der verzweifelten Suche nach einer neuen Identität als von einem wirklichen Konzept. Und jetzt, mit dem mittlerweile zehnten Album, soll auf einmal alles wieder gut werden? Das sollen wir glauben?

Und tatsächlich: Nach dem eher lauen Opener ist er wieder da, der melodisch-klagende Gitarrensound, der die Songs so einzigartig melancholisch macht. Sollte ausgerechnet Rhys Fulber, der ja eher für kalte, maschinelle Klänge steht, der Band neues Leben eingehaucht haben? Es scheint zumindest so, denn mit "Grey" folgt eine Nummer, die Paradise Lost wieder in die schwarzen Tanztempel zurückbringen könnte. Leicht und locker, mit griffigen Hooks, so ganz und gar untypisch für Düsterheimer. Wäre da nicht die ständig vorhandene Schwermut, die diese Mixtur letztlich so einzigartig macht.

Tja, und dann greift sie dann doch wieder um sich, die Yorkshire-Krankheit. Was bei einem Song klappt, muß bei den nächsten sechs auch klappen, denken sich Nick Holmes und Greg Mackintosh. Und fortan spielen sie den gleichen Stiefel weiter herunter. Nun sind Paradise Lost natürlich nicht Motörhead. Hier wird schlicht erwartet, daß auf einem Album mehr passiert als austauschbare Songs. Dabei sind diese Songs allesamt wirklich gut, nur leider erschreckend variantenarm. Gegen Schluß dann doch noch ein echtes Highlight, ein Song, wie ihn Paradise Lost lange, lange nicht schreiben konnten oder wollten: "Forever after" beginnt mit einem windschiefen Keyboard-Intro, um dann wieder die Schwarzkittel auf die Tanzfläche zu treiben. Unter gütiger Mithilfe von Fulber, der diesem Song einen gehörigen Schuß Front Line Assembly verpaßt, könnte hier mal wieder ein kleiner Underground-Hit entstanden sein. Zumal "Forever after" noch von Tapping-The-Vein-Frontfrau Heather Thompson veredelt wird.

Ist das Paradies also wieder gefunden worden? Nur teilweise. Die Ansätze sind im Gegensatz zu den lauen Lüftchen "Believe in nothing" und "Symbol of life" vorhanden. Leider beschränken sich die Engländer nach wie vor noch darauf, maximal zwei bis drei herausragende Songs zu schreiben. Und ein Album mit wenig Stärken und wenig Schwächen ist nun mal per definitionem Durchschnitt. Es bleibt aber definitiv festzuhalten, daß "Paradise lost" ein gewaltiger Schritt zur Genesung des englischen Patienten ist.

(Markus Bellmann)

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Highlights

  • Grey
  • Forever after

Tracklist

  1. Don't belong
  2. Close your eyes
  3. Grey
  4. Red shift
  5. Forever after
  6. Sun fading
  7. All this was
  8. For all you leave behind
  9. Accept the pain
  10. Shine
  11. Spirit
  12. Over the madness

Gesamtspielzeit: 47:00 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
mmm
2005-04-19 22:03:39 Uhr
heisst es bei southpark "backstage sluts 9" oder "backdoor sluts 9"? (in der LotR-folge)
Armin
2005-04-19 19:49:37 Uhr
Wir haben in Kürze unseren Liebling Matt Zane mit seiner Band SOCIETY 1 im Vorprogramm von PARADISE LOST durch Deutschland touren.







Mr. Zane hat mit seinen Kumpanen soeben den neuen Longplayer "The Sound That Ends Creation" fertig gestellt, auf dem sich SOCIETY 1 so abwechslungsreich wie nie präsentieren. Von Industrial-Einflüssen, über Alternative-Sounds bis hin zu düsterem Gothic-Rock . . . die Band macht auf jedem Terrain eine gute Figur.

Zane ist ein Allround-Talent, das die inflationär benutzte Bezeichnung "charismatisch" wirklich verdient. Religiöser Philosoph, Porno-Regisseur und –Produzent (remember "Backstage Sluts"?), Performance-Künstler (unvergessen bleibt das "Fleischerhaken-Video" zu 'Nothing' vom 2003er-Album "Exit Through Fear") . . . Zane hat ebenso viele Gesichter, wie seine Musik Facetten hat.



Matt Zane steht on tour für Interviews, Foto-Sessions und was Euch sonst noch so in den Sinn kommt, zur Verfügung!





Hier die Daten:




02.05.2005 DE BERLIN Columbia Club

08.05.2005 DE HAMBURG Markthalle

09.05.2005 DE KÖLN Live Music Halle

10.05.2005 DE BOCHUM Zeche

11.05.2005 DE NÜRNBERG Hirsch

16.05.2005 DE WIESBADEN Schlachtof

17.05.2005 DE STUTTGART Longhorn

18.05.2005 DE MÜNCHEN New Backstage


Armin
2005-03-29 20:21:22 Uhr
PARADISE LOST

(Headliner-Tour)
02.05.05 Berlin, Columbia Club
08.05.05 Hamburg, Markthalle
09.05.05 Köln, Live Music Hall
10.05.05 Bochum, Zeche
11.05.05 Nürnberg, Hirsch
16.05.05 Wiesbaden, Schlachthof
17.05.05 Stuttgart, Longhorn
18.05.05 München, New Backstage


rise!
2005-03-08 15:25:20 Uhr
nun, ich gehöre auch eher der "gothic" und "icon" fraktion an. die draconian times war damals für mich leider auch schon ne enttäuschung. und tomaten auf den ohren habe ich auch nicht ;). geschmäcker sind halt verschieden. aber sowas von...
grudge
2005-03-08 13:21:06 Uhr
Kann mich fast deiner Meinung anschliessen, Diablo, es ist echt zum verzweifeln, dass die "Icon und Draconian Times-Fraktion" soviel Tomaten auf den Ohren zu haben scheint. Die Alben sind zwar o.k, aber vom Songwriting und den Melodiebögen reichen sie niemals an das neue Material heran. Auf der neuen Scheibe ist jeder Song ein Hammer, wunderbar inszeniert, arrangiert und mit Feinheiten ausgestattet, vor allem auch beim flexiblen Gesang. Das kommt heute alles viel reifer und ausgeklügelter, DT war damals der zaghafte Anfang in diese Richtung!
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