Listen




Banner, 120 x 600, mit Claim


Cass McCombs - Prefection

Cass McCombs- Prefection

4AD / Beggars Group / Indigo
VÖ: 07.02.2005

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Silbersternchen

"Romantics are doomed" verkündet Cass McCombs in seinem Song "Tourist woman" und setzt trotzig ein "and thats a good thing" hinzu. Und recht hat er, der junge Mann. Gesegnete Romantiker sind die mit dem seligen Grinsen, Ihr wißt schon, Gedichte über Kerzenschein-Dinner, und Lionel Richie liefert im Hintergrund den dazu passenden gruseligen Soundtrack. "Doomed romantics" dagegen sind die mit den Wuschelhaaren, sie leiden augenzwinkernd und schreiben feine Pop-Alben wie "Prefection".

Nach "A" ist es das zweite Werk des Amerikaners. Aber während "A" noch düstere und reduzierte Songwriter-Lieder bot, wird nun an Ironie und Effekten nicht gespart. McCombs Stimme erklimmt Höhen, die selbst Morrissey in Erstaunen versetzen würden, schwebende Hintergrundchöre erwecken Chanson-Flair, und ausufernde Keyboard-Klänge tragen einen weit, weit hinaus. Sanft rieseln dazu Silbersternchen auf des Musikers weißen Frack. McCombs mag es pompös und kann einen Hang zum dezenten, oft genug überbordenden Kitsch kaum verbergen, mustergültig in der feinen Single "Sacred heart" zu hören.

Aber gerade dann, wenn die Harmonie am größten ist, wird die schwere Gitarre geschultert und jeder Gedanke an Easy Listening mit kleinen 60s-Rockmelodien hämisch entzwei geschnitten. Dann marschieren auch die Drums, und der Verzerrer darf den hallenden Hintergrund bieten. Es wird nicht nur vor sich hingeträumt, da darf getanzt werden! Vor allem "Bury Mary", das stark an flotte Velvet Underground-Lieder erinnert, wird nur ganz Verschnarchte ruhig sitzen lassen. Oder eben die Kerzenschein-Dichter, die aber auch schon über die in diesem Lied besungene verscharrte Freundin bestürzt sein dürften. Intelligente, böse Texte!

Die Symbiose von Glamour und Gitarre. Erst durch sie entsteht solch ungewöhnliche und abwechslungsreiche Gute-Laune-Popmusik. Wer große Emotionen und Störgeräusch-Schnulz nicht scheut, wird an "Prefection" Gefallen finden. Solokünstler-Kollegen wie Hr. Green und Hr. Oberst sollten das Album als Anlaß nehmen, sich auf ihren zahlreichen Musikzine-Titelseiten nicht auszuruhen. Denn die neuen Kreativköpfe rauchen schon.

(Tobias Wallusch)

Bei Amazon bestellen / Preis prüfen für CD, Vinyl und Download
Bei JPC bestellen / Preis prüfen für CD und Vinyl

Bestellen bei Amazon / JPC

Highlights

  • Equinox
  • Sacred heart
  • Bury Mary

Tracklist

  1. Equinox
  2. Subtraction
  3. Multiple suns
  4. Tourist woman
  5. Sacred heart
  6. She's still suffering
  7. Cuckoo
  8. Bury Mary
  9. City of brotherly love
  10. All your dreams may come true

Gesamtspielzeit: 47:30 min.

Album/Rezension im Forum kommentieren (auch ohne Anmeldung möglich)

Einmal am Tag per Mail benachrichtigt werden über neue Beiträge in diesem Thread

Um Nachrichten zu posten, musst Du Dich hier einloggen.

Du bist noch nicht registriert? Das kannst Du hier schnell erledigen. Oder noch einfacher:

Du kannst auch hier eine Nachricht erfassen und erhältst dann in einem weiteren Schritt direkt die Möglichkeit, Dich zu registrieren.
Benutzername:
Deine Nachricht:
Forums-Thread ausklappen
(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
music777
2005-02-08 12:10:55 Uhr
Nein. In der Allmusic-Biographie habe ich keine Verbindung des Songwriters mit der Band gefunden.

Der Supergrass Musiker heißt jeoch ähnlich:
Gaz Coombes
klostein
2005-02-07 18:34:52 Uhr
Ist das nicht dieser Supergrass Mensch?
music777
2005-02-07 17:45:54 Uhr
Seit heute gibt es das neue Album Prefection des Retro-Songwriters Cass Mccombs.

Label:
"Der New Yorker ist ein brillanter Geschichtenerzähler. Die Lyrics zu seinen Songs sind wie kleine Kurzgeschichten, die von komischen Begebenheiten erzählen und klar machen, dass der Mann ein exzellenter Beobachter seiner Umgebung und seiner Mitmenschen ist. Ergo ernannte ihn die Musikkritik zur neuen Singer-Songwriter-Hoffnung. Dabei geriet sein zweites Album „Prefection“ überraschend zu einer veritablen Pop-Platte, die viele Reminiszenzen an die Achtziger hat. Der Drum-Sound ist geprägt von Bands wie Joy Division, manche Gitarren erinnern an Echo & The Bunnymen und einige Songs erscheinen als Huldigung an Cass’ große Helden Marr und Morrissey. Von der engen Schublade „Anti-Folk“ hat Cass McCombs sich nicht zuletzt durch die Zusammenarbeit mit vorwiegend britischen Musikern deutlich emanzipiert."

Eine schöne mp3 vom neuen Album gibt es hier:

http://www.monitorrecords.com
Zum kompletten Thread

Hinterlasse uns eine Nachricht, warum Du diesen Post melden möchtest.

Bestellen bei Amazon

Threads im Plattentests.de-Forum

Anhören bei Spotify