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Head Automatica - Decadence

Head Automatica- Decadence

Warner
VÖ: 24.01.2005

Unsere Bewertung: 8/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Nachtleben

"Decadence" ist ein Schock. Für alle, die sich von Glassjaw-Schreihals Daryl Palumbo auch bei seiner Zusammenarbeit mit Tausendsassa Dan The Automator (Gorillaz, Handsome Boy Modeling School, Nathaniel Merriweather, Dr. Octagon) abstrusen, nervenzehrenden und krankmachenden Lärm erhofften. Denn Head Automatica ist durch und durch auf Stromlinie getrimmter Disco-Rock. Mit dem Dampfbügeleisen geglättet und doch voller Saft.

Doch wer sich gleich verschreckt abwenden will, sperre gefälligst erst einmal die Ohren auf. Denn so cheesy die Songs auch zunächst wirken mögen, so unwiderstehlich preschen sie auf die Tanzfläche, jonglieren mit der Discokugel und keifen im Licht des Stroboskops. "Sleeping with the enemy / Seems to get the best of me", weiß Palumbo. Und hat verdammt recht damit.

Denn das Dance- und HipHop-Geklingel unterfüttert seine breitbeinigen Riffs aufs Feinste. Ohne Scheu vor Zuckerguß schüttelt sich "Beating heart baby" den Hintern weg, und die Single "Brooklyn is burning" taumelt mit dicker Hose über den Catwalk. Die neue Lust an Plastik und Oberfläche erinnert an Paradehymnen aus der seligen Frühneunziger-Rave-Ära und bisweilen gar an brave Achtziger-Popper wie Duran Duran. "Dance party plus" deutet an, wie eine Zusammenarbeit von Marilyn Manson mit Garbage klingen könnte, dabei wurde nur Tim Armstrong (Rancid, Transplants) mit ins Studio gebeten. Dann lugt in "The razor" herzblutender Emo-Pop um die Ecke, und im abschließenden Kracher "I shot William H. Macy" stürzt alles wild hüpfend zusammen.

Palumbo bezeichnet Head Automatica als elektronische Cock-Rock-Band. Stimmt auffallend. Doch auch ein derart glitschiger Ansatz kann funktionieren: wenn er konsequent auf den Bauch zielt und keine falsche Rücksicht auf Anspruch und Tiefgang nimmt. Und so sind diese elf Tracks bis unter die Decke vollgestopft mit verwerflich simplen, aber ungemein effektiven Hooks. Mit lieblichem Background-Gesang. Mit ausgeschlafenen Grooves. Und mit entwaffnend einfältigen Texten. "I want to fucking party!" Aber gerne doch.

(Oliver Ding)

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Highlights

  • Brooklyn is burning
  • Beating heart baby
  • The razor
  • I shot William H. Macy

Tracklist

  1. At the speed of a yellow bullet
  2. Brooklyn is burning
  3. Beating heart baby
  4. Please please please (Young Hollywood)
  5. King Caesar
  6. The razor
  7. Dance party plus
  8. Disco hades II
  9. Solid gold telephone
  10. Head Automatica soundsystem
  11. I shot William H. Macy

Gesamtspielzeit: 37:37 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
nigg
2007-05-07 17:07:36 Uhr
Pure_Massacre (23.01.2005 - 23:04 Uhr):
Wow, hab grad den ersten Hördurchgang hinter mir....ein Ohrwurm nach dem anderen, klingt geil und macht Spaß. Gleich noch mal "Beating Heart Baby" hören. ;-)

das lied gestern zum ersten mal gehört, geht mir genauso. richtig geil.
werd mir das album kaufen, es sei denn, irgendwer rät mir dringendst davon ab ("beating heart baby ist der einzige popsong auf dem album!" etc)
The MACHINA of God
2006-10-21 12:35:12 Uhr
Tolles Album.
Highlights: Opener, Brookly is burning, Please³, HA Soundsystem
Winnie
2006-03-05 16:19:46 Uhr
Für alle Interessierten. Jetzt neuer Song "Graduation Day", auf der MySpace Seite und bei Glassjaw.net zum download.

Ja, mehr Rock weniger Disco, alles gesetzter irgendwie. Ich bin bloß noch am Grinsen.
peter adam
2006-02-12 19:41:30 Uhr
Weil es auch Leute gibt, die nach dem Tanze auch mal ohne blaue Flecken aufstehen wollen
Winnie
2006-02-12 19:28:40 Uhr
Hey Leute, also ich spiel ja nur ungern den Partycrusher und nichts gegen temporären Sternchenglamour und Hedonismus, aber wer braucht denn eine Disco Revolution wenn die im Hardcore noch nicht mal annähernd vollzogen ist. ;-)
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