Husky Rescue - Country falls
Catskills / Groove Attack
VÖ: 18.10.2004
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
Vor die Hunde
Letzte Chance, den blödesten Rezensions-Einstieg des Jahres zu setzen. Also bitteschön: 2004 war wohl ein ziemliches Hundejahr. Über die Gründe muß man nicht mehr sprechen, da weiß ja jeder Bescheid. Aber gesagt haben wollten wir es trotzdem nochmal. Und dann auch gleich auf Husky Rescue verweisen, den musikgewordenen Bernhardiner in diesen schweren Tagen. Die Band mit dem kleinen Rum-Fäßchen um den Hals. Da ist Rettung drin. Rettung und Ruhe. Für alle, die nur noch einen nikolausmützetragenden Artgenossen davon entfernt sind, zum Mörder zu werden. Und für alle anderen auch. Ein Herz für Tiere. Hier hat es jemand.
Genau genommen ist Husky Rescue vor allem der Finne Marko Nyberg. Der ist einer von den Typen, die vor allem mit Regisseursnamen um sich werfen, wenn sie nach ihren Vorbildern gefragt werden. Und so ganz von nichts kann das auch nicht kommen, meint zumindest seine transparente Musik zwischen Country und Folk, Elektro und Pop sowie Tundra und Taiga. Bambi freunde sich mit dem großen bösen Wolf an, sagt Nyberg selbst. Und damit die Sache auch in Schwung kommt, hat er ein paar Freunde aus Helsinki zusammengetrommelt und mitmachen lassen.
Schon der sympathisch neben sich stehende Opener "Sweet little kitten" läßt sich von einer märchenhaften Frauenstimme in den Schlaf wiegen. "Summertime cowboy" ist die Single und gegen den Uhrzeigersinn sogar tanzbar. Und in den säubernden Ausbrüchen von "Sunset drive" oder "Gasoline girl" deutet Nyberg linksdrehende Gefährlichkeit an. Aber obwohl sich diese Musik selten Blöße gibt, beim Versuch, imaginäre Kinoleinwände auszufüllen, wirkt sie in der Ganzheit ihrer elendig langen 58 Minuten mitunter doch allzu statisch und formelhaft. Weshalb es einen am Ende doch wieder überraschen muß, mit welcher Tiefe der Hidden Track "The good man" aus dem Leben erzählt. Von solchen Momenten lebt "Country falls". Und von solchen Momenten leben auch wir. Ein bißchen besser. In 05 dann.
Highlights
- Sweet little kitten
- Gasoline girl
- The good man
Tracklist
- Sweet little kitten
- Summertime cowboy
- New light of tomorrow
- Sunset drive
- My world
- City lights
- Gasoline girl
- Rainbow flows
- Sleep tight tiger
- Mean street
Gesamtspielzeit: 57:58 min.
Referenzen
Air; Rob; Zero 7; Bent; Lamb; Patty Moon; Goldfrapp; Ilya; Cocteau Twins; Curstation; Broadcast; Laika; Björk; Stina Nordenstam; Emiliana Torríni; Emilie Simon; Martina Topley-Bird; Sophie Zelmani; Múm; Massive Attack