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The Verve - This is music - The singles 92-98

The Verve- This is music - The singles 92-98

Virgin / EMI
VÖ: 01.11.2004

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 8/10

See the light

So richtig gesund sah Richard Ashcroft ja noch nie aus. Aber zumindest machte der hagere Kerl damals mit The Verve noch ebensolche Musik. "This is music", jau! Einen treffenderen Titel hätte die Verve-Retrospektive nicht bekommen können. Und auch wenn die fünf Herren irgendwie immer im Schatten der gänzlich verschiedenen Radaubrüder von Oasis darbten und mit "Britpop" nun wirklich unpassend bezeichnet waren: Ihre Songs hallen noch heute nach.

Bewußtseinserweiternde Substanzen hin oder her: The Verve hatten noch alles, was Richard Ashcrofts Soloalben vermissen ließen. Sein Hang zum Überschwenglichen schlug eben nicht in plumpen Kitsch um, sondern in meterdicke Gitarren und raunenden Gesang. Und schließlich in "Urban hymns". Natürlich war darauf mehr als jenes "Bitter sweet symphony", dieser fast wie ein Unfall wirkende Sechsminüter, der das Sample einer Streicherinterpretation des Stones-Klassikers "The last time" voll ausschlachtete. Nein, "Urban hymns" ist besser und geschlossener, als es jede Singles-Compilation sein könnte.

Und doch sorgen auch die 14 bunt durchgemischten Songs von "This is music - The singles 92-98" für Kribbeln und Wehmut. The Verve gingen nach gerade mal drei Alben auseinander. Sie hinterließen "History", den unsterblichen Soundtrack zum Umherwandern nach einer schmerzhaften Trennung. "On your own", das mit Blut gefüllte Auffangbecken für die nächste Enttäuschung. Nicht ganz Nachvollziehbares wie "All in the mind" oder "Gravity grave", dieses achtminütige, völlig breite Gefiepe. "Sonnet", den Rückblick auf glorreiche Zeiten. Und nicht zuletzt die beiden bislang unveröffentlichten Bonustracks aus der "Urban hymns"-Phase: das überraschend euphorische "This could be my moment" und das etwas farblose "Monte Carlo".

Lustig ist das nicht. Für den einzigen Verve-Witz überhaupt sorgte bekanntlich ein anderer: Tony Blair nahm "The drugs don't work" beim Wort und wollte ihn für seine Anti-Drogen-Kampagne verwenden. Ein Brüller! Nur spielten die Rechtehaber nicht so ganz mit. Schön, daß The Verve der posthume Titel "die Band aus der Werbung" erspart blieb. Und sie weiterhin einem immerhin recht großen Kreis Eingeweihter vorbehalten bleibt, die wissen, daß da Mitte der Neunziger mehr war als nur Oasis und Blur. The Verve zählten zu den ganz Großen. Und hinterließen eine Lücke. Ja, dies ist ein Nachruf.

(Armin Linder)

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Highlights

  • History
  • Sonnet
  • Bitter sweet symphony

Tracklist

  1. This is music
  2. Slide away
  3. Lucky man
  4. History
  5. She's a superstar
  6. On your own
  7. Blue
  8. Sonnet
  9. All in the mind
  10. The drugs don't work
  11. Gravity grave
  12. Bitter sweet symphony
  13. This could be my moment
  14. Monte Carlo

Gesamtspielzeit: 67:25 min.

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