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Three Days Grace - Three Days Grace

Three Days Grace- Three Days Grace

Jive / BMG
VÖ: 08.11.2004

Unsere Bewertung: 4/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Tage des Donners

Die Agenturmeldungen kommen hier gerade sekündlich rein. Der und der ist gestorben, dies und das ist kaputt, keine Lösung für den und den Konflikt, schlechtes Wetter am Wochenende. Es soll ja Menschen geben, die schauen sich dieser Tage nichts anderes mehr an, als die kleinen Breaking-News-Laufbänder auf CNN. Der 24/7-Heimlieferservice für schlechte Nachrichten, Futter ohne Aufpreis für alle, die es brauchen. Das Falsche, das Verlogene, das Verkommene da draußen. Sie saugen es auf, wischen sich den Mund ab und spucken es gleich wieder aus. Inklusive eines kleinen bißchen vom eigenen Frust. Der sammelt sich da unten schließlich schon seit längerem an.

Three Days Grace gehören auch dazu. Sie haben all das solange auf sich wirken lassen, bis sie auf keinem Foto mehr lustig gucken konnten. Sie haben eine Menge Dreck gefressen, viel Scheiße geschluckt und so. Und jetzt lassen sie die Bombe platzen. "We have no use for the truth / Now's the time for us to lose." Oder: "Worn out and faded / The weakness starts to show." Oder: "I think I'm better off alone / This house is not a home." Man kann das Textheftchen zu ihrem Debütalbum praktisch an einer beliebigen Stelle aufschlagen, Three Days Grace haben immer wieder das gleiche zu sagen. Heute wird gelitten. Bis die Schwarte kracht.

Händeringend wirbelt die Gitarre, hoffnungslos rudert das Schlagzeug. Natürlich muß man das Post-Grunge nennen. Und wer's gern eklig mag, darf auch "mit New-Metal-Sprengseln" dazu sagen. Das haben wir aber nicht mehr über die Lippen gekriegt. Obwohl schon "Burn" klingt wie Nickelback ohne Trockenhaube auf dem Kopf, aber dafür mit Feuer unterm Arsch. "Now or never" ist dann die kraftstrotzende Halbballade für später. Und "Home" hat neben den Powerchords auch kräftig Pech in der Luftröhre. Kein Vertun hier: Die wollen Dir nicht nur von ihren Leiden vorsingen. Die wollen auch in Deinen Plattenschrank. Noch vor 3 Doors Down.

Die Sache ist halt nur die: Deren CDs hast Du schon lange wieder verkauft, für 'nen Fünfer bei eBay. Und wenn Du Dir Three Days Grace nun anhörst, fällt Dir auch wieder ein, warum das so war. Die haben die Ansätze, die trauen sich auch was. Aber am Ende landen sie halt doch wieder dort, wo all die anderen schon waren, meist gar besser, und alles abgegrast haben. Und wo wir nie mehr hinwollten. Stellen die also Britney Spears ein Bein, falls sie ihnen mal zufällig im Büro des "Jive"-Labels begegnet? Und meinen die das wirklich so, wenn sie "I hate everything about you" brüllen? Ach weißt Du. So schlimm ist es ja nun auch wieder nicht.

(Daniel Gerhardt)

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Highlights

  • Now or never

Tracklist

  1. Burn
  2. Just like you
  3. I hate everything about you
  4. Home
  5. Scared
  6. Let you down
  7. Now or never
  8. Born like this
  9. Drown
  10. Wake up
  11. Take me under
  12. [overrated]

Gesamtspielzeit: 44:02 min.

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