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Devendra Banhart - Nino rojo

Devendra Banhart- Nino rojo

Young God / XL / Beggars / Indigo
VÖ: 27.09.2004

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 9/10

Abenteuer Wildnis

Was war jetzt eigentlich noch mal gleich das tolle an Devendra Banhart? Seine Nöl-Schluchz-Klimper-Folksongs ohne Anfang, Ende, oben und unten? Oder doch die Geschichte drumherum? 23jähriges Model packt die Gitarre ein und geht zum Songschreiben in die Büsche. Um mal das wichtigste zusammen zu fassen. Entscheiden Sie bitte jetzt, Devendra gedenkt nämlich, das Hausbesetzer-Dasein auf Georgias Grünstreifen gegen ein Leben in Rotwein und Weißbrot an der südfranzösischen Küste einzutauschen. Zusammen mit seiner Freundin, die entweder Coco oder Rosie heißt, weil sie Mitglied bei CocoRosie ist. Und das bedeutet, daß er so schnell wohl keine Platte wie diese hier mehr machen wird.

"Nino rojo" kehrt deshalb also die Reste von Devendras einsamer Naturerfahrung zusammen, nur fünf Monate nachdem uns "Rejoicing the hands" als Flaschenpost erreicht hatte. Ein Abschiedsgruß an die Wälder und die Stille, die Idylle und die Eichhörnchen - was man halt so trifft im Gehölz. Wichtiger aber: "Nino rojo" ist vermutlich die nervenaufreibendste Platte des Jahres, die sich nicht so einfach als nervenaufreibende Platte abtun läßt. Verglichen mit Monsieur Banhart singt Connor Oberst klar wie ein Chorknabe. Verglichen mit seinen absurden Texten war Tim Buckley ein lustiger Geschichten-Onkel. Und verglichen mit seiner sparsamen Instrumentierung ist nicht mal mehr Nick Drakes "Pink moon" ein Geizhals.

Eine Akustikgitarre und die, nun gut, Stimme von Devendra Banhart. Mehr gönnt sich "Nino rojo" selten, und dabei ist es doch immer dann grandios, wenn Gesellschaft vorbeischaut. "We all know" hüpft auf den sterblichen Überresten von ächzenden Blechbläsern rum. "A ribbon" holt unter vorgehaltener Hand eine subtile Orgelmelodie raus. Und zum großen Finale mit dem pochenden "Electric heart" läuft der Männerchor der lustigen Leberzirrhosen auf. Mysteriös ist das ja alles, mitunter wunderbar geheimniskrämerisch und sympathisch beknackt. Ein bißchen zu oft ist es aber auch einfach nur unkonzentriertes Rumgeschlunze von einem Mann, der viel, viel mehr kann. Frankreich könnte alles besser machen. Aber hat es das jemals?

(Daniel Gerhardt)

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Highlights

  • We all know
  • A ribbon
  • Electric heart

Tracklist

  1. Wake up little sparrow
  2. Ay mama
  3. We all know
  4. Little yellow spider
  5. A ribbon
  6. At the hop
  7. My ships
  8. Noah
  9. Sister
  10. Water may walk
  11. Horseheadedfleshwizard
  12. An island
  13. Be kind
  14. Owl eyes
  15. The good red road
  16. Electric heart

Gesamtspielzeit: 45:13 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Armin
2005-01-19 21:31:39 Uhr
Zwei Fliegen mit einer Klappe: DEVENDRA BANHARTs letztjährige

Alben "Rejoicing In The Hands" und "Nino Rojo" erscheinen endlich

auf Vinyl, und zwar beide zusammen als Doppel-LP mit einem

extradicken, wie immer vom Meister persönlich illustrierten

Booklet. VÖ-Termin ist passenderweise der anstehende

Valentinstag (für alle Nichtromatiker: der 14.02.), an dem auch

Hartmut Engler sein Soloalbum herausbringen wird.


vilfer
2004-10-07 23:35:32 Uhr
nein, das indianervideo zu at the hop. super, auch die zeichnungen integriert
Dän
2004-10-07 23:31:51 Uhr
Ich auch nicht. Ist das das Indianer-Video zu "Little yellow spider"?
vilfer
2004-10-07 23:12:56 Uhr
hab gar nicht gemerkt, dass auf dem album noch ein video ist. tolle sache
Dän
2004-10-07 23:09:04 Uhr
Wenn *ich* Ziegen meckern hören will, gehe ich auf den Bauernhof.

*Oder* Du könntest Dir "Smile" anhören. ;-)

Was Devendra angeht, bin ich jedenfalls gespannt, wie es jetzt weitergeht. Wenn er so weitermachen will wie bisher, könnte es schnell langweilig werden, das hat "Nino rojo" IMHO gezeigt. Aber ich glaube schon, dass er auch Anderes kann und tun wird.
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