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Kathryn Williams - Relations

Kathryn Williams- Relations

Caw / Eastwest / Warner
VÖ: 06.09.2004

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Beziehungsweise

Man mag es ja kaum glauben, aber Kathryn Williams, die man doch eigentlich nur als lammfrommes Folkhäschen kannte, fühlte sich kürzlich erschreckend zynisch. Genau zu dem Zeitpunkt nämlich, als sie ihr schon fertig geschriebenes, neues Album aufnehmen wollte. Doch diese Stimmungslage paßt natürlich nicht zu solch weichherzigen Akustikzärtlichkeiten, wie sie auch auf dem immerhin für den renommierten Mercury-Prize nominierten "Little black numbers" zu finden waren. Statt sich aber mal ein wenig an Rotz und Abgefucktheit zu probieren, suchte sie Hilfe in den Melodien und Texten anderer. Ein Coveralbum. Nicht unbedingt die neueste Idee, um die eigene Kreativität wieder aufzuraffen.

Und obwohl Williams keiner Abgründigkeit verdächtig scheint, versteckt sich auf "Relations" tatsächlich die eine oder andere Überraschung. Gut, einen Großteil der vierzehn Tracks darf man durchaus zu den üblichen Verdächtigen zählen: Tim Hardins "Hang on to a dream", das man vor nicht allzu langer Zeit deutlich intensiver von Hederos & Hellberg kredenzt bekam. Leonard Cohens "Hallelujah", an dem man sich spätestens seit Jeff Buckleys definitiver Version nur noch die Finger verbrennen kann. Das auch schon Faith-No-More-veredelte "I started a joke" von den BeeGees. Neil Young, The Byrds, Lee Hazlewood, Jackson Brown - reichlich Standard, eher unspektakulär vorgetragen. Und auch "Candy says" von The Velvet Underground hat man schon mehr als einmal gehört, wenn auch vielleicht eher selten so verzärtelt.

Das ist alles ziemlich nett, aber nicht unbedingt spannend. Diesen Job übernehmen auf "Relations" vor allem die weniger naheliegenden Songs. Rod Stewarts für die obskure Combo Python Lee Jackson aufgenommener Orgelschmalz "In a broken dream" gerät zur doppelbödigen Klage, bei der man sich beinahe nur noch ein paar träge Beats hinzudenken muß, um bei Portishead zu landen. Auch der Pavement-Schlager "Spit on a stranger" kommt so gänzlich reduziert und unversponnen vortrefflich auf den Punkt. Und für das hier leider eher träge geflötete Nirvanas "All apologies" hat sich Williams immerhin ein hübsch angeschrägtes Streicherarrangement basteln lassen. Und so bewahrheitet sich mal wieder eine alte Cover-Weisheit: Unerwartet kommt gut.

(Oliver Ding)

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Highlights

  • In a broken dream
  • Spit on a stranger

Tracklist

  1. In a broken dream
  2. Birds
  3. Thirteen
  4. Hallelujah
  5. The ballad of easy rider
  6. A guy what takes his time
  7. Candy says
  8. How can we hang on to a dream
  9. I started a joke
  10. Easy and me
  11. Spit on a stranger
  12. All apologies
  13. Beautiful cosmos
  14. These days

Gesamtspielzeit: 44:23 min.

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