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Teddybears STHLM - Fresh!

Teddybears STHLM- Fresh!

Epic / Sony
VÖ: 26.07.2004

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Saftpresse

Was bedeutet eigentlich Punk? Anders sein als der Rest. Mit vorgefertigten Erwartungen brechen. Sein eigenes Ding machen. Ja, ja. Die edlen Ideale. Nach diesen wären die Teddybears STHLM tatsächlich genau die Punks, als die sie vor Urzeiten einmal angefangen haben. Der quietschbunte Commodore-Core, den die Schweden schon mit dem flockigen Schlager von der "Rock'n'roll high school" skizziert hatten, riecht trotzdem diesmal irgendwie merkwürdig parfümiert.

Da wäre zum Beispiel die schenkelstürmende Single "Cobrastyle", die anmutet, als würde Fatboy Slim den guten Shaggy remixen. Däng digi digi däng. Und zuviel Sonnencreme auf einmal. Viel tiefgründiger sind auch "Different sound" und "Little stereo" nicht, aber da wummst es wenigstens lecker drauf los und hinterläßt keine lästigen Fettflecken am Ghettoblaster. Denn das hier ist Strandmucke. Man muß sie nur laut genug hören, um das Prasseln des Regens zu übertönen.

In diesen Cocktail mischen die Gebrüder Åhlund allerlei Disco-Bubblegum, der bei Drei nicht unter der Sonnenbank war: Electro, Ragga, HipHop, Rock'n'Roll und BigBeat. Dazu französischer House, Italopop und sogar die alte Dame Krautrock. All das hübsch mit Rohrzucker und Schirmchen dekoriert. So fällt es kaum auf, daß das analoge Gefiepe und sterile Geschepper zwar mit den meisten der verfügbaren Körperteile wackelt, aber oft am trägen Gesäß vorbei geht. Und speziell am Ende völlig wegschnarcht. Dabei ist die Vorstellung doch eigentlich eine beinahe sympathische: Wie würden wohl Daft Punk ohne das eklige Anime-Gekitsche klingen? Oder Primal Scream als Grinsbären verkleidet? Oder The Prodigy beim Besuch in der Sesamstraße?

Der Spaß ist nur meist ein ziemlich vordergründiger. Immer wieder brummt der Baß lustige Melodien vor sich hin. Von links zirpt es, von rechts pirscht ein Vocoder vorbei, und in der Mitte verläuft sich die übriggebliebene Songidee im putzigen Kirmes-Getümmel. "Fresh!" erinnert dabei frappierend an die seltsam bunten Imbißbuden-Saftspender, die einem die Illusion von frischgepreßter Exotik bescheren sollen. Ziemlich süß. Ziemlich künstlich. Und, wenn man es genau nimmt, eigentlich ziemlich überflüssig.

(Oliver Ding)

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Highlights

  • Different sound
  • Little stereo

Tracklist

  1. Cobrastyle
  2. Different sound
  3. Little stereo
  4. Hey boy
  5. The Lord's 115th dream
  6. Check
  7. Little red rooster vs. the robodog
  8. Magic kraut
  9. Black belt
  10. Teddybearmusic
  11. Alma

Gesamtspielzeit: 43:08 min.

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