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Senser - Schematic

Senser- Schematic

One Little Indian / Rough Trade
VÖ: 24.05.2004

Unsere Bewertung: 4/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Schema F

1994. Die Welt war noch jung, die Musikwelt abseits des breiten Stromes blühte in voller Pracht. Grunge war ins Establishment angewandert und hatte den Boden für eine große Varietät neuer Stile bereitet. Alternative Rock nannt sich das. Munter überkreuzte man dabei so unvereinbar scheinendes wie Metal, Elektronik und HipHop zu fröhlich lärmender Multikultur. Crossover war neu, heiß und spannend, und das alles zertrampelnde, häßliche Monster mit dem noch unbekannten Namen Nu Metal döste dereinst noch friedlich in seinem Erdloch. Glückliche Zeiten. Damals erschien "Stacked up". Sensers Debüt war kraftvoll, in seiner bunten Vielfalt ungewohnt und faszinierend. Vor allem aber war das Album visionär und sprühte nur so von Ideen. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, das sich die Band kurz darauf auflöste. Das 1998 erschienene "Asylum" stammte nach dem Ausstieg dreier Bandmitglieder praktisch von einer anderen Band.

2004. Die Senser-Urbesetzung hat sich wieder zusammengetan. Das Ergebnis heißt "Schematic" und knüpft überraschend nahtlos an "Stacked up" an. Die alte Band, der alte Sound und leider auch die alten Ideen. Der Albumtitel scheint programmatisch zu sein. Bedauerlicherweise ist das auserkorene Schema allzu bekannt und abgelutscht. "Crucible" und "The brunt" erinnern deutlich an "Age of panic", "Formula milk" wirkt wie ein - zugegebenermaßen gut gemachter - Rip-off von "The key". Man könnte sich über diese schamlose Raubkopiererei richtig aufregen, wenn es einem nach so vielen Jahren nicht total am Arsch vorbeiginge.

"Schematic" ist eine Aneinanderreihung von Selbstplagiaten. Die sind für den geneigten Nostalgiker zwar in einigen wenigen Fällen ganz unterhaltsam, die meisten Songs aber wirken auf die wenigen Fans, die vielleicht noch übrig sind, wie herzfreundlicher Schonkaffee auf einen Koffeinjunkie: Im besten Fall jubelt der Gaumen kurz über den bekannten Geschmack. Die Droge aber fehlt. Und den angeschlagenen Kreislauf regt dieses Gebräu ganz sicher nicht an.

(Rüdiger Hofmann)

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Highlights

  • Formula milk

Tracklist

  1. Silent by
  2. 101 infoburner
  3. Bulletproof
  4. Formula milk
  5. Crucible
  6. Return to zombie island
  7. An astounding spectacle
  8. Photographed files
  9. Bomb factories
  10. A conscious war
  11. The brunt

Gesamtspielzeit: 47:31 min.

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