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Josh Ritter - Hello starling

Josh Ritter- Hello starling

Setanta / Rough Trade
VÖ: 26.04.2004

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 9/10

Soap opera singer

Wissen Sie noch? Neulich erst haben wir uns in den Armen gelegen und geweint, weil wir Josh Ritter entdeckt hatten. Ein Wunderling von einem Songwriter. Ein Kerl mit knuffigem Aussehen für die Mädels und herben Songs für uns Jungs. Angenehm unzynische Lieder waren das, Lieder über das amerikanische Niemandsland, über Frauen, die nicht wollten wie er und den Alkohol, den er deshalb getrunken hat. Ja, "Golden age of radio" war wirklich eine Platte, die man früher rund um die Uhr im Radio gespielt hätte. Und wir hätten dann alle eingeschaltet. Weil es so schön war.

Was uns aber mal wieder keiner gesagt hat: "Golden age of radio" ist eigentlich schon eine ziemlich alte Sache gewesen, als es hierzulande vor zwei Monaten veröffentlicht wurde. Die Amis hören sich das nämlich schon seit gut zwei Jahren an. Und wir sollten uns eigentlich wegen "Hello starling" in den Armen liegen. Das ist das richtig neue Album von Josh Ritter. Mit neuen Frauengeschichten und mehr Liedern über Amerika. Außerdem ist es die erste Songwriter-Platte seit circa 23 Jahren, auf der kein Klavier gespielt wird.

Stattdessen ist alles noch so wie vor zwei Jahren bei Josh Ritter. Er hat seine Gitarre und beherrscht gerade genug Akkorde, um immer zwei unterschiedlich klingende Lieder nacheinander spielen zu können. Er singt mit seiner Magnum-Mandel-Stimme über Mädchen wie die leuchtend schöne Kathleen, in die er heimlich verliebt ist und die er deshalb nach Hause fährt, obwohl sie ihn auf der Party mal wieder gar nicht beachtet hat. Und er schmückt seine Stücke mit Hammond-Orgeln, Akkordeon und anderem Schnickschnack aus. Nur eine Sache ist diesmal anders: Josh Ritter hat auch ein paar langweilige Lieder geschrieben.

Gewiß ist auch "Hello starling" wieder ein Album, auf dem sich die Augenblicke nüchtern-schlichter Schönheit eine gute Nacht wünschen. Königlich allein, mit welchem Gefühl in den Fußzehen Ritter seiner Platte ganz am Ende einen leichten Tritt verpaßt und "The bad actress" als einzigen "lauten" Song einfach so dastehen läßt. Oder wie er mit dem flinken "Snow is gone" solch goldigen Country modelliert, daß es Ryan Adams spontan zu einem Dreifach-Album inspirieren sollte. Aber es hilft ja nichts. Nicht, wenn Ritter sich plötzlich rüberstellt, zu all den "Dawson's Creek"-Songwritern, von denen sein Land schon viel zu viele hat. Deshalb: Keine Umarmungen diesmal. Und auch keine Tränen. Aber ein Schulterklopfen. Das ist schon noch drin.

(Daniel Gerhardt)

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Highlights

  • Kathleen
  • Snow is gone
  • The bad actress

Tracklist

  1. Bright smile
  2. Kathleen
  3. You don't make it easy babe
  4. Man burning
  5. Rainslicker
  6. Wings
  7. California
  8. Snow is gone
  9. Bone of song
  10. Baby that's not all
  11. The bad actress

Gesamtspielzeit: 43:14 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Pure_Massacre
2005-11-15 14:42:58 Uhr
9:39? Erinnert eher an The Mars Volta, würd ich sagen....
captain kidd
2005-11-15 14:13:01 Uhr
ein stück vom neuen album gibt es bereits zu hören. ein gebet im stil von velvet underground. was natürlich völliger unsinn ist. www.joshritter.com
captain kidd
2005-04-23 01:03:53 Uhr
ist gerade im studio mit brian deck (modest mouse, ugly cassanova).
Patte
2004-05-07 12:24:05 Uhr
...und natürlich Patte! ;-)

Nee, der Mann ist live wirklich deutlich besser!
Warum spielt der sein nächstes Album nicht "live" ein?? Schnickschnack-Orgel-Zeugs braucht doch keiner. Der Junge mit der Gitarre. Aus Idahoe.
...
2004-05-06 15:35:46 Uhr
har har. ich sehe "josh ritter" als thema und weiß automatisch, dass kidd hier postet. :-)
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