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Hothouse Flowers - Into your heart

Hothouse Flowers- Into your heart

Rubyworks / Rough Trade
VÖ: 12.04.2004

Unsere Bewertung: 4/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Herzfehler

Erinnert sich tatsächlich noch jemand an die Hothouse Flowers? Falls nicht, erst einmal eine kleine Auffrischung. Gegen Ende der Achtziger galten die Iren als eine der besten Livebands around. Ihre auffällig radiotaugliche Mischung aus souligem Pop, vorsichtigem Rock und einigen Resten keltischer Folklore verschaffte ihnen mit "Don't go" einen waschechten Hit und mit Leuten wie Bono aufrichtige Fans. Die Hothouse Flowers machten das, was man damals "ehrliche Musik" nannte. Merkwürdige Zeiten, diese Achtziger.

Da fragt man sich doch gleich, wie man den weitgehend saftlosen Kram von "Into your heart" heutzutage nennen soll. Sonderlich anders als damals klingen die Hothouse Flowers ja eigentlich nicht. Liam O'Maonlai zärtelt sich mit samtiger Stimme ein paar harmlose Schlager wie "Your love goes on" oder "The end of the road" zusammen. Im Hintergrund jauchzt der Gospelchor mit ein paar Bläsern um die Ecke, und all das hat soviel Leidenschaft wie eine Rolle Frischhaltefolie.

Ein Fan sagte den Hothouse Flowers tatsächlich mal nach, das sei die Musik, die Deine Mutter wohl toll finden würde, wenn sie Rockmusik hören würde. Tatsächlich. Es ist ein einziges Plätschern, was die vier Iren da zustande gebracht haben. Kaum jemals trauen sich die Songs aus dem ewigen Midtempo. Das sind Grooves, die auch nicht weniger authentisch nach Stax und Motown klingen, als wenn sie sich Stephan Raab ausgedacht hätte. Angezogene Handbremsen mögen ja Platz für ausgelebte Gefühle bieten, aber hier riecht's irgendwie muffig.

Wer so auf Nummer Langweilig geht wie im Schwof "Santa Monica" oder im heiseren Schunkler "Alright", praktiziert seinen Sport vermutlich nur im Sitzen oder Liegen. Daß dann ausgerechnet die in einem einsamen Steinhäuschen aufgenommene, melancholische Liebeserklärung "Feel like living" die Nackenhaare aufrichtet, wirkt wie eine merkwürdige Ironie. Genau wie das lebendige Traditional "Sí do mhamó í", welches ganz am Schluß noch mal zeigt, wie viel Feuer die Hothouse Flowers im Gesäß haben könnten. Wenn sie die Sicherheitsgurte einfach mal beiseite packen würden.

(Oliver Ding)

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Highlights

  • Feel like living
  • Sí do mhamó í

Tracklist

  1. Your love goes on
  2. The end of the road
  3. Hallelujah
  4. Tell me
  5. Better man
  6. Peace tonight
  7. Santa Monica
  8. Feel like living
  9. Baby I got you
  10. Alright
  11. Magic bracelets
  12. Out of nowhere
  13. Sí do mhamó í

Gesamtspielzeit: 58:42 min.

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