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Front Line Assembly - Civilization

Front Line Assembly- Civilization

Synthetic Symphony / SPV
VÖ: 26.01.2004

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Gestern war heute noch morgen

Front Line Assembly gehören mittlerweile zu den alten Recken der fast schon vergessenen EBM-Schublade. Gemeinsam mit Mitstreitern wie Front 242 oder Nitzer Ebb setzten sie Maßstäbe in der Schnittmenge zwischen Rock, Gothic und elektronischer Musik. Der Bruch kam bei dem kanadischen Duo, als Rhys Fulber das Projekt verließ, um sich nur noch um seine Arbeit als Produzent unter anderem von Fear Factory zu konzentrieren.

Nun ist Fulber zurück und stellt sofort klar, daß Front Line Assembly ohne ihn nicht nur personell nur die Hälfte wert war. "Can't fight the feeling / My mind is reeling / Eternal hate / That won't go away", bellt Bill Leeb in "Psychosomatic", einem Song, der die allseits bekannten Trademarks der beiden Kanadier vereinigt. Wutverzerrtes Industrial-Gefauche, düstere Klangcollagen, tanzbare Beats - das ist verdammt Old School. So retro, daß man es sich sogar erlaubt, den Titeltrack mit mitleiderregendem Synth-Geblubber einzuläuten.

Auch die Endzeitstimmung ist Programm. Die Düsternis, die aus Zeilen wie "Work it out / Why don't you kill yourself" ("Parasite") kriecht, wird im Booklet überdeutlich. Leider so penetrant, daß es zur Groteske gerät. Jede Seite ist mit einem Atompilz gepflastert, als wenn nicht jeder halbwegs des Englischen Mächtige merken würde, daß es um das Ende als solches geht. Dennoch bietet "Civilization" überwiegend ruhige, getragene Sounds, die von einer unglaublich wuchtigen Produktion getragen wird.

Warum nur also ist das Album kein gutes, sondern über alles doch nur Durchschnitt? Front Line Assembly machen den Fehler und klauen, klauen wie die Raben bei sich und bei anderen. "Dissident" enthält einen (Achtung!) Enigma-artigen Refrain, das an diversen Stellen übertriebene Gefiepse taucht mittlerweile selbst bei Madonna auf, und in puncto Endzeit drängen sich zumindest dem Autor immer wieder Project Pitchfork auf. Nichts wirklich Neues also aus Kanada. Front Line Assembly sind leider, leider von den ehedem selbst gesetzten Trends einge- und überholt worden.

(Markus Bellmann)

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Highlights

  • Maniacal
  • Vanished

Tracklist

  1. Psychosomatic
  2. Maniacal
  3. Transmitter (Come together)
  4. Vanished
  5. Strategic
  6. Civilization
  7. Fragmented
  8. Parasite
  9. Dissident
  10. Schicksal

Gesamtspielzeit: 56:51 min.

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