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Life Of Agony - River runs again - Live 2003

Life Of Agony- River runs again - Live 2003

Steamhammer / SPV
VÖ: 13.10.2003

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Bloody kisses

Wenigstens machen sie keinen Hehl daraus. Und geben ganz offen zu, daß es neben allgegenwärtiger Magie, unendlicher Zuneigung und allerhand weiterem Geblafasel auch noch einen weiteren Grund für die Life Of Agony-Reunion gibt: Geld. Keith Caputos grandioses Solowerk verkaufte sich leider ziemlich mau, und die Nebenprojekte der anderen Recken wollte erst recht keiner hören. So kam es, wie es kommen mußte: Life Of Agony haben sich wieder in der Urbesetzung zusammengefunden und sind einmal um die Welt getourt, durch die ganz großen Hallen. Das freut den Fan, und erst recht freut es die Geldbörsen der Band.

Und weil es schnell gehen mußte und weder Zeit noch Kreativität für ein neues Studiowerk parat waren, wird die Reunion beim neuen Label eben mit einem Live-Release gefeiert, den es in gleich drei Editionen zu erstehen gibt: als Doppel-CD, als DVD oder als Box mit allem auf einmal. Sämtliche Versionen stammen aus den Shows vom 3. und 4. Januar 2003 in New York, den allerersten der wiedervereinten Life Of Agony. Und das merkt man. Die Truppe wirkt noch nicht so eingespielt wie auf ihrer späteren Deutschland-Tour im Herbst 2003, der Sound insgesamt etwas roh und Keith Caputo, als ob er noch nicht wirklich wieder in der Band angekommen ist. Nicht nur der gezwungene Blick auf dem Backcover-Foto entlarvt ihn als unverbesserlichen Softie, der so gar nicht in die Band seines Poser-Cousins Joey Z. passen will.

Doch all der negative Beigeschmack kann nicht verhehlen, daß Life Of Agony auch sechs Jahre nach dem letzten Studioalbum "Soul searching sun" in der Schnittmenge zwischen Metal, Hardcore und Rock noch ihrer Zeit voraus sind. Und vorne am Mikro steht ein Keith Caputo, der selbst in den härteren Stücken seine bemerkenswerte Stimme zu entfesseln weiß. 18 Songs lang spielen sich Life Of Agony durch ihre drei Studioalben: "Other side of the river" ist mit dabei, "Let's pretend" und der Mini-Hit "Weeds" ebenso, und selbst an die Balladen, die bei der jüngsten Deutschland-Tour durchweg auf der Strecke blieben, wurde gedacht.

Weshalb man aber wie einen weiteren Beweis über das Scheitern der neuen Projekte gleich drei von deren Studio-Songs ans Ende der zweiten CD gepackt hat, bleibt schleierhaft. "Consequence" von Among Thieves klingt immerhin nach einer netten Light-Version von Life Of Agony, "Fake" von Supermassiv hingegen nach Langeweile in Reinform. Und das durch seltsame Effekte entstellte, bislang unveröffentlichte "Were what I say" weiß Keith Caputos Solo-Talent gekonnt zu verstecken. 21 Live-Dokumente der Life Of Agony-Reunion in mittelmäßiger Soundqualität plus drei unnötige Bonustracks. Kaufen? Für Fans keine Frage, für alle anderen mindestens eine Überlegung wert.

(Armin Linder)

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Highlights

  • River runs red
  • Other side of the river
  • Weeds
  • My mind is dangerous
  • Let's pretend

Tracklist

  • CD 1
    1. River runs red
    2. This time
    3. Other side of the river
    4. I regret
    5. Weeds
    6. Seasons
    7. Hope
    8. Method of groove
    9. How it would be
    10. Bad seed
    11. Heroin dreams
  • CD 2
    1. Tangerine
    2. Lost at 22
    3. My mind is dangerous
    4. Let's pretend
    5. Underground
    6. My eyes
    7. Through and through
    8. Consequence (Among Thieves)
    9. Were what I say (Keth Caputo)
    10. Fake (Supermassiv)

Gesamtspielzeit: 94:20 min.

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