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Guano Apes - Live

Guano Apes- Live

GUN / BMG
VÖ: 20.10.2003

Unsere Bewertung: 3/10

Eure Ø-Bewertung: 5/10

Brüllaffen

Ja, ganz recht. Eine Live-LP der Guano Apes. Da sind wir wohl selber schuld. Schließlich hätten wir spätestens mit dem zweiten Album, ja eigentlich schon mit der zweiten Single aufhören können, die Platten der Herren um Sandra Nasic zu kaufen. Haben wir aber nicht. Außerdem hätten wir ja all die vielen Festivals boykottieren können, auf denen die Guano Apes seit Jahren in unschöner Regelmäßigkeit richtigen Bands die Spielzeit wegnehmen dürfen. Haben wir aber auch nicht. Also mußte es letztlich soweit kommen. Da hilft jetzt auch kein beleidigtes Lamentieren mehr. Und hey, die Sache mit dem Live-Album hätte genauso gut auch Reamonn einfallen können.

Halten wir also fest: Jedes Land bekommt die Live-Platten, die es verdient. Im Falle der Guano Apes sogar als Paket aus CD und DVD. Augen zu und durch. Das paßt auch ganz wunderbar, weil der nach wie vor erfolgreichste und beste Song der Guano Apes ja bekanntermaßen "Open your eyes" heißt. Der ist dann natürlich auch gleich dabei, irgendwann mittendrin, und wird beklatscht wie eine Runde Freibier auf dem Oktoberfest. Was uns zu der Randbemerkung führt, daß offensichtlich jedes Land auch die Partys bekommt, die es verdient. Und einen beinahe schon wieder vergessen läßt, daß die Damen und Herren Affen ihren Hit da gerade ganz mächtig verbolzt haben. Wie so einiges hier.

Es quietscht und eiert, es dröhnt und donnert, und es hämmert und meißelt. Man weiß ja nun nicht so recht. Haben die Guano Apes ausgerechnet am Abend der Aufnahme von "Live" keine Lust auf Soundcheck gehabt? Klingen die womöglich gar immer so windschief? Oder liegt es doch nur am uneditierten Promo-Tape, das den Rezensenten samt seines tschechoslowakischen Import-Kassettenrekorders ganz schön ins Schwitzen gebracht hat? Wie auch immer, die Platte klingt flach wie die Witzchen aus einer beliebigen Sat.1-Comedyshow, "You can't stop me" gibt sich frühestens mit dem Refrain zu erkennen, und "Dödel up" wird ganz in echt auf unglaubliche acht Minuten und sagenhafte dreiundzwanzig Sekunden gestreckt. Aber das ist eine andere Geschichte.

Widmen wir uns lieber einem Thema, das es ausführlicher zu verhandeln gilt: der Gesang von Sandra Nasic. Jener ist ja nun schon auf den Studioalben der Apes, ähem, umstritten und offenbart live in aller Deutlichkeit, warum das so ist. Man könnte nun sagen, daß Frau Nasic öfter am Ton vorbeischießt als Nationalstürmer Fredi Bobic am Tor, aber der gute Fredi hat ja nun wirklich schon genügend andere Sorgen. Belassen wir es also bei der nüchternen Erkenntnis, daß die singende Stimme der Guano Apes weder singen kann noch Stimme hat und unterstreichen abschließend, wie standesgemäß dies den Live-Exkurs der erfolgreichsten Rockband Deutschlands abrundet. Als nächstes könnten die doch eigentlich mal ein Buch schreiben.

(Daniel Gerhardt)

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Highlights

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Tracklist

  1. Quietly
  2. No speech
  3. Money and milk
  4. Pretty in scarlet
  5. Living in a lie
  6. Open your eyes
  7. Dick
  8. Sing that song
  9. Sugar skin
  10. You can't stop me
  11. Scratch the pitch
  12. Big in Japan
  13. Dödel up
  14. Wash it down
  15. Diokhan
  16. Kumba yo!
  17. Lords of the boards

Gesamtspielzeit: 66:59 min.

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