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Sheryl Crow - The very best of

Sheryl Crow- The very best of

A&M / Universal
VÖ: 20.10.2003

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 3/10

Krähenfüße

Studierte Musiklehrerin ist sie. Das klingt ja schon mal äußerst solide. Langweilig gar. Man denkt an monotone Übungsstunden und trockenes Auseinanderpflücken antiquierter Kompositionen. Aber Frau Crow macht das anders: Sie setzt Bruchstücke altbekannter Songs neu zusammen. Und das schon eine Dekade lang. "Strong enough" verdeutlicht die Verehrung der 41-Jährigen für Joni Mitchell, bei "My favorite mistake" hört man eine Prise Rolling Stones heraus.

Erste Single-Auskopplung aus ihrer ersten Best-Of-Kopplung ist nun die Durchschnittsballade "It's so easy", die glatt als Bohlen-Komposition fürs "Deutschland sucht den Superstar"-Finale durchgehen würde. Damit nicht genug: BAPs Wolfgang Niedecken ist Duettpartner auf der deutschen Version, die internationale Ausgabe mit Don Henley wäre da bestimmt angenehmer zu lauschen. Für ihn sang die Dame in den Achtzigern die Backing-Vocals, ebenso für Stevie Wonder, Sting, Rod Stewart, Michael Jackson und Eric Clapton, mit dem sie bekanntermaßen eine Zeit lang nicht nur die Bühne teilte.

Radprofi Lance Armstrong ist ihr Neuer, und das paßt doch eigentlich ganz gut: Er hat fünfmal die Tour De France gewonnen, sie hat fünf Alben veröffentlicht: vier Studioplatten, eine Livescheibe. Er liefert kontinuierlich sportliche Leistung, ihr bodenständiger Folkrock verkaufte sich bislang an die 15 Millionen mal. Nicht schlecht, wenn man bedenkt, daß Crows Karriere 1993 im grammydekorierten "Tuesday night music club" mit dem Bekenntnis "All I wanna do is have some fun" begann. Und man kann sich sogar gut vorstellen, wie der Lance mit "Every day is a winding road" im Ohr locker etappensiegt. Auch die 16 weiteren Lieder dudeln mit großer Ausdauer vor sich hin.

Man kennt sie ja, die Hits, bei denen man schon mal unwillkürlich mitsummt: "If it makes you happy", "A change would do you good", "Soak up the sun" oder "Picture", das Weichspül-Stück mit Kid Rock. Neben den bekannten Radiodauergästen sind auch eine Handvoll eher unbekannter Titel vertreten, die sich allerdings nicht sonderlich hervorheben. "Run, baby, run" tröstet als absolutes Highlight über die eher mauen neuen Songs hinweg. Genauso mißraten wie die Niedecken-Kollaboration ist nämlich das emotionslos vorgetragene Cat-Stevens-Cover "The first cut is the deepest". Der Versuch, die fehlende Portion Gefühl durch Streicher zu ersetzen, scheitert kläglich. Und besser verschwiegen werden sollte, daß die Corrs auf "C'mon, c'mon" mitmischen. Alles andere: unaufregend, aber nett. Solide halt.

(Ina Simone Mautz)

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Highlights

  • All I wanna do
  • If it makes you happy
  • Run, baby run

Tracklist

  1. All I wanna do
  2. Soak up the sun
  3. My favorite mistake
  4. The first cut is the deepest
  5. Everyday is a winding road
  6. Leaving Las Vegas
  7. Strong enough
  8. Light in your eyes
  9. If it makes you happy
  10. Run, baby, run
  11. Picture (Kid Rock feat. Sheryl Crow)
  12. C'mon, C'mon (feat. The Corrs)
  13. A change would do you good
  14. Home
  15. There goes the neighborhood
  16. I shall believe
  17. It's so easy (feat. Wolfgang Niedecken)

Gesamtspielzeit: 76:37 min.

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