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Deadline - Goodlife

Deadline- Goodlife

WEA
VÖ: 25.08.2003

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Spukschloß

Der geneigte Liebhaber zeitgenössischer Rockmusik möge kurz innehalten, seine grauen Zellen arbeiten lassen und dann mal die Bands aus deutschen Landen aufzählen, die auch auf internationaler Ebene mitspielen dürfen. Na? Eben! Das Ergebnis dürfte sich im Bereich zwischen "wenige" bis "überhaupt keine" aufhalten. Woran das liegen mag? Wahrscheinlich fehlt es den meisten vorhandenen Bands - da machen wir uns nichts vor - einfach an Klasse.

Deadline haben diese zweifelsohne. Das beweisen sie eine knappe Stunde und dreizehn Songs lang auf "Goodlife", ihrem Full Length-Debüt und nach der letztjährigen EP "7thousand miles" dem zweiten Lebenszeichen überhaupt. "Gunshot I start to run / No race and ain't no fun" heißt es im Opener, der genauso wie die beiden nachfolgenden Stücke mal so richtig dick aufträgt. Nicht kleckern. Klotzen! Wummernder Bass, satte Riffs und überhaupt eine Produktion (von Wolfgang Stach, u.a. Such A Surge, Emil Bulls), die keine Wünsche offen läßt und gerne mal - Klischee hin, Floskel her - als "fett" bezeichnet werden darf.

Was geht sonst bei den vier Berlinern, die vor zwei Jahren das Emergenza-Finale in der Hauptstadt für sich entscheiden konnten? Während zum Auftakt Staind herzlich grüßen lassen, streckt bei "Close your eyes", "Smiling" und einigen anderen Stücken ein gewisser Edward Kowalczyk sein kahles Köpfchen zur Studiotür herein und schnappt sich das Mikro. Meint man zumindest. Erst Staind, dann Live. Wer nun? Einer geht noch rein. Die Antwort lautet: Dredg. Mit dem Sechsminüter "Without you" fährt das Quartett noch mal alles auf. Dichter Soundteppich und fesselnde Atmosphäre bis zum Gehtnichtmehr.

Hört nicht auf die anderen: Deadline sind besser als fast alles, was sich hierzulande "Alternative Rock mit Tiefe" schimpft. Nur ist es leider so, daß die ständigen "klingen wie…"-Vergleiche nicht unbedingt für sie sprechen. Wenn allerdings irgendwann nicht länger die Geister anderer Bands durch die düsteren Deadline-Songs spuken, könnten wir Deutschen endlich mal wieder eine weitere Rockband internationaler Klasse verbuchen.

(Jochen Gedwien)

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Highlights

  • Run
  • Smiling
  • Without you

Tracklist

  1. Run
  2. 1650
  3. As I told you
  4. Talk to me
  5. Close your eyes
  6. Call
  7. Smiling
  8. So blind
  9. The calculated risk
  10. Cold day
  11. She
  12. Without you
  13. Rain

Gesamtspielzeit: 54:20 min.

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