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Breed 77 - Breed 77

Breed 77- Breed 77

Albert / Neo / Sony
VÖ: 21.07.2003

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Frisch aufgebrüht

Der Kaffee ist fertig! Und jedes Böhnchen gab ein Tönchen. Aber was offenbart sich den empfindlichen Geschmacksknospen beim Genuß des Debütalbums von Breed 77? Das Feuer Südamerikas oder der Zauber Afrikas? Nein, zeitgenössische harte Rockmusik irgendwo zwischen Godsmack, Drowning Pool und Disturbed. Man könnte jedoch auch mehr oder minder beliebig andere aktuelle Acts als Maßstab heranziehen. So bieten sich Godsmack aufgrund der rauen Melancholie bei den Hymnen der härteren Sorte wie dem Highlight "Karma" an. Drowning Pool hingegen kommen wegen des vergleichbar direkten Punches des Openers "Shadows" in den Sinn, und Disturbed schließlich wegen der ähnlichen Lage zwischen New Rock und klassischem Metal-Sound. Da sind Gitarren-Soli nicht verboten, während weitgehend mit heller Gesangstimme und weniger mit Rapkapser und/oder Brüllaffen an der Mikrophonfront agiert wird.

Das Originelle und Einzigartige an Breed 77 ist dann aber leider in erster Linie lediglich ihr Herkunftsort, nämlich die britische Trutzburg Gibraltar im Süden Spaniens. Musikalische Unverwechselbarkeit ist vorwiegend Fehlanzeige. Zu gefallen weiß die Band aber dennoch, z.B. bei den atmosphärisch dichten Groovern "Karma" und "Floods" im Mittelteil des Albums oder auch bei dem mitschwelgtauglichen Schmachtfetzen "Breaking the silence". In solchen Momenten offenbaren Paul Isola (v), Danny Felice (g), Stuart Cavilla (b) und Pete Cichone (d) eine anerkennenswerte Prise Talent für abwechslungsreiches und dynamisches Songwirting.

Eine Aggro-Wumme wie "Rise" wirkt hingegen ein wenig gezwungen. "Final prayer" wiederum läßt trotz der annähernd folkloristisch anmutenden Einflüsse maurischer Klänge dann doch zu sehr an Magen schonend entkoffeinierte System Of A Down denken. Das letzte Albumdrittel verbirgt dann mit "A safe place" einen gepflegten Alternative Rocker, der im MTViva-Programm nicht sonderlich stören würde, die langweiligen "Fly" und "Know what you know" sowie den zu schematisch geratenen Alice-In-Chains-meets-Pantera-Track "Eyes that see". Der treibende semi-akustische und leider zu kurze Düsterbrocken "The hole" als Rausschmeißer stimmt dann aber wieder ein wenig versöhnlicher.

So erlöschen die gelegentlich hervorblinzelnden kreativen Funken aufgrund zuviel Durchschnitts und so manchen Fehltritts leider im Schatten der Unausgegorenheit. Aber vielleicht braucht's da nur noch ein bißchen Reifezeit und ein paar mehr Touren. Die Jungs sind, wie man so hört, diesbezüglich schon sehr fleißig, und so könnte schon ein eventuelles Folgealbum etwas mehr Lorbeer ernten. Mal schauen, was die nächste Brut so bringt.

(Peter Schiffmann)

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Highlights

  • Karma
  • Floods
  • Breaking the silence

Tracklist

  1. Shadows
  2. Rise
  3. Switch
  4. Breaking the silence
  5. Karma
  6. Floods
  7. Final prayer
  8. A safe place
  9. Fly
  10. Eyes that see
  11. Know that you know
  12. The hole

Gesamtspielzeit: 53:47 min.

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