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Ezio - The making of Mr Spoons

Ezio- The making of Mr Spoons

Eagle / Edel
VÖ: 24.02.2003

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 9/10

Musikarbeiter

Es ist schon ein Kreuz. Da tingelt man Jahr für Jahr über die Dörfer, füllt Club um Club mit begeisterten Romantikern, wird sogar von britischen Premierministern hochgelobt - wie auch immer das zu bewerten sein mag -, und stellt dann doch immer wieder fest, daß entschieden zu viele der eigenen Platten im Laden stehen bleiben. "It gets harder, the harder you try" wußte Ezio Lunedei denn auch schon vor acht Jahren. Damals machte er aus der Not nicht nur eine Tugend, sondern mit "The further we stretch" auch gleich seinen großen Gassenhauer. Die Verse so poetisch wie das Gitarrenspiel. Lyrik und Leidenschaft zwischen Folk, Rock und Jazz.

Doch die Zeiten von "Black boots on Latin feet" sind lange her, der Major-Vertrag ist beinahe ebenso weit weg, und Ezio läuft seitdem auf seinen Platten einer Form hinterher, die er auf der Bühne doch immer wieder erreicht. Woran liegt es, daß auch "The making of Mr Spoons" so merkwürdig gebremst daherkommt? Was ist eigentlich so schwierig daran, das brodelnde Feuer auch im Neonlicht des Studios weiter zündeln zu lassen? Einstmals flotte Flattermänner wie "Inside me again (Immigrants table)" fühlen sich plötzlich an, als hätte man ihnen die Flügel gestutzt. Nicht mehr als harmlose Songs wie das Titelstück "Mr Spoons" oder "Take me away" lächeln einem magenfreundliche Melodien entgegen. Diagnose: nett bis zum Abwinken.

Aber ist Ezio wirklich der Freund aller Schwiegermütter? Sind es nicht eigentlich die sanftmütigen, die überaus melancholischen Momente, die sonst immer für die Magie gut waren? Die Augenblicke der Stille, der Zerbrechlichkeit? Könnte man denn nicht einfach mal die überaus routiniert agierende Studiocrew (u.a. Ex-Jeremy-Days-Klampfer Jörn Heilbut) vor die Tür schicken? Man kann. Und höre, es funktioniert! In "Everybody forgets sometimes" perlen die Saiten wieder wie weiche Regentropfen über das Eingeständnis der eigenen Schwächen. "And you don't have to be braver than you are / It's okay to be scared sometimes." Schon traut sich die Gänsehaut zurück und tänzelt in "My friend tonight (Darkness)" mit Partner Boogas Flageolett. "But excuse me if I seem impolite / But darkness is my friend tonight / And all the stars are shining bright for me."

Noch heller leuchtet es allerdings an ganz anderer Stelle. Der "Mermaid song" taucht ab in eine dieser seltsamen Nicht-Beziehungen, von denen uns Ezio schon so oft erzählte. "She said that she loves to go dancing, but she'd rather go dancing alone / She said that there's no point in dancing with someone that you already know." Platonische Liebe und bitteres Lächeln. Wieder einmal eine einsame Nacht, und doch meint es das Schicksal gut mit uns. Denn ohne das Unerreichbare bräuchten wir nicht mehr zu träumen, und ohne unerfüllte Träume wäre die Welt um so manche ergreifende Melodie ärmer. Im Hidden Track singt Ezio auch diesmal wieder "The further we stretch, the higher the sky." Wie hoch ist der Himmel beim nächsten Mal?

(Oliver Ding)

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Highlights

  • Everybody forgets sometimes
  • Mermaid song
  • My friend tonight (Darkness)

Tracklist

  1. Inside me again (Immigrants table)
  2. Waiting for too long
  3. Everybody forgets sometimes
  4. Mr Spoons
  5. Song 4 the tempted
  6. Take me away
  7. The same mistake
  8. Mermaid song
  9. Shadow boxers
  10. Sometimes I wish
  11. My friend tonight (Darkness)

Gesamtspielzeit: 73:48 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
VolleKanne
2004-02-29 12:41:13 Uhr
Also seit ich das erste mal Ezio gehört hab ist es um mich geschehen. ne einfach genial stimme und das gitarrenspiel genial. pure musik oder special effekts oder viel percussion.
Was das album anbelagnt muss ich sagen selten was erlebt was mir so unter die haut geht, da ich selbst solche musik mache.
Respekt!
Oliver Ding
2003-04-18 13:25:48 Uhr
Vermutlich muß man die Platte wieder einmal erst live erlebt haben, um sie wirklich genießen zu können. Im Studio fehlt seit der "Black boots on Latin feet" immer das gewisse Etwas, das den Funken überspringen läßt.
Anna-Lena
2003-04-18 11:22:41 Uhr
The Making of Mr Spoons ist meiner Meinung nach wieder ein sehr gelungenes Album. Auch wenn auf dieser CD die Gitarrenparte von Booga etwas in den Hindetgrund gelangt zu sein scheinen muss man es einfach lieben.
Die Krönung kann man dann mit einem Konzert aufsetzten. Ein Abend mit Ezio und es ist um einen geschehen!
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