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Guano Apes - Walking on a thin line

Guano Apes- Walking on a thin line

Supersonic / GUN / BMG
VÖ: 03.02.2003

Unsere Bewertung: 4/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Linientreu

Wir wissen nicht wer die Idee hatte, aber sie ist wirklich gut: Strahlte einem von den Covern der ersten beiden Guano Apes-Platten noch freundlich lächelndes Kleingetier entgegen, kommt der Nachfolger "Walking on a thin line" ohne Frontalangriff auf unsere Sehnerven aus und kleidet sich stattdessen in geschmackssicheres Schwarz. Auch die Band selbst - früher jederzeit für Frisur- und haarfarbentechnische Lokusgriffe gut - läßt sich in letzter Zeit dermaßen adrett ansehen, daß man sie vom Stand weg mit seinem Hund Gassi gehen lassen würde. Ja, die Guano Apes machen jetzt auf seriös. Süß, irgendwie.

Immerhin: Im Zuge ihrer ernste-Band-Werdung haben Sandra Nasic und die Jungs diesmal darauf verzichtet, die ganz schlimmen Böcke abzuschießen. Peinlichkeiten wie die potentielle DJ Ötzi-B-Seite "Kumba yo!" mit Komiker-Koffeintablette Michael Mittermeier hat man sich und uns diesmal erspart; um Dödel jedweder Art wird gleich ein ganz großer Bogen gemacht. Die 2003er Edition der Guano Apes will's wirklich wissen. Und deshalb werden einmal mehr die Ärmel hochgekrempelt, die Gitarren runtergestimmt und das Haupthaar geschüttelt. "Walking on a thin line" ist zuerst einmal ein ordentlich kraftprotzendes Brett. Schwer solide.

Das Problem dabei: Die Truppe ist nach wie vor leichter auszurechnen als das kleine Einmaleins. Sicher: Zu einer Crossover-Walze wie der ersten Single "You can't stop me" möchte man heimlich auf dem Doppelbett von Mama und Papa herumhüpfen, und "Pretty in scarlet" geht als gereifter Mittelstrecken-Rock durch. Aber: Überraschungen? Ideen? Risiko? Fehlanzeige. Einerseits wollen die Guano Apes endlich Respekt, andererseits trauen sie sich nicht mal, über ihren eigenen Schatten zu springen. So hechelt man nun schon seit zwei Longplayern einem neuen "Open your eyes" hinterher und verbricht doch nur stumpfgeschlagene Keulen wie "Dick". Oder "Diokhan". Oder "Storm". Man möchte fast Mitleid haben. Und zwei fette Ohropax.

(Daniel Gerhardt)

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Highlights

  • You can't stop me

Tracklist

  1. You can't stop me
  2. Dick
  3. Kiss the dawn
  4. Pretty in scarlet
  5. Diokhan
  6. Quietly
  7. High
  8. Sing that song
  9. Scratch the pitch
  10. Plastic mouth
  11. Storm
  12. Sugar skin

Gesamtspielzeit: 44:50 min.

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