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Future Sound Of London presents Amorphous Androgynous - The isness

Future Sound Of London presents Amorphous Androgynous- The isness

Artful / Fulfill / Universal
VÖ: 13.01.2003

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

A space oddity

"Stakker humanoid" von Humanoid. "Lifeforms" von Future Sound Of London. "Papua New Guinea", ebenfalls Future Sound Of London. Bahnbrechend zusammengeschraubte Absonderlichkeiten, realitätsferne Chillout-Wolken, besinnungsloses Wummern und Bersten, abstrakte Von-hinten-durch-die-Brust-ins-Auge-Ohrwürmer. Zwischen Stroboskop und Seziermesser paßte für Garry Cobain und Brian Dougans bislang immer noch ein elektronischer Klassiker für die Ewigkeit.

Apropos Ewigkeit: Ganze sechs Jahre mußte die Gemeinde auf neue Lebenszeichen aus dem Hause der britischen Soundscape-Erkunder warten. Nach den eher experimentellen "ISDN" und "Dead cities" kommen Cobain und Dougans nun mit Grüßen aus der Vergangenheit zurück. Und dabei wollen sie uns nicht nur einen neuen, alten Projektnamen (Amorphous Androgynous), sondern auch noch reichlich esoterisches Klimbim (Indien, Räucherstäbchen, Pink Floyd) unterjubeln.

Aber erstmal halblang: Der hypnotische Groove von "The lovers" probiert eine finstere Funk-Variante aus und wird dabei von unheimlichen Synth-Einsprengseln und um sich selbst kreiselnden Gitarren begleitet. Finstere Psychedelia, die Appetit macht auf mehr. Und dieses Mehr bekommt man bei "Elysian feels": sixties-selige Streicher, tänzelnde Elektronika, melodische Baßläufe, Tablas galore. Jeden Moment erwartet man, daß sich ein in Batik gewickeltes Hippiemädchen juchzend von den Boxen stürzt.

Doch der Knall bleibt aus, denn so mitreißend verkifft ist leider längst nicht jeder der immerhin 13 Tracks auf "The isness". Die zwei Londoner schichten hochschwangere Orgeln, vorlaute Flöten, huschige Klampfen und benebelte Sitarklänge übereinander, als sei die Welt ein einziges Meer aus betulicher Glückseligkeit. Ist das jetzt Ironie? Der überladene Kitsch von "Go tell it to the trees, egghead" spricht dafür. Aber wenn man den gleichen Witz auch noch in "Meadows" und "Divinity" erzählt bekommt, bleibt irgendwann der Spaß auf der Strecke. Bevor sich jedoch das Duo im selbst verlegten doppelten Boden verheddert, zerlegt ihr "Guru song" das bedröhnte Grinsen. Wenn dann am Ende das epische "The galaxial pharmaceutical" mit allerlei Progrock-Geflöt endgültig auf den Spuren von Major Tom davon geschwebt ist, bleibt inmitten aller Freude an der Rückkehr des Duos ein mulmiges Gefühl zurück. Man sollte sich eben nicht auf jeden Tagtraum einlassen.

(Oliver Ding)

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Highlights

  • The lovers
  • The mello hippo disc show
  • Elysian feels
  • Guru song

Tracklist

  1. The lovers
  2. The isness
  3. The mello hippo disc show
  4. Goodbye sky (Reprise)
  5. Elysian feels
  6. Go tell it to the trees, egghead
  7. Divinity
  8. Guru song
  9. Osho
  10. Her tongue is like a jellyfish
  11. Meadows
  12. High tide on the sea of flesh
  13. The galaxial pharmaceutical

Gesamtspielzeit: 63:30 min.

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