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Violent Femmes - We can do anything

Violent Femmes- We can do anything

PIAS / Rough Trade
VÖ: 04.03.2016

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 9/10

Same same but different

16 Jahre sind seit "Freak magnet" vergangen. Eine Ewigkeit im Leben einer Band. Nicht aber für Violent Femmes. Für sie scheint die Zeit seit dem letzten Release stehengeblieben zu sein. Schon die ersten Takte des Openers "Memory" zeigen, dass das Trio aus Milwaukee auch auf ihrem neunten Album, "We can do anything", wie eh und je an seiner Mischung aus Folk, Blues und Punk festhält, mit der es vor mehr als 30 Jahren einen Erdrutsch in den Indie-Clubs auslöste. Auch Gordon Ganos torkelnde Stimme klingt noch immer so, als sei es 1981.

Doch anders als der Titel des ersten Stücks vermuten lässt, ist "We can do anything" kein Nostalgie-Ritt. Es gibt durchaus einige Veränderungen. Das Songwriting etwa hat sich spürbar weiterentwickelt, ist feingliedriger geworden und auch am Klangbild wurde durch den Einbau zusätzlicher Instrumente hier und da geschraubt. Besonders deutlich wird das zum Beispiel in "Issues". Das Stück vereint Piano, Bläser, Backings und eine unwiderstehliche Melodie mit einer Wanderzirkusatmosphäre zu einer der Perlen des Albums. Überzeugend ist auch die Ballade "What you really mean", auf der Ganos schwelgerischer Gesang und das feinfühlige Piano-Solo von Gastmusiker Kevin Hearn von Barenaked Ladies für die Glanzpunkte sorgen. Ein weiterer Anspieltipp ist "Foothills" – eine wundervoll schräge Hommage ans Verliebtsein, auf der der Kontrabass besonders laut knarzt, die Besen extrahart übers Fell kratzen und ein leierndes Akkordeon für Straßenmusiker-Feeling sorgen. Auch das schnelle "Traveling solves everything" mit seinem Texas-Blues-Charakter ist ein Ohr wert. Weitere Kandidaten für eine Best-of-Platte der Band sind aber nicht dabei. Songs wie "Holy ghost" oder "Untrue love" sind zu blass dafür, "I could be anything" nervt gar.

Dennoch ist "We can do anything" ein mehr als ordentliches Comeback, mit dem die Band ihrem Ruf und ihrer Stellung gerecht wird. Was der neuen Platte in der bandeigenen Diskographie eine Sonderrolle einbringt, ist die hohe Qualität im Zusammenspiel aus filigranen Kompositionen und schnodderiger Performance. Violent Femmes sind bessere Musiker geworden, haben ihren Horizont erweitert, dabei aber nichts von ihrer Lässigkeit eingebüßt. Manchmal kann man sich nicht sicher sein, ob das alles hier ernst gemeint ist. Dann wieder muss man. Und in ihren Texten dreht sich nach wie vor alles um Liebeskummer, Langeweile und Tagträumereien. Es ist also alles wie immer, nur anders.

(Sebastian Meißner)

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Highlights

  • Issues
  • What you really mean

Tracklist

  1. Memory
  2. I could be anything
  3. Issues
  4. Holy ghost
  5. What you really mean
  6. Foothills
  7. Traveling solves everything
  8. Big car
  9. Untrue love
  10. I'm not done

Gesamtspielzeit: 33:24 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

Hogi

Postings: 522

Registriert seit 17.06.2013

2016-03-04 07:05:00 Uhr
ein rundes Album geworden, hätte ich nicht unbedingt gedacht. Ganos Geknödel ist einmalig...:-)
Kathy
2016-02-28 16:11:45 Uhr
Das liest sich ja ordentlich hier, werd ich mir zulegen.
rhdf
2016-02-26 22:47:32 Uhr
ja muss ich erstmal irgendwie rankommen, dann anhören, dann meinen

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26285

Registriert seit 08.01.2012

2016-02-26 21:58:28 Uhr
Frisch rezensiert.

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